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Teuflische Kuesse

Teuflische Kuesse

Titel: Teuflische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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nach Devonbrooke Hall geliefert werden.
    Als sie
einen bezaubernden kleinen Laden verließen, der ausschließlich Spitze führte,
tat Laura der arme Kopf schon weh vom Versuch, den Überblick über all die
Einkäufe zu behalten. Wenn ihre Kalkulationen korrekt waren, hatten sie an
einem Tag mehr Geld ausgegeben, als Arden Manor in einem Jahr erwirtschaftete.
    Als sie mit
Tütchen voller heißer Pistazien, die sie aus einem Verkaufsautomaten gezogen
hatten, zur Stadtkutsche zurückgingen, machten sich die Lampenanzünder gerade
in die Dämmerung auf, die Straßenlaternen zu entzünden. Das sanfte Licht ließ
die Auslagen der Geschäfte nur noch verführerischer erscheinen.
    An einem
bunt dekorierten Spielzeugladen hielt Laura abrupt inne und stieß einen
kleinen Schrei aus.
    Im
Schaufenster saß eine in Rüschen und Spitzen aufgemachte Porzellanpuppe. Von
den rundlichen, rosa Wangen bis zum goldgelockten Scheitelknoten, der Stupsnase
und den kleinen Glacéleder-Schuhen: Die Puppe war das exakte Abbild Lotties.
    Diana
betrachtete die Auslage. »Was ist denn?«
    »Ich dachte
gerade, wie sehr meine kleine Schwester diese Puppe lieben würde«, erwiderte
Laura und drückte die Finger ans Glas, ohne es überhaupt zu bemerken.
    Diana
zuckte die Achseln. »Dann kaufen Sie ihr die Puppe doch.«
    Laura
steckte die Hände in ihren nagelneuen, mit Schwanendaunen gepolsterten Muff.
»Ich kann die Großzügigkeit des Herzogs nicht mehr strapazieren, als ich es
schon getan habe. Er ist ohnehin bei weitem zu extravagant.«
    Diana sah
sie sonderbar an. »Sterling ist nicht im Geringsten geizig. Er missgönnt Ihnen
vielleicht seine Vergebung, nicht aber seine Börse. Wenn Sie das eine nicht
haben können, dann sollten Sie das andere nehmen.«
    Auch Diana
legte ihre Finger auf die Fensterscheibe, einen sonderbar versonnenen Ausdruck
im Gesicht. »Eine der wenigen Lektionen, die ich von meinem Vater gelernt
habe.«
    Als Laura
eine Stunde später den Spielzeugladen verließ, war sie mit Geschenken für ihre
Geschwister beladen. Unter anderem einem Springseil für Lottie und drei
Päckchen glänzender Spielkarten für George. Sie hatte es abgelehnt, sich ihre
Schätze liefern zu lassen, weil sie sie niemand anderem anvertrauen wollte.
Diana wartete geduldig, während sie in einem Herrengeschäft ein Paar weicher,
lederner Reithandschuhe erstand, die Dower in den kalten Winternächten die
schmerzenden Hände wärmen sollten. Dass sie Cookie einen Hut mit
Straußenfedern schicken würde, den sie für sich selbst ausgesucht hatte, stand
auch bereits fest.
    Als sie
endlich die Kutsche erreicht hatten, blieb Diana so abrupt stehen, dass Laura
in sie hineinlief. Einer der Lakaien sprang vom Kutschbock, rettete die
Päckchen, während Laura über Dianas Schulter hinweg den Marquess of Gillingham
an eine Laterne gelehnt stehen sah, den Zylinder in der einen Hand, einen
glänzenden Gehstock in der anderen.
    Er richtete
sich gerade und bedachte die Damen mit einer eleganten Verbeugung. »Euer
Gnaden, Lady Diana. Ich habe Ihre Kutsche gesehen, als ich von meinem Schneider
kam, und dachte, ich warte hier ein wenig, damit ich Ihnen einen guten Abend
wünschen kann.«
    »Ihnen
gleichfalls einen guten Abend, Mylord.« Diana rauschte schneidig an ihm vorbei
und ließ sich von dem Lakaien in die Kutsche helfen. »Jetzt, da mein Cousin
wohlbehalten von seinem kleinen Abenteuer zurück ist, werden wir wohl kaum
noch etwas von Ihnen zu sehen bekommen, wie ich annehme.«
    »Ganz im
Gegenteil«, sagte Thane gedehnt und drängelte sich an dem Lakaien vorbei, um
Laura höchstpersönlich in die Kutsche zu helfen. »Da sich der Herzog jetzt
endgültig in Devonbrooke Hall niedergelassen hat, gedenke ich Ihnen regelmäßig
auf die Nerven zu fallen.«
    »Was keine
allzu große Herausforderung für Sie sein dürfte.« Diana schaute stur
geradeaus, während der Lakai die Türen schloss. »Ich bin sicher, mein Cousin
wird hoch erfreut sein, Sie begrüßen zu dürfen.«
    Thane
betrachtete Lady Dianas Profil und strich zwischen Daumen und Zeigefinger die
Krempe des Zylinders glatt. »Und was ist mit Ihnen, Diana?«, fragte er sanft.
»Wären Sie ebenfalls erfreut, mich zu sehen?«
    Bevor sie
ihm antworten konnte, setzte sich die Kutsche in Bewegung.
    »Dieser
unerträgliche Mann«, murmelte Diana, riss sich die Handschuhe herunter und
knallte sie auf ihren Schoß.
    Verblüfft
über die hektischen Flecken auf Dianas Wangen und den ungewohnten Temperamentsausbruch,
lehnte

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