Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
sich zehn Zentimeter Wasser über ihre Stiefel. Lugones leuchtete mit seiner Lampe in den Treppenabgang. Er war vollkommen überflutet. Das Wasser hatte eine dicke Ölschicht, die in allen Regenbogenfarben schillerte.
    »Das wäre wohl die Antwort«, sagte der Sergeant. »Das Schiff ist tatsächlich abgesoffen.«
    »Ich frage mich, was es wohl geladen hatte«, meinte Jimenez. »Wenn ich mich recht erinnere, bekommt der, der ein Wrack findet, nicht nur die Ladung, sondern auch gleich das ganze Schiff.«
    »Seit wann kennen Sie sich im Bergerecht aus?«, fragte Espinoza sarkastisch.
    »Okay. Ich habe mal im Fernsehen etwas darüber gesehen.«
    »Stecken Sie Ihre gierigen Hände lieber wieder in die Taschen. Wir sind Soldaten und keine Schrotthändler. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass dieser Müllhaufen bei der nächsten Hochflut oder dem nächsten Sturm wieder flott wird und weitertreibt.«
    »Finden Sie nicht, wir sollten noch ein paar zusätzliche Löcher in den Kasten bohren, damit wir sicher gehen können, dass er ganz versinkt?«
    Espinoza ließ sich Lugones Frage durch den Kopf gehen. »Wissen Sie was? Nein. Soll der Kahn doch weiterwandern. Wenn er bis jetzt überlebt hat, wird er’s auch noch länger schaffen.«
     
    Eine Etage unter dem Deck, wo die drei Männer standen, lehnte sich Juan Cabrillo entspannt in seinem Sessel zurück. Er hatte gar nicht damit gerechnet, dass der argentinische Major eine romantische Ader hatte. Das war seine Hauptsorge gewesen – dass sie die Oregon für Schießübungen benutzten. Diese Soldaten hatten als Jungen sicherlich mit besonderer Vorliebe irgendwelche Dinge in die Luft gesprengt. Der einzige Unterschied war, dass ihnen jetzt Plastiksprengstoff anstelle von Knallkörpern zur Verfügung stand. Die Mannschaft hatte das Thermo-Bild dergestalt verändert, dass sie die Wärmezufuhr nur auf den bevölkerten Teil des Schiffes beschränkte und in allen übrigen Bereichen die Temperatur gesenkt hatte. Außerdem hatten sie die Ballasttanks als zusätzliche Abschirmung vor einer Überprüfung geflutet. Die Illusion von der überfluteten Treppe war geschaffen worden, indem die untere Tür geschlossen und Bilgenwasser in den Abgang gepumpt wurde.
    Cabrillo blickte zu Max Hanley hinüber, der den Kopf schüttelte. »Was denn?«, sagte er. »Ich hab dir doch erklärt, dass ich das Schiff direkt vor ihrer Nase verstecken könne.«
    »Das zählt nicht«, knurrte Max.
    »Je dreister die Lüge, desto leichter wird sie geglaubt. Eigentlich müssten sie ja verdammt misstrauisch sein, und sieh sie dir an. Sie haben die Suche nach zehn Minuten abgebrochen, und unser guter Major weint regelrecht.«
    »Das muss ich dir lassen, Juan, du bist ein raffinierter Hurensohn. Und was jetzt? Du hast uns hierhergebracht. Was ist dein Plan?«
    »Um ehrlich zu sein, ich hatte mir noch nicht allzu viel in dieser Richtung überlegt. Hast du die Fracht unter der Plane auf dem zweiten Boot gesehen?« Die Außenkameras hatten die Soldaten im Visier, seit die erste Gruppe bei Sonnenaufgang erschienen war.
    »Der Größe und Form nach konnte es eine Side-Scan-Sonar-Sonde sein.«
    »Das heißt, sie suchen nach dem chinesischen Wrack.«
    »Ich nehme an, wir kommen ihnen dabei zuvor?«
    »Siehst du, der Plan entwickelt sich sozusagen von selbst«, sagte Cabrillo mit dem selbstzufriedenen Grinsen eines Kindes, das seine Eltern ausgetrickst hat. Er hatte sich wirklich nicht viel mehr überlegt, als erst einmal die Oregon in Position zu bringen.
    Max deutete mit einem Kopfnicken auf das Bild der Soldaten, die sich am Bug drängten. »Wir müssen warten, bis sich dieser Verein verzogen hat, bevor wir genug Ballast ablassen können, um die Moon-Pool-Tore zu öffnen.«
    Juan nickte. »Ich vermute, dass sie schon heute mit der Suche beginnen, daher werden wir aktiv, sobald sie in ihrem Arbeitsboot an uns vorbei sind. Wenn Tamara wach ist, dann frag sie doch, ob sie uns dabei Gesellschaft leisten will. Das Mindeste, was wir tun können, ist, ihr das legendäre Schatzschiff zu zeigen, bevor wir es zerstören.«
    Das war das erste Mal, dass Hanley davon erfuhr, und er starrte den Chef für einen Moment an, ehe er die Logik in der Bemerkung erkannte. »Es ist zwar eine Schande, aber du hast natürlich recht. Es geht nicht anders.«
    »Ich weiß. Wir können es uns nicht leisten, den Chinesen auch nur die geringste Chance zu geben, hier irgendwelche Ansprüche anzumelden.«
    Eine Stunde später löste Juan die Klammern, die

Weitere Kostenlose Bücher