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The Acid House (German Edition)

The Acid House (German Edition)

Titel: The Acid House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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anders, darauf kannste einen lassen!
    – DU MIESE FOTZE! … DU DRECKIGE HÄSSLICHE NUTTÄÄÄÄH!
    Evelyn knallte den Hörer auf.
    – Ev … Ev … ich liebe dich … Zum ersten Mal sprach Boab diese Worte aus. In eine tote Telefonleitung.
    – FOOOOOOTZEEE! DRECKIGE PISSNELKE! Boab schlug in der Telefonzelle wild mit dem Hörer um sich. Er trat mit seinen Brogues zwei Glasscheiben ein und versuchte, das Telefon aus der Verankerung zu reißen.
    Boab bemerkte nicht, dass ein Streifenwagen neben der Telefonzelle angehalten hatte.
    In der örtlichen Polizeiwache tippte der Beamte, der dieFestnahme durchgeführt hatte, PC Brian Cochrane, gerade Boabs Aussage ab, als der diensthabende Sergeant Morrison erschien. Boab saß in deprimiertem Schweigen neben dem Schreibtisch, während Cochrane mit zwei Fingern tippte.
    – N Abend, Sarge, sagte PC Cochrane.
    Ohne überhaupt hinzusehen, murmelte der Sergeant etwas, das »Brian« geheißen haben konnte oder auch nicht. Er legte ein Hotdog in die Mikrowelle. Als er den Schrank darüber aufmachte, musste Morrison empört feststellen, dass keine Tomatensauce da war. Er verabscheute Snacks ohne Ketchup. Aufgebracht wandte er sich an PC Cochrane.
    – Kein Scheißketchup da, Brian. Wer war mit m Einkaufen dran?
    – Äh … tschuldigung, Sarge … mein Fehler, sagte der Constable verlegen. – Äh … ganz schön was los gewesen heut Abend, Sarge.
    Morrison schüttelte betrübt den Kopf und atmete lange und vernehmlich aus.
    – Und was liegt so an heute Abend, Brian?
    – Tja, da ist der Vergewaltiger, dann der Kerl, der dem Knaben im Einkaufscenter n Messer in den Bauch gerammt hat, und der Komiker hier. Damit zeigte er auf Boab.
    – Schön … ich war schon unten und hab mit dem Vergewaltiger ein Wörtchen geredet. Scheint n ganz netter Junge zu sein. Hat erzählt, die blöde kleine Nutte hat’s nich anders gewollt. So spielt das Leben, Brian. Der Kerl, der den Jungen abgestochen hat … na ja, blöder Hund, aber wie Jungs nu mal so sind. Und was is mit dem Penner hier?
    – Den hab ich geschnappt, wie er ne Telefonzelle demoliert hat.
    Sergeant Morrison biss die Zähne zusammen. Bemüht, den aufsteigenden Zorn zu beherrschen, der ihn zu übermannen drohte, sagte er betont langsam und bedächtig:–Schaff den Cowboy da runter in die Zelle. Ich muss mal n paar Takte mit der Fotze reden.
    Noch einer, der ein paar Takte mit ihm reden wollte. Boab hatte langsam das Gefühl, dass diese »Takte« nie etwas Gutes für ihn bedeuteten.
    Sergeant Morrison war Aktionär der British Telecom. Es gab nur eins, was ihn noch wütender machte als ein Snack ohne Tomatenketchup, nämlich, wenn Eigentum der British Telecom, das einen Teil seines Anlagevermögens ausmachte, durch mutwillige Zerstörung im Wert gemindert wurde.
    Unten im Zellentrakt trommelte Morrison auf Boabs Unterleib ein. Als Boab stöhnend auf dem kalten Kachelboden lag, grinste der Sergeant auf ihn hinunter.
    – Tja, da siehste mal, wie effektiv die Privatisierungspolitik war. Als sie noch staatliches Eigentum warn, hätt ich nie so reagiert, wennde ne Telefonzelle demoliert hättes. Ich weiß, eigentlich is es gehopst wie gesprungen: Damals hieß Vandalismus mehr Steuern für mich, un heute heißt er geringere Dividende. Der Unterschied ist, dass ich heute n persönliches Interesse dran hab, Söhnchen. Darum will ich nich, dass irgendn unzufriedner Lumpenprolet meine Investition gefährdet.
    Boab lag jämmerlich stöhnend da, zerschunden an Leib und Seele.
    Sergeant Morrison hielt sich viel darauf zugute, ein fairer Mensch zu sein. Wie die übrigen Kunden, die in den Zellen in Gewahrsam saßen, erhielt auch Boab zum Frühstück seine Tasse dicken, bitteren Tee und sein Marmeladenbrötchen. Er konnte keinen Bissen davon essen. Sie hatten Butter und Marmelade durcheinandergeschmiert. Das Zeug blieb ihm im Hals stecken, aber die Anklage wegen Ruhestörung und Sachbeschädigung würgten sie ihm trotzdem rein.
    Obwohl es erst Viertel nach sechs war, als sie ihn laufen ließen, war er viel zu kaputt, um noch nach Haus zu fahren. Er entschloss sich, lieber gleich zur Arbeit zu gehen, und auf dem Weg noch ein Brötchen mit Rührei und eine Tasse Kaffee in irgendeinem Café zu frühstücken. Er fand einen geeigneten Imbiss und bestellte.
    Nachdem er sich gestärkt hatte, wollte er zahlen.
    – Ein Pfund fünfundsechzig. Der Cafébesitzer war ein großer, fetter, schmieriger Mann mit ausgeprägten Aknenarben.
    – Eh? N bisschen

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