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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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schienen alles Licht aufzusaugen, das auf sie fiel.
    Als würde das Tageslicht vom Körper des Barden ausgelöscht. Im Gegensatz zu dieser Dunkelheit stand sein glattes, silbriges Haar, das er lang bis auf den Rücken trug, wie alle Elfen, und das elegant um seinen Kopf schwang, wenn er sich umdrehte. Seine strahlendblauen Augen brannten wie zwei Farbtupfer in dem alterslosen, glatten, schwarzen Gesicht und schienen Alaire glatt zu durchdringen, als sie sich das erste Mal begegneten.
    Selbst jetzt, während der Schwertübungen, lenkten sie ihn noch ab. Alaire fand schnell heraus, daß Naitachal kein gewöhnlicher Dunkler Elf war, wenn es denn überhaupt so einen gab. Diese strenge Dunkelheit, die ihn umgab, wohin er auch ging, war nur eine täuschende Verkleidung. Darin steckte ein beinah schon absurd liebenswürdiger Barde, ein Meister seines Fachs, und auch ein Lehrer in anderen, praktischeren Fertigkeiten.
    Naitachal hatte Alaire oft an seine königlichen Pflichten erinnert und ihn gemahnt, daß er eines Tages dem Thron näher sein könnte als jetzt. Doch es war das erste Mal, daß Naitachal Attentäter erwähnte.
    Zuerst störte es ihn, aber nach einem Augenblick des Nachdenkens tat er den Gedanken mit einem Achselzucken ab. Manchmal brauchte er Tage oder Wochen, um die Aussprüche des Barden zu begreifen.
    Vermutlich redet er von einer Jahre entfernten Zeit, wenn ich an Vaters Hof gehe, dachte er. Jetzt kam Alaire die Möglichkeit, es mit einem gedungenen Mörder zu tun zu bekommen, ziemlich vage vor. Wie sollte ein Attentäter auch hierhergelangen, nach Fenrich, diesem verschwiegenen Örtchen an der nördlichsten Küste? Und selbst wenn er hierherkam, wie sollte es ihm gelingen, keinen Verdacht zu erregen?
    Alaire liebte diesen Ort, seinen Frieden und seine Ruhe, auch wenn er wußte, daß seine Brüder hier wahrscheinlich vor Langeweile umkämen, wenn sie länger als einen Tag verweilen müßten. Es war der perfekte Ort, um sich zum Barden ausbilden zu lassen und Magie zu erlernen. Eben weil es keine nennenswerten Ablenkungen gab.
    Naitachal hatte sich teils wegen der Isolation für diesen Ort entschieden, teils auch deswegen, weil die Bevölkerung ihn als das akzeptierte, was er war. Immerhin hatte er Geld. Und in schwierigen Zeiten hatte Naitachal bereitwillig seine Zeit und seine magischen Fähigkeiten zur Verfügung gestellt. Dadurch hatte er eine beträchtliche Popularität unter den Einwohnern erlangt.
    Alaire stand auf, wischte sich den Staub von der Hose und versuchte, seinen lädierten Stolz wieder aufzurichten.
    »Es ändert nichts an deiner Herkunft, daß du hier am Rand des Königreiches lebst«, erinnerte ihn Naitachal.
    »Es besteht immer die Möglichkeit, daß ein Feind deines Vaters dich entführt und versucht, Lösegeld zu erpressen.
    Das ist der wahrscheinlichere Fall, obwohl solche Leute oftmals genausoleicht morden wie entführen.«

    »Vielleicht habt Ihr recht.« Alaire akzeptierte Naitachals Warnung, konnte aber nicht wirklich glauben, daß er jemals das Ziel eines solchen Unterfangens werden sollte. Jedenfalls nicht, solange er bloß ein Bardling war und unter Naitachals Aufsicht stand. Erstens wußten nur wenige Menschen überhaupt von seiner Existenz, und noch weniger wußten, daß er hier draußen lebte, am Rand des Nichts. Alaire gefiel der ernste Unterton nicht, den das Gespräch plötzlich genommen hatte, aber was sollte man von einem Dunklen Elfen schon erwarten?
    Trotz Naitachals Liebenswürdigkeit verfiel er gelegentlich in das typische finstere Brüten seiner Rasse. Der Bardling war bisher nur wenigen Dunklen Elfen begegnet, und die waren weit morbider gewesen als sein Meister.
    Nein, wahrscheinlich war Naitachal einfach nur ein bißchen deprimiert. Vielleicht erinnerte sich keiner, außer seiner eigenen Familie, an seine Existenz. Hier, am äußersten Rand des Reiches, konnte Alaire fast seine königliche Herkunft vergessen.
    Es ist nur gut, daß ich der achte Sohn bin. Ich könnte nie König sein. Der glückliche Derek: Er hat den Thron und all die Pflichten, auf die er sich freuen kann. Aber er muß sich ja fast wie ein Schauspieler in einem Drama vorkommen, mit all den Regeln und Handlungen, die ihm vorgeschrieben sind.
    Alaire richtete sich auf und erwiderte Naitachals Gruß mit seinem eigenen Holzschwert.
    »Noch sind wir nicht fertig«, sagte der Dunkle Elf.
    Als hätte ich etwas anderes erwartet, dachte Alaire, achtete aber trotzdem auf die Herausforderung.
    Naitachal

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