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The American Monstershow in Germany

The American Monstershow in Germany

Titel: The American Monstershow in Germany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Pawn
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was wollen wir damit machen?“
    „ Womit?“ Heinrich Meier hatte gar nicht mehr an seinen Fund gedacht.
    „ Mit diesem Kasten, den du uns heute ins Haus geschleppt hast.“
    Heinrich Meier wandte seinen Blick zur Seite und sah plötzlich so aus, als säße neben ihm eine Krustenechse. „Warum fragst du?“
    „ Du hast dir natürlich wieder mal überhaupt keine Gedanken gemacht.“ Es war ein Satz den Heinrich Meier in 27 Ehejahren unendlich viele Male gehört hatte. Er gehörte so zu seiner Isolde wie die etwas zu stark geblähten Nasenflügel und der breite, früher sinnliche Mund. „Du schleppst uns so ein Ding ins Haus, von dem du weder weißt, was es ist, noch woher es stammt, aber das interessiert dich überhaupt nicht. Wenn es vom Mars stammt, ist das noch die harmloseste Variante, da muss es nicht bösartig sein. Vielleicht ist es eine Art transgalaktisches Radio. Aber vielleicht stammte es auch aus einem Kernkraftwerk, dann ist es mit Sicherheit gefährlich.“
    Heinrich Meier stellte im Stillen fest, dass die Phantasie seiner Frau im Laufe der Jahre immer mehr aufblühte. Es war für ihn ein Beweis, dass der Mensch mit zunehmendem Alter wieder kindischer wird, denn unbestreitbar haben Kinder eine unglaubliche Phantasie. Aber Heinrich Meier war erstaunt, dass es bei seiner Isolde schon so früh einsetzte.
    „ Was denkst du denn, was damit werden soll?“ fragte er etwas dümmlich, ohne dass erkennbar war, ob er sich nur verstellte.
    „ Du solltest es zu einem Institut bringen, wo sie sich mit solchem Zeugs beschäftigen“, entgegnete seine Frau.
    „ Mit was für Zeugs? Es ist ein schwarzer Kasten, weiter nichts.“„ Herr Meier zuckte hilflos mit den Schultern.
    „ Dann bring es erst einmal zu Denninger, der kann uns bestimmt einen Rat geben.“ Uwe Denninger war der Direktor der hiesigen Schule und unterrichtete hauptsächlich Geschichte und Geografie. In seiner ohnehin nur nach Viertelstunden zu zählenden Freizeit war er aktives Mitglied eines archäologischen Vereins.
    „ Zu Denninger kann ich erst wieder am Montag. Der ist doch an jedem Wochenende irgendwo im Gebirge und buddelt alte Tongefäße aus.“
    „ Er wird sich begeistert auf deinen Fund stürzen.“ Isolde Meier war überzeugt, den richtigen Vorschlag in die Diskussion eingebracht zu haben.
     
    Irgendwann in der Nacht von Samstag zu Sonntag wurden die Meiers durch lautes Poltern aus dem Schlaf gerissen. Heinrich Meier hatte gerade eine seiner Tiefschlafphasen durchlaufen und benötigte daher einige Sekunden, um zu begreifen, was da vor sich ging.
    „ Es kam vom Flur“, zischte Isolde, die bereits hellwach aufrecht in ihrem Bett saß. Der Schreck hatte sie so gestrafft auffahren lassen, dass man meinen konnte, sie lausche gebannt einem Konzert der Philharmonie.
    „ Das weiß ich auch, aber was war es?“ zischte Heinrich Meier zurück und war bestrebt, ansonsten kein weiteres Geräusch zu verursachen.
    „ Ob ich einmal nachschaue?“ sagte er dann, als nach mehreren Sekunden kein neues Geräusch zu vernehmen war. „Ein Einbrecher wird es nicht gewesen sein, die machen nicht solch unnützen Lärm.“
    Noch ehe Isolde die Frage beantworten oder ihren Mann gar aufhalten konnte, war dieser bereits aus dem Bett gestiegen und hatte sich den Hausmantel übergeworfen, der immer am Fußende des Bettes hing. In der Wohnung der Meiers war es inzwischen wieder ruhig und friedlich wie vor dem nächtlichen Zwischenfall. Nichts regte sich außer dem monotonen Brummen des Kühlschranks in der Küche, doch dies war vom Schlafzimmer aus nicht zu hören. Dann aber glaubte Herr Meier ein schleifendes Geräusch im Flur zu vernehmen, so als zöge dort jemand Koffer über den Boden. Andererseits, Schritte vernahm Herr Meier nicht, und er wusste auch, dass einem die Nacht so manches Mal grausige Dinge vorgaukelte, die in Wirklichkeit harmlos waren. Im Dunkel der Nacht wurden die eigenen Schatten zu Monstern.
    Langsam senkte sich die Klinke an der Schlafzimmertür, behutsam schob Heinrich Meier sie auf. Dann, mit einem kühnen Satz, eroberte er den Lichtschalter, und Augenblicke später wurde der Flur der Meierschen Wohnung von hellem Licht überflutet. Die Nacht war zumindest aus diesem Abschnitt der Wohnung vertrieben.
    Heinrich Meier glaubte im ersten Augenblick an eine Halluzination, an ein Trugbild, das sein Verstand aus den Schatten der Nacht, dem gehörten Geräusch und dem Vorfall im Gartenhaus gezimmert hatte, aber es war keines. Da vor ihm

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