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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Schlitten nach Buenos Aires zu liefern.«
    »Vergessen Sie’s«, erwiderte Juan. »Diesen Ort will ich mit meinem Schiff nicht mal von weitem sehen. Und viel Glück bei Ihrer Suche nach einem Kapitän, der Ihnen den Gefallen tut. Verdammt, niemand würde eine gewöhnliche Fracht nach BA bringen, geschweige denn eine Ladung gestohlener Autos.«
    Als Cabrillo eine Bewegung machte, stieß er mit dem Schienbein gegen den Tisch. Das Geräusch war ein unnatürliches Knacken. Angel musterte ihn wachsam, während sich seine Hand unter seinem Hemd in Richtung Pistole bewegte.
    Juan machte eine beschwichtigende Geste und bückte sich, um sein Hosenbein hochzuziehen. Etwa fünf Zentimeter unter dem Knie war der Unterschenkel durch eine Hightech-Prothese ersetzt worden, die wie eine Requisite aus den Terminator-Filmen aussah. »Berufsrisiko.«
    Der Brasilianer zuckte die Achseln.
    Das Geld war in Bündel von jeweils zehntausend Dollar gepackt. Juan teilte die Bündel und gab Max eine Hälfte. Während der nächsten Minuten stellte das leise Rascheln der Banknoten, die durchgeblättert wurden, das einzige Geräusch auf der Kommandobrücke dar. Sämtliche Hundertdollarscheine schienen echt zu sein.
    Juan streckte die Hand aus. »Es war mir ein Vergnügen, mit Ihnen Geschäfte zu machen, Angel.«
    »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, Capitão. Ich wünsche Ihnen eine sichere …« Ein lautes Quäken aus dem Deckenlautsprecher übertönte den Rest seines Satzes. Eine kaum verständliche Stimme rief den Kapitän nach unten in die Kantine.
    »Bitte, entschuldigen Sie mich«, sagte Cabrillo und wandte sich dann an Max. »Falls ich nicht zurück sein sollte, wenn der Hafenlotse erscheint, steuerst du das Schiff.«
    Über eine Innentreppe begab er sich zum Mannschaftsdeck hinunter. Die Innenräume des alten Trampfrachters wirkten genauso heruntergekommen wie sein Rumpf. Die Wände hatten seit Jahrzehnten keine frische Farbe mehr gesehen, und im Staub auf dem Fußboden waren Streifen zu erkennen, wo irgendein Mannschaftsangehöriger in fernerer Vergangenheit den halbherzigen Versuch unternommen hatte, mit einem Schrubber für ein wenig Sauberkeit zu sorgen. In der Kantine war es nur wenig heller als im dämmrigen Laufgang. An den Wänden hingen wahllos verteilt billige Reiseposter. An einer Wand befand sich eine Informationstafel, vollgeheftet mit ungelesenen Notizzetteln, die alle möglichen Botschaften verkündeten, angefangen mit Gitarrenstunden, die von einem Matrosen angeboten wurden, der das Schiff schon vor über zehn Jahren verlassen hatte, bis hin zu einem Hinweis, dass Hongkong ab 1. Juli 1997 wieder unter chinesischer Kontrolle stünde.
    In der angrenzenden Küche hingen fingerdicke Stalaktiten verhärteten Bratfetts vom Ventilatorengitter über dem Kochherd herab.
    Cabrillo durchquerte den leerstehenden Raum, und als er sich der hinteren Wand näherte, öffnete sich eine vollendet getarnte Tür. Linda Ross stand in dem gediegen eingerichteten Flur gleich dahinter. Sie bekleidete den Posten des stellvertretenden Einsatzleiters der Corporation und stand damit hinter Juan und Max an dritter Stelle der Unternehmenshierarchie. Sie erinnerte an eine niedliche Elfe, hatte eine kleine Stupsnase und eine Vorliebe für wechselnde Haarfarben. Zurzeit war ihr Haar jettschwarz und kräuselte sich in verspielten Locken bis auf ihre Schultern.
    Linda war eine Navy-Veteranin und hatte sowohl auf einem Lenkwaffenkreuzer gedient als auch im Pentagon Stabsaufgaben wahrgenommen. Daher verfügte sie über eine ganze Reihe besonderer Fertigkeiten, die sie für ihren Job zur idealen Besetzung machten.
    »Was ist los?«, fragte Juan, als sie ihm folgte. Für jeden seiner Schritte musste sie zwei machen.
    »Overholt ist am Telefon. Klingt, als wäre es dringend.«
    »Lang klingt immer dringend«, sagte Juan und nahm einen Satz falscher Zähne und ein paar Baumwollpolster aus dem Mund, die Teil seiner Verkleidung waren. Unter seinem zerknautschten Uniformhemd trug er einen Fettanzug und auf dem Kopf eine Perücke aus grau meliertem Haar. »Ich glaube, es ist seine Prostata.«
    Langston Overholt IV war ein altgedienter CIA-Mann, der schon lange genug im Geschäft war, um ganz genau zu wissen, wo all die Leichen – sowohl im wörtlichen wie auch im übertragenen Sinn – begraben waren. Daher hatte ihn nach jahrelangen vergeblichen Versuchen, ihn in den Ruhestand abzuschieben, eine Reihe von Direktoren, die aus Gründen des politischen Proporzes

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