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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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aus.
    »Okay, mal sehen, wie Sie jetzt kämpfen«, zischte Espinoza. »Auf die Füße, oder die nächste Kugel trifft ein Knie.«
    Juan versuchte zweimal, aus eigener Kraft aufzustehen, und sackte beide Male auf den Betonboden zurück.
    »Jetzt ist er gar nicht mehr so hart, nicht wahr, Sergeant?«
    »Nein, Sir.«
    Espinoza ging auf Juan zu und riss ihn mit einem brutalen Ruck auf die Füße hoch. Cabrillo schwankte betrunken und schien Mühe zu haben, nicht laut aufzuschreien. Espinoza hielt Juan am Arm fest und rammte ihm zweimal die andere Faust in die Magengrube. Juans Beine gaben nach, dabei zog er den Argentinier fast mit sich herunter auf den Boden.
    »Wie jämmerlich«, sagte Espinoza.
    Er bückte sich, um das Ganze zu wiederholen. Juan kauerte widerstandslos vor ihm, bis Espinozas Kopf nur noch dreißig Zentimeter von ihm entfernt war. Dann streckte er beide Hände aus und legte eine Hand unter das Kinn des Mannes und die andere auf die Wölbung seines Hinterkopfs. Trotz seiner ungünstigen Position auf dem Boden schaffte er es, ein hinreichend großes Drehmoment zu erzeugen, so dass, als er Espinozas Kopf ruckartig drehte, das Genick sauber brach.
    Die Leiche wurde schlaff, während sie niedersank, und hinderte ihn beinahe daran, seine Five-SeveN aufzuheben. Er brachte sie jedoch in Anschlag und schoss, ehe Sergeant Lugones Gehirn halbwegs verarbeitet hatte, was soeben geschehen war. Das erste Projektil bohrte sich in seinen Bauch und trat am Rücken wieder aus. Das zweite traf ihn mitten in die Stirn.
    Die Sirene ertönte abermals. Es war ein einziger langgezogener Ton, der nur fünfundzwanzig Meter von der Stelle entfernt erklang, wo Juan saß. Er kam auf die Füße, seine Beinprothese schien von dem Treffer nicht beschädigt zu sein, und machte Anstalten, zur Tür zu rennen, als ein titanenhafter Stoß das Fundament des Gebäudes erschütterte und der messerscharfe Bug des Schlachtkreuzers Admiral Guillermo Brown explosionsartig durch die Wand der Gasraffinerie brach.
    Sechs Sekunden später reichten die Schockwellen, die durch zusammenbrechenden Stahl und zertrümmerten Beton ausgelöst wurden, aus, um die Bombe zu zünden.
    Das Gebäude explodierte wie die Hindenburg über Lakehurst.

28
    Linc und Eddie befanden sich in einer Position unterhalb des Gefängnisses, als das Nebelhorn des Schiffes ertönte. Der Wind ließ den klagenden Ton wie den Sterbensruf eines vom Tod gezeichneten Tieres auf- und absteigen. Sie warteten einen Moment lang, und, tatsächlich, einer der Wächter steckte den Kopf aus der Tür, um nach der Ursache des Lärms Ausschau zu halten. Natürlich reichte die Sicht nur ein paar Meter weit, und er zog sich schnell wieder zurück.
    Franklin benutzte einen kleinen Akkubohrer, um im Fußboden über ihm ein Loch mit einem Durchmesser von anderthalb Millimetern zu schaffen. Von ihrer früheren Erkundungstour wusste er in etwa, wo die Möbel standen, und hatte das Loch unter einem zerschlissenen Sofa gebohrt, so dass die Wachen es nicht sehen konnten. In dieses Loch führte Eddie nun die Düse einer Gasflasche ein. In der Druckflasche befand sich ein starkes Betäubungsgas, das eine durchschnittliche Person innerhalb von fünf Minuten wegtreten ließ. Je nach Konzentration hielt die Wirkung bis zu einer Stunde an. Die Belüftung des Gebäudes hatten sie vorher stillgelegt, indem sie einfach die Stromzufuhr des außen liegenden Gebläses unterbrochen hatten.
    Schon bald wurden die gedämpften Stimmen der lebhaft miteinander schwatzenden Wachen weniger und leiser, bis zu hören war, wie Körper zusammenbrachen, und schließlich vollkommene Stille herrschte.
    Die beiden Männer krochen unter dem Bau hervor und betraten ihn durch den Vorraum. Eddie hatte die Parkas in einem Vakuumsack gesammelt, und Linc trug den Sack mit den Knochen. Sie hatten keine achtzehn vollständigen Skelette mitgenommen, sondern nur genug sterbliche Überreste, um die Argentinier zu überzeugen. Der Sack wog trotzdem noch über zweihundert Pfund, doch Linc hatte damit sehr viel weniger Mühe als Eddie mit seinen sechzig Pfund Polarmänteln.
    Sobald sie ihre Gasmasken aufgesetzt hatten, eilten sie durch die Tür zum Wachbereich, um das Gas nicht herausdringen zu lassen. Sie waren zu viert. Zwei lagen zusammengesunken auf einer Couch, einer auf dem Fußboden und einer auf einem Schreibtisch, so als machte er gerade ein Nickerchen. Eddie ließ unter der Nase eines jeden Mannes noch ein wenig Gas ab, damit sie möglichst

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