Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Ellison
Vom Netzwerk:
tun und zu lassen habe. Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind?“ Er schrie, aber er konnte nicht anders. Nach einer Stunde hatten sie ihn festgekettet. Er mochte es nicht, festgekettet zu sein. Der Engel mochte es auch nicht. Das hatten sie schon einmal mit ihm gemacht. Im Krankenhaus. Die gepolsterten Gurte hatten ihn steif und gerade gehalten und ließen sich auch durch noch so starkes Herumzappeln nicht lösen. Der Engel hatte ihn den ganzen Tag lang aufgezogen. Mehr nach links, Kumpel, nein, mehr nach rechts, du bist ein verdammter Schwachkopf, Kumpel .
    Er wollte nicht zurück ins Krankenhaus. Er wollte ins Gefängnis. In die Todeszelle. Das war sein Ziel. Nicht das Krankenhaus. Alles, nur nicht das Krankenhaus.
    Der Engel schrie. Ein Geräusch, das immer lauter wurde und in einem Kreischen wie von Nägeln auf einer Tafel endete. Er wusste, was das bedeutete. Er musste jetzt dringend seine Tabletten nehmen. Warum ließen sie ihn nicht seine Pillen nehmen?
    Eine Zigarette. Das würde gehen. Zigaretten beruhigten ihn immer.
    Der Mann mit dem dämlichen Hut redete wieder. Der Hut sah aus wie ein Schlitten. Er hatte auch mal einen Schlitten gehabt. Damit war er die Straße vor seinem Zuhause in Queens hinuntergerodelt.
    „Sir, Sie müssen sich beruhigen. Wir haben noch einen langen Tag vor uns.“
    „Der Hund hat mich dazu getrieben.“
    „Ich bin mir sicher, dass er das getan hat, Preston. Warum erzählen Sie mir nicht alles darüber?“
    „Es ist nur ein Spiel.“ Der Engel fiel mit voller Lautstärke ein. Nur ein Spiel. Nur ein Spiel. Nur ein Spiel .
    „Halt die Fresse, Engel . Sehen Sie, Sir, Sie verstehen das nicht. Wir sind die Auszubildenden. Sie wissen schon, wie bei diesem reichen Typen in New York, der mit der Fernsehsendung. Und den komischen Haaren. Er sagt uns, wen wir umbringen sollen, und wir tun es und folgen dabei seinen Anweisungen.“
    „Wer ist er?“, fragte der Mann. Auf seinem Namensschild stand Sergeant Green.
    Preston lachte. Soylent Green – er war von Soylent Green gefangen genommen worden. Wie in dem Film … wie hieß er noch … 2022 oder so? Engel, kannst du dir das vorstellen?
    „Wer ist der Mann, der Sie angeheuert hat, Preston?
    „Puh, das war Troy. Wenn Sie das nicht wissen, sind Sie aber echt weit zurück.“
    „Troy und wie weiter, Preston?“
    Paneele. Wer benutzte heute noch Paneele?
    „Preston?“
    „Troy Land. So wie in Babes in Toyland . Wissen Sie? Er hat sie aus dem Blog ausgewählt, er hat ihn uns lesen lassen, damit wir wussten, wie sie so sind, bevor wir sie umbringen. Er hat es eine Studie in Viktimologie genannt. Kann ich jetzt gehen?“
    „Nein, Preston, Sie müssen bei mir bleiben. Sie müssen mir alles sagen, was Sie wissen.“
    „Ich weiß nur, dass der Hund mich dazu getrieben hat. Für den Gewinner stehen eine Million Dollar bereit. Wenn wir alle unsere Ziele umbringen, bekommen wir einen Haufen Kohle und dürfen zusehen. Wir alle schauen gerne zu, wissen Sie?“
    Kumpel. Frag ihn nach dem Ziel .
    Gute Idee, Engel .
    Preston sagte: „Hey, kennen Sie Taylor Jackson? Können Sie mich ihr vorstellen?“

40. KAPITEL
    Taylor fiel ein Stein vom Herzen, als sie auf den Parkplatz bog. Alles nur falscher Alarm.
    Sams Auto stand auf dem üblichen Platz. Ein silberner BMW 330ci, das gleiche Modell, das Baldwin fuhr. Er war einmal mit Sam mitgefahren und hatte auf der Stelle beschlossen, dass er genau dieses Auto haben wollte. Als sie einmal nebeneinander in der Auffahrt gestanden hatten, Sams in Titansilber, Baldwins in Titangrau, hatte Taylor sich über den exquisiten Geschmack der beiden lustig gemacht. „Die Nachbarn werden uns für totale Snobs halten“, hatte sie gesagt.
    Sie selber war mit ihrem Truck mehr als zufrieden. Ein praktisches Auto, genau, wie sie es mochte.
    Sam hatte vermutlich ihr Handy einfach nicht geladen. Das war Taylor ja selber erst vor ein paar Tagen passiert. Alle Sorgen, die ganze Anspannung – sie war nur so mit den Nerven am Ende, dass sie überall Gespenster sah. Typisch für Copeland, sie so loshetzen zu lassen. Er wollte, dass sie einfach reagierte und keine Zeit hatte, die Dinge zu durchdenken. Für ihn war das alles nur ein Spiel – ein Spiel, das Leben kostete, um seinen kranken Sinn für Humor zu befriedigen.
    Sie schaute über die Schulter, um sicherzugehen, dass Mitchells Männer noch da waren. Dann betrat sie das Gebäude und ging direkt zu Kris. Die quirlige Blondine plapperte am Telefon. Offensichtlich ein

Weitere Kostenlose Bücher