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The American Monstershow in Germany

The American Monstershow in Germany

Titel: The American Monstershow in Germany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Pawn
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ließ zwei robust wirkende Jungen aus dem Pulk fallen. Schüler der Unterstufe räumte er aus dem Weg wie Barhocker, die beim Saubermachen stören.
    Die Tauben kreisten indessen noch immer über dem Schulgelände. Immer wieder ließen sie sich auf den Köpfen einzelner nieder und hackten mit einer Kraft auf ihre Opfer ein, die kein Mensch ihnen je zugetraut hätte. Eine der Tauben flog so dicht über Richard hinweg, dass ihre Krallen seinen Kopf streiften.
    In seiner Angst um Anja Winter entging Richard dies ebenso, wie er die über den Schulhof irrenden, augenlosen Opfer und die aus vielen Wunden blutenden Ohnmächtigen nicht bemerkte.
    Auf einer der Bänke auf dem Schulhof, direkt unter einer frisch gepflanzten Kastanie saß ein kleines Mädchen, das völlig ungeschoren geblieben war und starrte mit blicklosen Augen auf einen imaginären Punkt in der Unendlichkeit. Sie würde es nie mehr vergessen können. Ihr Bruder lag keine zwei Schritte von ihr entfernt auf dem Boden und bewegte sich nicht mehr. Sein Kopf war völlig zertreten worden. Hirn quoll als träge Masse aus dem gesplitterten Schädel. Alle Gliedmaßen saßen in unglaublichen Positionen verdreht am Körper. Man wurde an eine bizarre Plastik erinnert.
    An der Tür vorn gelang es inzwischen immer mehr Schülern, sich ins Schulgebäude zu flüchten. Dort aber liefen bereits aus Kellern und staubigen Winkeln der Vorbereitungs- und Lagerräume die Ratten zusammen, um zu vollenden, was die Tauben eingeleitet hatten. Sie wollten die Macht ergreifen.
    Der Haufen von Leibern vor dem Eingang zum Speiseraum lichtete sich, teils weil Schüler in den Speiseraum hineinstürzten, teils weil Richard sich unbarmherzig eine Gasse bahnte. Dann endlich sah er Anja Winter vor sich liegen.
     
    Georg stand unter der Dusche und ließ das heiße Wasser genüsslich über seinen Körper strömen. Es massierte ihn wie eine elastische und doch feste Bürste, und er liebte dieses Gefühl. Die Prozedur der Haarwäsche hatte er als erstes hinter sich gebracht, so dass kein Gedanke an Taubendreck auf seinem Kopf mehr den Genuss des Duschens eindämmen konnte. Er schloss die Augen und hörte die Niagarafälle, von denen er nur wusste, dass sie imposant und ein einmaliges Naturschauspiel waren. Gesehen hatte er bisher nur den Amselfall in der Sächsischen Schweiz.
    Ein Boot geriet in den unheimlichen Sog der Niagarafälle. Es drohte, mit den tosenden Wassermassen gemeinsam hinabzustürzen. Der Insasse des Bootes brüllte um Hilfe.
    Georg öffnete die Augen, drehte das Wasser ab, doch der Hilfeschrei blieb. Er gellte zweimal kurz auf, dann brach er gurgelnd zusammen. Es war, als fiele der Strom eines Plattenspielers bei laufender Musik aus.
    Georg war verwirrt. Zuerst glaubte er an einen dummen Witz seitens der Bauleute. Er wusste, dass diese alles Mögliche anstellten, um ihren Spaß zu haben. Erst vor drei Wochen hatten sie einem Maurerlehrling die Hosen angezündet. Der arme Kerl war allerdings schwul gewesen.
    Obwohl er nicht wusste, wie ernst er den Hilfeschrei zu nehmen hatte, zog Georg sich eilig an und verließ die Duschbaracke.
    Das Bild, das sich ihm bot, war alles andere als ein Witz. Überall flatterten graue, gurrende Haustauben herum, vor denen seine Männer flüchteten beziehungsweise die sie mit Hacken, Schaufeln und anderem Gerät abzuwehren versuchten. Der Mann im Kran kämpfte offenbar gegen zwei der wildgewordenen Vögel, allerdings schien sein Unterfangen aussichtslos.
    Hans, einer der Zimmerleute, lief mit blutüberströmtem Gesicht auf Georg zu. Als er etwas näher herangekommen war, sah Georg das gesamte Ausmaß der Zerstörung in Hans’ Gesicht. Das linke Auge fehlte völlig, das rechte war offenbar nur durch einen Lidschlag gerettet worden, doch hatten die Schnabelhiebe der Taube das Lid völlig zerfetzt.
    Der Anblick war entsetzlich. ‚Hoffentlich fällt er mir nicht in die Arme’, schoss Georg ein absurder Gedanke durch den Kopf. Doch Hans blieb auf den Beinen.
    „ Boss, die Viecher waren plötzlich da“, stieß er hervor, als er nahe genug bei Georg war. Ein Blutfaden lief an seinem rechten Mundwinkel hinab.
    Georg stand weiterhin ratlos da. Vielleicht hob er auch ein wenig hilflos die Schultern, denn als Hans ihn erreichte, packte dieser ihn am Kragen und versuchte, ihn durchzuschütteln. Doch die Kraft, auf die er immer so stolz gewesen war, hatte ihn bereits zum großen Teil verlassen.
    „ So tun Sie doch was, verdammt“, stieß Hans hervor. „Sie

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