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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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jemand sich rühren konnte, brach er auf den Pflastersteinen zusammen und lag leblos da.
    »Ich bin gesühnt !« schrie das Gespenst gellend in wilder Freude und verschwand in einem blendenden Lichtstrahl.
    Als Kevin wieder etwas wahrnehmen konnte, sah er einen Wachposten neben dem Grafen knien.
    »Er … er ist tot«, stieß der Mann hervor. »Graf Volmar ist tot.«
    Kevin und Lydia schauten sich beide zu Naitachal um.
    Der Dunkle Elf zuckte nur mit den Schultern. »Ich war’s nicht. Ich habe euch ja gesagt , daß Charina von einem Kriegergeschlecht abstammt!«
    »Ja, nun guckt euch das mal an«, murmelte Lydia.
    Die Wächter wichen langsam zurück, wie Männer, die aus einem schlimmen Traum erwachten.
    »Ich hatte recht«, verkündete Kevin. »Carlotta hatte sie tatsächlich alle unter Kontrolle. Ihr Bann muß gerade seine Wirkung verloren haben.« Er richtete sich plötzlich alarmiert auf. »Übrigens, wo ist sie eigentlich? Wenn sie entkommen konnte, dann …«

    »Ha, mach dir keine Sorgen mehr um sie!« Tich’ki kicherte ihm unerwartet ins Ohr.
    »Aber … sie ist entkommen!«
    »Was wird es ihr nützen?«
    »Was …?«
    Tich’ki kniff ihm in die Wange. »Kevin, mein Junge, ich mag ja mit meinem Volk nicht auf bestem Fuß stehen, aber sie beachten meine Botschaften schon noch. Ich habe einen Zauberruf an sie ausgeschickt. An alle. Jeder von Feen bewohnte Hügel, jede Düne, jeder Steinhaufen wird Carlotta verschlossen sein. Niemand wird ihr Schutz gewähren, keiner ihr helfen. Sie ist machtlos, für immer an ihre Feengestalt gebunden – und sie wird ewig im Exil leben!«
    »Nun, das ist ja alles gut und schön«, sagte einer der Wachen zögernd. »Und wir sind auch nicht übermäßig betrübt darüber, das Ende von Graf Volmar, dem mörderischen Verräter, miterlebt zu haben. Wir stehen nämlich loyal zu König Amber, aye, das tun wir!«
    »Das wissen wir ja«, meinte Kevin beruhigend.
    »Aber … nun … was machen wir jetzt? Ich meine, wer hat jetzt das Kommando und …« Zum ersten Mal schien er Lydias kriegerische Amazonenkluft zu bemerken. »Lady, Ihr kommt einem Kommandeur im Augenblick am nächsten. Akzeptiert Ihr unsere Kapitulation?«
    Lydia straffte sich, trotz ihres buntgefärbten Haars jeder Zoll eine Kriegerin. »Nun gut. Ich werde Euch sicher in Verwahrung nehmen, bis König Amber einen neuen Anführer ernennt.«
    »Wie war ich?« flüsterte sie Kevin anschließend zu.
    »Klang das ordentlich vornehm und adlig?«
    Kevin hätte die ganze Nummer beinah verdorben, als er in hilfloses Gelächter ausbrach. »Oh, es … das tat es, wahrhaftig!«

    »Alles ganz gut und schön«, meinte Naitachal. »Doch wie geht’s jetzt weiter?«
    »Zunächst einmal werden wir die ganzen Leute hier wegschicken«, sagte Lydia und bellte den Wächtern einige Kommandos zu. Die führten die Befehle sofort aus, froh darüber, überhaupt irgend jemandem gehorchen zu dürfen.
    »Und jemand sollte sich um Graf Volmars Leichnam kümmern«, fügte Kevin hinzu.
    »Dies wird mir eine Freude sein«, verkündete eine präzise Stimme.
    »D’Krikas!«
    Der Haushofmeister verbeugte sich so tief, wie ein Spinnenwesen es nur konnte. »Ich habe meine Augen vor der Wirklichkeit verschlossen. Ich habe meine Ehre aus lauter Blindheit bekleckert. Ihr habt sie wieder reingewaschen und damit meine ewige Dankbarkeit gewonnen.«
    »Ehm … ja«, meinte Kevin unsicher. »Schön, aber …«
    Fanfarengeschmetter unterbrach ihn. Eine Reiterkolonne galoppierte in den Burghof. Über ihren Köpfen flatterten an Spießen König Ambers goldene und zinnoberrote Banner.
    »Na, was sagt man dazu?« Lydia wirkte wenig beeindruckt. »Sieht aus, als wäre die Kavallerie endlich eingetroffen.«

    Die große Halle war mit königlichen Wachen, den Burgbewohnern – und selbstverständlich auch Beraks Leuten vollgepackt. An der Tafel saß Kevin mit einem Hauptmann der königlichen Truppen, einem scharfgesichtigen, wild dreinschauenden Mann.
    »… und daher«, erklärte der gerade, »wußte mein königlicher Herr, als er Eure Nachricht erhielt, daß kein Mann diese Burg auf normalem Weg erreichen konnte.
    Also haben die Königlichen Hexenmeister, in einer gemeinsamen Aktion, einen Zauber bewerkstelligt, der uns mit Roß und Reitern so schnell wie möglich hergetragen hat.«
    »Sie haben gleich noch jemanden mitgebracht«, setzte eine bekannte Stimme hinzu.
    Kevin sprang so plötzlich hoch, daß sein Stuhl krachend hintenüberschlug. »Meister Aidan!«
    Er lief

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