The Best Year of my Life – Ein Jahr als Gastschüler (German Edition)

ist der religiöse
Glaube weitaus bedeutsamer als in Deutschland: Zirka 86 Prozent der Bevölkerung
gehören dem Christentum an. 7,5 Prozent gehören zu keiner Religion, der Rest
entfällt auf Agnostiker, Islam, Unitarier, Buddhismus, Hinduismus und
indianische Religionen. Zu den Mormonen bekennen sich 2,8 Millionen, die Zeugen
Jehovas sind mit zirka 1,8 Millionen vertreten, für Scientology werden
mindestens 150.000 Mitglieder geschätzt (laut eigenen Angaben über acht
Millionen).
     
Es kann also durchaus passieren, dass du in einer Mormonenfamilie landest. Laut
internationalen Regeln ist dies aber wenig problematisch: Gasteltern dürfen
dich in deinem Glauben nicht beeinflussen, so solltest du auch deren Glaube
nicht kritisieren.
     
Vieles ist anders als in Deutschland, wie zum Beispiel die Sonntagsmesse.
Deshalb solltest du auf jeden Fall wenigstens einmal mitgehen und dir das
anschauen. Es war für mich eine riesige Erfahrung. Jedes Wochenende besuchte
ich mit meinen Gasteltern die kleine Kirche in Chilili. Ich ging zwar nicht mit
riesiger Begeisterung mit, sondern für meine Gasteltern. Je nach Gastfamilie
ist es doch komisch, nicht mitzugehen. Dies ist natürlich jedem selbst
überlassen.
    Eines Tages wollte ich unbedingt in die Stadt, und mein Gastvater hat sich
geweigert, zu fahren. Aus Überreaktion sagte ich: „Ihr fahrt jedes Wochenende
in die Kirche, warum fahrt ihr mich nicht in die Stadt?“ – Hier hatte ich
eindeutig die Grenze überschritten, und er fand das gar nicht lustig. Zum Glück
war am nächsten Tag Sonntag. Ich ging mit in die Messe und „dem Nächsten“ war
vergeben! Religion schafft also Frieden.
     
    Auch in der „Pledge of
Allegiance“heißt es: „... one Nation under God“. Gemeint sind die
Vereinigten Staaten, die unter Gottes Schutz stehen. In der Schule wird das
Gelöbnis täglich gesprochen: Doch da man die Schule von Religionen und
Evolutionstheorie abgrenzen will, wird seit Jahren diskutiert, ob dieser
Satzteil nicht die Freiheit der Schüler einschränke ... Ich hab’s immer mit
aufgesagt.
     

Shopping!

    Einkaufen in den USA habe ich
als viel angenehmer empfunden als in Deutschland. Die Verkäufer sind
freundlicher, die Geschäfte sind zum Teil sauberer und besser klimatisiert. Die
Toilettennutzung ist auch unkomplizierter als bei uns!
     
    In den riesigen
amerikanischen Discounter-Ketten, die mittlerweile Europa erobern, kann man
alles kriegen. Von der Tablette über Brillen und Jagdgewehre bis hin zu
Haribo-Goldbären und Nutella. Wie Walmart haben auch große Geschäfte rund um
die Uhr, also „24/7“ geöffnet. Keine Mittagspause, keine Hektik! Sogar die
kleinsten „Tante-Emma-Lädchen“ nehmen Kreditkarten und Reisechecks an. Viele
Ladenketten spezialisieren sich auch auf nur eine bestimmte Rubrik an Artikeln.
So gibt es Geschäfte, die nur Computerspiele verkaufen, und andere, die alleine
Sitzsäcke verkaufen! Zu viel Geld? – Hier wird man sein Geld sicher los!
     

Telefonieren innerhalb der USA

    Meine Gasteltern haben viel
telefoniert. Manchmal stundenlang. Da blieb mir immer wenig Zeit zum
Telefonieren. Okay, stundenlang habe ich natürlich auch zu meiner damaligen
Liebe nach Nebraska telefoniert. Zufälligerweise wollte meine Gastmutter immer
dann telefonieren, wenn ich wollte. Und wenn mich jemand anrief, gab es
manchmal Ärger, da sie dachte, der Anruf sei für sie. Sicherlich ist diese
Situation in jeder Gastfamilie anders. Am besten redet man mit den Gasteltern
über die Sprechzeiten. Darf ich die Rufnummer meiner Gasteltern Schulkameraden
weitergeben? Muss ich etwas zahlen?
    Gespräche innerhalb eines
Ortes sind kostenlos.
     
    Telefonnummern sind
normalerweise zehnstellig und folgendermaßen aufgebaut:
     
123
456
7890
Area Code
Local Code
Number
normalerweise je nach Bundesstaat
verschieden
Gebiet, Region
Telefonanschluss
     
    ·        Wenn man also seinen Nachbarn anrufen will, wählt man
immer den Local Code und dann die Nummer.
     
    ·        Telefonieren außerhalb des Local Code ist
kostenpflichtig.
Um in einen anderen Staat (andere Area) zu telefonieren, wählt man
1 + Area Code + Local Code + Number
     
    ·        Um aus den USA ins Ausland zu telefonieren: 011 +
Country Code
+ Nummer; für Deutschland also: 011 49 2345 6789 – wobei die erste 0 der
Vorwahl entfällt. Country Codes: Deutschland – 49, Schweiz – 41, Österreich –
43.
     
    ·        Kostenlose Vorwahlen wie Servicenummern und
Calling-Cards: