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Teuflische Kuesse

Teuflische Kuesse

Titel: Teuflische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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muss
dein Nachtkleid hochschieben«, warnte er sie vor. »Ich hoffe, das ist dir nicht
allzu unangenehm.«
    Sie seufzte
und wandte das Gesicht ab. »Da komme ich wohl nicht drum herum.«
    Ihre Augen
flatterten zu, als er mit seiner warmen Hand ihre langen, seidigen Beine
hinaufstrich und das Nachtkleid über die Hüften hochschob. Sie sah wie ein
Engel aus in diesem Kerzenlicht.
    »Vielleicht
wird es einfacher, wenn ich dich kurz hier anfasse.«
    Ihre Lippen
öffneten sich in einem lautlosen Seufzer. Sterling verbiss sich seinen
eigenen. Er zog seinen seidenen Morgenmantel aus und war froh, dass er sich
nicht damit aufgehalten hatte, Hosen anzuziehen als er sich auf den langen,
einsamen Marsch zu ihrem Zimmer gemacht hatte.
    »Wenn es
dir zu viele Umstände macht, die Arme um mich zu legen, dann machen wir es doch
einfach so.« Er verschränkte sanft seine Finger mit den ihren und drückte ihre
Hände rechts und links neben ihrem Gesicht in die Kissen.
    Sie
umklammerte seine Finger, als er sich mit einer einzigen, sachten Bewegung auf
sie legte. Sterling machte die Augen zu und kämpfte gegen einen Anflug
archaischer Emotionen. Er hatte nie zu hoffen gewagt, dass eine Frau so
seidig-süß, so heiß, so eng sein konnte. Als er sich in ihr zu bewegen begann,
umfing ihr Körper ihn, als sei er für ihn gemacht.
    »Bist du
sicher, dass du nicht geküsst werden willst?«, flüsterte er mit vor Lust
bebender Stimme.
    Sie
feuchtete mit der Zunge ihre Lippen an. »Na ja, einmal vielleicht ...«
    Sterling
gab ihr einen Kuss. Einen Kuss, der nicht enden wollte. Einen Kuss in eben
jenem hypnotischen Rhythmus, den seine Lenden vorgaben und sein donnerndes
Herz. Er wollte den Kuss nicht enden lassen, den Kuss nicht und den Liebesakt
nicht. Aber er konnte seinen Körper nicht ewig im Zaum halten. Und er wollte
Laura zeigen, was sein Körper ihr zu geben vermochte – sogar ohne die Nettigkeiten.
    Er fühlte
sie unter sich kommen und wusste, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als ihr
zu folgen. Als er auf ihr zusammensank und nach Luft schnappte, war dies das
Letzte, das er zu hören erwartet hatte: »Du hast getan, weswegen du gekommen
bist. Du kannst jetzt gehen.«
    Er hob
langsam den Kopf.
    Laura
fixierte einen Punkt oberhalb seiner Schulter und versuchte so zu tun, als
bebe ihr lüsterner Körper längst nicht mehr vor Lust.
    »Du
schickst mich weg?«
    »Nein, ich
entschuldige dich. Du hast deine Arbeit erledigt.«
    Ein Teil
von ihm wünschte sich nichts so sehr, wie sie in den Armen zu halten, bis die
Dämmerung ins Schlafzimmer gekrochen kam. Doch dieses Anrecht hatte er
hingegeben, als er die Rahmenbedingungen ihrer leidenschaftslosen Ehe aufgestellt
hatte. Er verfluchte sich leise für seine mangelnde Weitsicht, zupfte sacht
ihr Nachtgewand zurecht und deckte sie gut zu.
    Dann
streifte er den Morgenmantel über, griff zur Kerze, stieg aus dem Bett und zog
die Vorhänge zu. Er zählte langsam bis zehn, dann lugte er noch mal durch die
Bettbehänge. Laura lag auf dem Rücken, die Augen geschlossen, die Arme zur
Seite ausgestreckt. Ihre mürrische Miene war dem Ausdruck tiefster, atemloser
Verzückung gewichen.
    Sterling
räusperte sich, worauf sie so schnell hochschoss, dass sie sich den Kopf am
Pfosten anschlug. Sie rieb sich den Schädel und schaute durch zerzaustes Haar
zu ihm auf. »Ich dachte, du wärst weg.«
    Er lehnte
sich an den Bettpfosten. »Ich meine, wir sollten die Nettigkeiten vielleicht
nicht so schnell abschaffen. Wenn man es nämlich genauer bedenkt, sind sie
ziemlich ... nett.«
    Laura
spielte mit dem Band am Halsausschnitt ihres Nachtkleides. »Wenn du glaubst,
dass es dir deine Pflichten ein wenig erleichtert ...«
    »Ich denke,
es würde uns beiden unsere Pflichten erleichtern. Ich sollte dir einmal
zeigen, was ich damit meine.«
    Laura riss
weit die Augen auf, als er den Morgenmantel erneut auszog und wieder zu ihr
ins Bett kletterte.
    Sterling Harlow hatte das Gesicht eines
Engels, doch nachts war er ein Teufel, der Lauras Seele stahl, auch wenn er ihr
Herz verschmähte. Er hatte zwar einen gewissen Hang zu Nettigkeiten bekundet,
doch was er mit Lauras jungem, lustvollem Körper anstellte, ließ sich kaum als
nett bezeichnen, sondern eher als ungezogen köstlich. Und manches war
schlichtweg verrucht.
    Laura lag
jeden Morgen bis zehn oder elf Uhr im Bett herum und versuchte, jenen Moment
hinauszuzögern, wo sie dem abweisenden Fremden gegenübertreten musste, der
nichts mit dem heißblütigen Mann

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