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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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die er kannte.
    »Die Techniker wissen noch nicht, was schiefgegangen ist«, fuhr Overholt fort. »Aber das ist ohnehin nicht unser Problem.«
    »Unser Problem«, sagte Juan, »ist, dass die Rakete in Argentinien abgestürzt ist.«
    »Du sagst es. Etwa einhundertfünfzig Kilometer südlich der paraguayischen Grenze in einem der dichtesten Dschungelgebiete des Amazonasbeckens. Und es besteht die große Chance, dass die Argentinier längst Bescheid wissen, weil wir jedes Land auf dem errechneten Kurs gewarnt haben, dass es von der Rakete überflogen werde.«
    »Ich dachte, wir hätten seit dem Putsch keine diplomatischen Beziehungen mehr mit denen.«
    »Wir haben noch immer gewisse Kanäle, um solche Informationen weiterzugeben.«
    »Ich weiß, worum du uns bitten willst, aber sei doch vernünftig. Der Schrott dürfte über ein paar tausend Quadratkilometer Dschungel verstreut sein, in dem nicht einmal unsere Spionagesatelliten etwas erkennen können. Erwartest du ernsthaft von uns, dass wir deine Nadel im Heuhaufen finden?«
    »Das tue ich, denn jetzt kommt der Knaller. Der spezielle Teil der Nadel, die wir suchen, sendet schwache Gammastrahlen aus.«
    Juan ließ diese Informationen einige Sekunden lang in sein Bewusstsein sacken und meinte schließlich: »Plutonium.«
    »Die einzige zuverlässige Energiequelle, die wir für diesen besonderen Vogel zur Verfügung hatten. Die Eierköpfe der NASA haben es mit jeder halbwegs vorstellbaren Alternative versucht, doch am Ende lief es darauf hinaus, eine winzige Menge Plutonium einzusetzen und die bei der Strahlung erzeugte Wärme zum Betreiben der Satellitensysteme zu benutzen. Positiv zu vermerken ist, dass sie den Sicherheitsbehälter derart aufwendig konstruiert haben, dass er praktisch unzerstörbar ist. Er würde noch nicht einmal bemerken, wenn die Rakete, die ihn transportiert, um ihn herum explodiert.
    Wie du dir sicher denken kannst, möchte die Administration auf keinen Fall, dass bekannt wird, wir hätten einen Satelliten auf die Reise geschickt, der möglicherweise eine ganz beträchtliche Fläche eines der ursprünglichsten Lebensräume der Erde verstrahlen könnte. Die andere Sorge ist, dass das Plutonium nicht in argentinische Hände fallen darf. Wir haben nämlich den Verdacht, dass sie die Arbeit an ihrem Kernwaffenprogramm wieder aufgenommen haben. Der Satellit hatte zwar nicht allzu viel von dem Zeug an Bord – ein paar Gramm, wurde mir erklärt –, aber es hat wenig Sinn, ihnen bei ihrem Marsch zur Bombe auch nur im Mindesten behilflich zu sein.«
    »Wissen die Argies denn nichts von dem Plutonium?«, fragte Juan und benutzte den Spitznamen für Argentinier, den er von einem Falklandkriegsveteranen aufgeschnappt hatte.
    »Gott sei Dank, nein. Aber jeder, dem die richtige Ausrüstung zur Verfügung steht, wird schwache radioaktive Strahlung auffangen. Und bevor du fragst«, sagte er in Erwartung des nächsten Kommentars, »die Intensität ist ungefährlich, vorausgesetzt, du befolgst einige Sicherheitsvorschriften.«
    Das sollte gar nicht Cabrillos nächste Frage gewesen sein. Er wusste, dass Plutonium nicht gefährlich war, es sei denn, man verschluckte es oder atmete es ein. Dann erst wäre es eines der tödlichsten Gifte, die die Menschheit kannte.
    »Ich wollte eigentlich nur fragen, ob wir irgendwelche Unterstützung erhalten.«
    »Nichts dergleichen. Ein Team ist bereits mit Exemplaren der jüngsten Generation von Gammastrahlendetektoren nach Paraguay unterwegs, aber das ist in etwa alles an Hilfe, womit du rechnen kannst. Der DCI und der Vorsitzende der Joint Chiefs waren nötig, um den Präsidenten davon zu überzeugen, dass wir euch wenigstens dieses wenige an Hilfe zuteilwerden lassen. Ich bin sicher, du kannst begreifen, dass er gewisse Hemmungen hat, wenn es darum geht, hochsensible internationale Situationen zu meistern. Er hat ja auch das Debakel in Libyen vor einigen Monaten noch nicht richtig verarbeitet.«
    »Debakel?« Juan klang beleidigt. »Wir haben der Außenministerin das Leben gerettet und dafür gesorgt, dass der Friedensgipfel stattfinden konnte.«
    »Und beinahe einen Krieg vom Zaun gebrochen, als ihr euch mit einer ihrer Lenkwaffenfregatten angelegt habt. Diese Sache hier muss jedenfalls ultraleise über die Bühne gehen. Schleicht euch rein, findet das Plutonium, und schleicht euch am besten gleich wieder raus. Und zwar ohne irgendwelches Feuerwerk.«
    Cabrillo und Overholt wussten beide, dass Juan dies nicht versprechen

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