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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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bedeutet hatte, sie sollten es nicht einmal versuchen. Die beiden verließen Adhon-dil, zogen als Verbannte durch die Welt, wurden Mann und Frau und schworen, nie zurückzukehren. Und auf Adhon-dil bereiteten sich die Götter auf das vor, das da kommen musste, während die Welt weiter ahnungslos und friedlich dahinlebte.
    Die Tage der Großen Zeitrechnung vergingen, die Götter warteten und ganz plötzlich ahnte auch die Welt, dass etwas geschehen würde. Im Dunkel der Wälder, im gleichen Dunkel, wo sie sie empfangen hatte, gebar Darni zwei Söhne. Sie kamen schon als Männer zur Welt, in glänzender Rüstung wie Krieger, Kinder der Flamme ihrer Mutter und der Kraft des Vaters, genauso mächtig wie die zwölf Götter. Darnis Schreie stiegen hinauf bis in den Himmel und erreichten auch die Insel, und die Götter erschauerten, weil sie wussten, dass der Moment gekommen war: Die beiden Idole waren geboren.
    Sie waren Zwillinge, jeder so mächtig wie der andere: Einer hatte weißes Haar und goldene Augen. Er kannte nichts als Liebe, Mitgefühl und alle guten Gefühle. Er liebte die Welt und alles, was sie bevölkerte, und er hätte nie etwas anderes als ihre Rettung,
ihr Glück und ihr Wohlergehen gewünscht. Der andere hatte Haare so schwarz wie die Flügel eines Raben. Er hatte silberne Augen und sein Herz war ebenfalls schwarz. Er kannte nichts als Wut, Hass und Wahnsinn, betrachtete alles Leben mit einer grenzenlosen Verachtung und wünschte sich nichts mehr, als es gänzlich zu vernichten. Die beiden Brüder, das Weiße Idol und das Schwarze Idol, kämpften miteinander in der Welt, der eine, um sie zu retten, der andere, um sie zu zerstören. Ein ganzes Zeitalter lang rangen sie miteinander. Es war das zweite Zeitalter der Großen Zeitrechnung und wurde »das Zeitalter des Chaos« genannt.
    Die Götter konnten nur ohnmächtig zusehen. Die beiden Idole waren einander an Kraft ebenbürtig, und so konnte keiner der beiden jemals hoffen, den anderen zu besiegen. Die Blitze, die sie aussandten, trafen die Welt und veränderten sie. Berge wurden eingeebnet und neue erhoben sich,Wälder wurden zu Stein, neue Meere wurden aufgerissen und alte trockneten aus.
    Ein Blitz des Schwarzen Idols traf die Himmelskuppel und brannte ein Loch hinein, sodass das Flammenmeer draußen aufloderte und man den Schein durch die entstandene Öffnung sehen konnte. Plötzlich wurde die Welt in ein so blendendes Licht getaucht, dass es die Sterne verblassen und verschwinden ließ. So wurde die Sonne geboren.
    Auch das Weiße Idol schleuderte einen Blitz gegen die Himmelskuppel und dadurch wurde sie dünner. Plötzlich leuchtete das Licht des Flammenmeers schimmernd weiß durch sie hindurch. So entstand der Mond. Da sich die Kuppel immer um sich selbst drehte, nahm die Dunkelheit von der Welt Besitz, wenn sich die Sonne im Schattenkegel der Insel Adhon-dil befand, und dann blieb der Welt das frühere Licht der Sterne und das des Mondes. So entstanden Tag und Nacht, während die beiden Idole weiter miteinander kämpften. Ihre magischen Blitze ließen Wesen entstehen, die niemand zuvor gesehen hatte oder sich auch nur hätte vorstellen können. Wesen mit der Fähigkeit zu
denken, mit einer Seele und einem Gewissen, wie sie die Götter hatten, aber sterblich wie alles auf der Welt. Da sie der Zauberkraft beider Idole entsprungen waren, trugen sie zu gleichen Teilen Gutes und Böses in sich. So entstanden die acht Völker.
    Die Elben wurden aus dem Meer geboren, sie sind anmutig, melancholisch und weise, weitblickend und fähig, viele Zeichen der Welt und der Magie zu deuten. Sie lieben Geschichten und das Ufer des Meeres, aus dem ihre Vorfahren stammten.
    Die Menschen, aus den Felsen geboren, sind unerschrockene Krieger, klug aus dem Grunde ihres Herzens, ungezähmt wie das Feuer, vieler Künste kundig und über alle Maßen stolz. Sie lieben den Krieg, das Handwerk des Gottes Kentar.
    Die Zwerge, aus dem Schoß der Erde geboren, wissen vieles über die Natur zu erzählen und kennen ihre tiefsten Geheimnisse. Sie sind rau, aber ehrlich, lieben den Gesang und ehren das feste Band der Freundschaft.
    Die Faune, die aus den Bäumen geboren wurden, sind hochgewachsene, finstere Wesen, Meister der Täuschung. Neben vielen unbekannten Sprachen und geheimen Pfaden kennen sie auch die verborgenen Seiten von Dingen und Worten.
    Die Gnome, geboren aus dem Nebel, sind nicht zu fassen und lautlos, wahren stets ihre Geheimnisse. Sie sind hart wie Stahl und so

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