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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Gletscher untersucht und festgestellt, dass sie in etwa die langsamsten auf dem Kontinent sind. Wenn das Schiff in ausreichend tiefem Wasser liegt, wurde es gewiss nicht in Mitleidenschaft gezogen, selbst wenn die Bucht zugefroren wäre.«
    Cabrillo massierte die Hände, um den Blutkreislauf in Gang zu bringen. Er überprüfte die Batterieladung und entschied, dass noch mehr als genug Leistung übrig war, ließ die Heizung jedoch ausgeschaltet. Viel lieber würde er noch einige Zeit darauf verwenden, den Meeresgrund bereits bei diesem Ausflug zu inspizieren, als die lange Fahrt am nächsten Tag zu wiederholen.
    Sie sahen das erste Anzeichen von Leben, als eine Leopardenrobbe dicht vor dem Sichtfenster aus Acrylglas auftauchte. Sie vollführte eine Pirouette, erzeugte einen dichten Bläschenwirbel und verschwand dann so schnell, wie sie erschienen war.
    »Reizender kleiner Bursche«, bemerkte Linda.
    »Nicht wenn du ein Pinguin bist.«
    Juan warf einen Blick auf den Bodenscanner. Der Steilhang, über den sie schon seit einiger Zeit hinwegglitten, wurde zum Ufer hin, das immer noch gut vier Kilometer entfernt lag, flacher.
    »Hey«, rief Linda.
    »Was hast du?«
    »Einen starken Treffer auf dem Magnetometer an Steuerbord.«
    Cabrillo drückte den Steuerknüppel zur Seite, und das Tauchboot schwang nach rechts, zwar nicht so elegant wie die Robbe, aber es reagierte sehr viel besser als ihr großes Nomad. »Achte auf das Sonar«, sagte er.
    Unmittelbar vor ihnen befand sich etwas, das für die Elektronik aussah wie eine solide Mauer, die einhundertdreißig Meter lang und fünfzehn Meter hoch war. Sie musste dreihundert Meter weit entfernt sein – bei dem schlechten Licht immer noch zu weit. Die Motoren schnurrten gleichmäßig und brachten sie näher. Als die Entfernung nur noch zwanzig Meter betrug, schaltete Juan die Scheinwerfer auf dem Druckkörper ein.
    Tamara legte die Hände auf den Mund, um einen Seufzer zu unterdrücken. Innerhalb von Sekunden rannen Tränen über ihre Wangen.
    Obgleich er sein Leben nicht dem Studium dieses Themas gewidmet hatte, war auch er tief gerührt, als er über die Zeit und Entfernung hinweg die mächtige chinesische Dschunke betrachtete, die auf dem Grund der Bellingshausen-See lag.
    Die Masten waren längst verschwunden, wahrscheinlich von einem vorbeitreibenden Eisberg abgerissen, und im Rumpf, dort, wo die Kupferverkleidung begann, klaffte ein großes Loch. Ansonsten sah sie vollkommen seetüchtig aus. Der niedrige Salzgehalt und die tiefen Temperaturen hatten zur Folge, dass in diesen Gewässern nur wenig Leben existierte, das das Holz hätte angreifen können. Das Schiff hätte nicht besser erhalten sein können, wenn es in einer windlosen Wüste gelegen hätte.
    Dicht über der Wasserlinie befanden sich Dutzende von Öffnungen. Juan erkundigte sich nach ihrer Funktion, da er bezweifelte, dass es sich um Fenster handelte.
    »Sie sind für Ruder gedacht«, erwiderte Tamara. »Ein Schiff von dieser Größe dürfte bis zu zwanzig auf jeder Seite gehabt haben, und jedes Ruder wurde von zwei, manchmal sogar von drei Ruderern bedient. Wahrscheinlich hatte dieses Schiff sechs oder sieben Masten mit Rahbesegelung, so wie alle Dschunken.«
    Als sie noch näher gekommen waren, konnten sie erkennen, dass der Decksaufbau, der sich fast über die gesamte Länge des Schiffes erstreckte, in Buttergelb mit roten Verzierungen gehalten war und über pagodenähnliche Details verfügte.
    »Der Kaiser hatte darauf bestanden, dass seine Schiffe so prachtvoll waren wie irgend möglich«, fuhr Tamara fort, »um seinen Reichtum zu zeigen und die Bedeutung seiner Regentschaft zu demonstrieren. Nur die besten Künstler und Handwerker durften daran arbeiten.«
    »Und sie war mit einem Schatz beladen?«, fragte Linda.
    »Sie haben mir doch diesen Goldklumpen gezeigt, den Sie geborgen haben. Und die Jadescherben.«
    »Der Matrose, der die Versenkung des Schiffes überlebt hat und in der Nähe von Wilson/George starb, muss beides aus dem Frachtraum geholt haben«, sagte Juan, ließ das U-Boot steigen und lenkte es über das Schiff. »Durchaus möglich, dass sich die Prionen noch nicht so weit entwickelt hatten und er immer noch bei Verstand war.« Dr. Huxley hatte bestätigt, dass die chinesische Mumie und Andy Gangle mit ihnen verseucht waren.
    Am Bug standen zwei Kanonen, die wie Drachen geformt waren. Es waren vergrößerte Versionen der Pistole, die sie neben Gangles Leiche gefunden hatten. So wenig

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