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Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Ellison
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aber ihn schon seit Monaten in der Abteilung und an den Tatorten gesehen. Zugang. Er hatte zu Zugang zu allem – Personalakten, Terminpläne, Privatadressen.
    Scheißkerl.
    „Kris hör mir gut zu. Ich glaube, dass Barclay jemand anderes ist. Jemand sehr, sehr Gefährliches. Du musst mir alles über ihn erzählen, was du weißt. Seine Telefonnummer, seine Adresse. Ich brauche jedes Foto, das du von ihm hast. Alles, was dir einfällt, was ihm gehört. Und zwar sofort.“

45. KAPITEL
    Komm zu Papa. Vorherbestimmter Ort. Das Spiel ist vorbei .
    Bill Reiser hatte die Nachricht vor einer Stunde auf dem geschenkten Blackberry empfangen, als er gerade die Staatsgrenze nach Tennessee überquerte. Jetzt erhob sich vor ihm die Skyline von Nashville. Er hoffte, dass er trotzdem noch sein letztes Ziel würde erledigen können.
    Die nächste Abfahrt fuhr er runter und bog auf den Ellington Parkway ab. Er war überrascht, wie schnell die Abzweigung kam; innerhalb von fünf Minuten war er auf dem Gass Boulevard und auf dem Weg zu seinem Ziel.
    Das Navigationsgerät sagte ihm, er habe sein Ziel erreicht.
    Was zum Teufel sollte das? Das Tennessee Bureau of Investigation lag zu seiner Rechten. Da stimmte was nicht. Das wäre ja das reinste Selbstmordkommando. Er sollte jemanden in einem Bundesgebäude erschießen?
    Verfluchter Scheiß. Oh nein, dafür war er nicht verrückt genug.
    Er fuhr an dem Gebäude vorbei. Es gab ein einziges anderes Gebäude in der Straße. Er würde auf dem Parkplatz wenden und sich sammeln. Troy Land eine E-Mail schicken und ihm sagen, dass er das auf keinen Fall tun würde. Sah er etwa wie ein Vollidiot aus?
    Er bog auf den Parkplatz ein und sah einen weißen Van mit der Aufschrift „Rechtsmedizin“. Jetzt erkannte er, wo er war. Am Leichenschauhaus. Großartig.
    Er hielt an, um Troy die Nachricht zu schicken. Während er vor sich hin tippte, blitzte hinter ihm ein Licht auf. Er schaute in den Rückspiegel. Zivilbullen. Mist. War das hier vielleicht Privatgelände?
    Mit dem linken Fuß schob er die Pistole ganz weit unter den Sitz. Ganz cool bleiben. Akzeptier den Strafzettel einfach . Er hatte nichts falsch gemacht. Zumindest in diesem Moment nicht.
    Sogar in den letzten fünfzehn Stunden hatte er nichts falsch gemacht.
    Er sah, wie der große Kerl sich dem Wagen vorsichtig näherte. Die linke Hand hatte er auf der Waffe liegen. Mit der rechten flachen Hand berührte er den Kofferraum. Er hatte mal gehört, dass Polizisten das machten, um ihre Fingerabdrücke zu hinterlassen, falls der Fahrer sie sich schnappte oder erschoss.
    Er könnte ihn erschießen.
    Er könnte den Bullen erschießen.
    Adrenalin schoss durch seine Adern. Der Polizist klopfte ans Fenster und bedeutete ihm, es herunterzufahren.
    Denk nach. Warte erst einmal ab, was er will. Vermutlich sollst du einfach nur weiterfahren. Es ist nur ein Strafzettel. Sei nicht dumm. Du willst doch immer noch das Spiel gewinnen. So viel Geld. Das ganze beschissene letzte Jahr auf einen Schlag ausgelöscht. Du bist so nah dran. Verbock es jetzt nicht .
    Er drückte den Knopf, um das Fenster herunterzulassen. Kalter Wind pfiff ihm ins Gesicht. Der Polizist stand etwas seitlich hinter ihm.
    „Sir? Bitte steigen Sie aus dem Wagen.“
    „Warum, Officer? Was habe ich angestellt?“
    „Bitte steigen Sie mit erhobenen Händen aus dem Wagen.“
    Oh, das war gar nicht gut. Er biss sich auf die Lippe. Er hatte nur einen Versuch. Er schaute in den Seitenspiegel. Der andere Polizist stand mit gezogener Waffe auf der Beifahrerseite.
    Bill wurde das Herz schwer. Troy hatte recht. Er war geliefert. Sie hatten es herausgefunden. Sie wussten es. Gott, was sollte er jetzt tun? Sie waren nur zu zweit. Die Waffe war komplett geladen. Er müsste schnell sein.
    Der Polizist würde nicht warten, bis er mit seinen Überlegungen zu einem Ende gekommen war.
    „Steigen Sie jetzt aus dem Wagen, Sir. Zeigen Sie mir Ihre Hände. Zeigen Sie mir sofort Ihre Hände.“
    Die andere Stimme fiel ein, etwas tiefer, etwas fordernder. Sie wurden nervös. Sprachen immer lauter. Er hatte wirklich keine Wahl. Er wollte nicht ins Gefängnis. Vielleicht konnte er sich irgendwie aus der Sache rausreden. Nein, vermutlich nicht. Diese Jungs sahen nicht so aus, als wären sie in Plauderstimmung.
    Er hob die Hände und nahm dann die Linke, um ganz vorsichtig die Tür zu öffnen. Im Aussteigen streckte er die rechte Hand ein wenig aus, als würde er sich mit ihr abstützen. Seine Finger berührten

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