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Teufelsleib

Titel: Teufelsleib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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natürlich gilt das nicht für die Familie von Dr. Robenstein.«
    »Dann sind Sie also so etwas wie ein weiblicher Majordomus?«, sagte Brandt, während sie die gut fünfzig Meter bis zum Haus gingen.
    »So in etwa«, antwortete sie, ohne eine Miene zu verziehen. »Bitte, treten Sie ein, ich führe Sie zu Dr. Robenstein. Er ist in der Bibliothek.«
    »Wie viele Bedienstete unterstehen Ihnen, wenn die Frage gestattet ist?«, fragte Brandt, als sie die riesige Eingangshalle betraten. Während Brandt von der Größe und der Ausstattung mit dem kleinen Springbrunnen und den vielen Grünpflanzen beeindruckt war, zeigte Elvira kaum eine Regung. Sie kannte solche Häuser, in einem ähnlichen war sie groß geworden.
    »Zwölf. Folgen Sie mir bitte.«
    »Das ist ein sehr schönes Anwesen«, bemerkte Elvira Klein.
    »Ja, das ist es«, war die knappe Antwort.
    Frau von Brusow klopfte an eine schwere Tür mit hohen Griffen, wie Brandt sie bisher nur in Filmen gesehen hatte, die in alten Villen oder Schlössern spielten, und öffnete sie, ohne dass Brandt oder Klein ein »Herein« gehört hätten.
    »Dr. Robenstein, hier sind die Beamten von der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft. Möchten Sie, dass ich bei dem Gespräch anwesend bin?«
    »Nein, das ist nicht nötig. Vielen Dank. Und ich möchte vorläufig nicht gestört werden. Richten Sie das bitte auch meiner Frau aus.«
    »Sehr wohl.«
    Sie fanden sich in einem gut sechzig Quadratmeter großen Raum wieder, der einen phantastischen Blick auf den schneebedeckten Park freigab. Der helle Raum war geprägt von den hohen Bücherregalen, in denen mehrere tausend Bücher standen.
    Robenstein, ein Mann von großer, schlanker Statur, den Brandt auf Ende fünfzig schätzte und der einen seriösen und kultivierten Eindruck vermittelte, kam auf die Beamten zu und reichte erst Elvira, dann Brandt die Hand. Sein Händedruck war weder zu lasch noch zu fest. Er trug ein blaues Hemd, eine braune Cordhose und leichte braune Halbschuhe.
    »Bitte.« Er deutete auf eine Sitzgruppe aus blauem Leder, wartete, bis die Beamten Platz genommen hatten, und setzte sich ebenfalls. »Was kann ich für Sie tun?« Er schlug die Beine übereinander und fragte: »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich rauche?«
    »Nein«, erwiderte Brandt.
    Robenstein zündete sich eine Zigarette an. »Was führt die Polizei an einem Samstag zu mir?«
    »Es ist eine etwas delikate Angelegenheit, aber wir bräuchten Ihre Hilfe. Es geht um Konten bei Ihrer Bank«, antwortete Elvira Klein.
    »Nun, Ihnen dürfte bekannt sein, dass es bei uns immer noch ein Bankgeheimnis gibt, auch wenn dies in den vergangenen Jahren etwas gelockert wurde.«
    »Nun, wir haben einen Durchsuchungsbeschluss, der uns berechtigt, Einblick in die Konten und Schließfächer der darin aufgeführten Personen zu nehmen. Brauchen wir diesen Beschluss?«
    »Nein, selbstverständlich nicht. Um was oder wen geht es?«
    »Es handelt sich um eine Linda Maurer, die nach unserer Kenntnis ein Konto und auch ein Schließfach bei Ihnen hat.«
    »Sie sprachen aber doch von mehreren Personen, wenn ich Sie recht verstanden habe.«
    »Richtig, darauf kommen wir gleich noch zu sprechen …«
    »Darf ich fragen, warum Sie Einblick in das Konto und das Schließfach haben wollen?«, fragte Robenstein, ohne seine Haltung zu verändern.
    »Weil Frau Maurer es nicht mehr kann, sie ist tot. Sie ist einem Verbrechen zum Opfer gefallen.«
    Robenstein nahm einen weiteren Zug an seiner Zigarette, schnippte die Asche in den schwarzen Marmoraschenbecher und sah Elvira
     an.
    »Das tut mir leid. Selbstverständlich werde ich Ihnen helfen. Aber dazu müssten wir in die Bank fahren, ich habe die Unterlagen nicht hier«, sagte er, und Brandt meinte, einen melancholischen Ausdruck in seinem Blick zu erkennen. Ein letzter Zug, bevor Robenstein die Zigarette ausdrückte.
    »Bevor wir in die Bank fahren, hätten wir noch einige Fragen«, sagte Elvira. »Sie haben doch eine Privatbank, und soweit mir bekannt ist, kann nicht jeder in einer Privatbank ein Konto eröffnen, dafür müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Ist das bei Ihnen anders?«
    Robenstein schüttelte den Kopf. »Nein, wir sind ähnlich strukturiert wie andere Privatbanken. Wir haben in Deutschland einen Kundenstamm von etwas über sechstausend, weltweit sind es gut fünfzigtausend, und nein, es findet nicht jeder bei uns Einlass. Dann könnten wir auch mit einer Großbank fusionieren. Wir beschränken uns auf eine

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