The Black Game Teil 2
Sarah riss die grauen Augen auf. „Und was hast du gesagt?“ Sie sah mich erwartungsvoll an. Augenblicklich war mir klar, dass Sarahs Reaktion auf Devons Besuch eine andere gewesen wäre. Natürlich hätte sie ihm sofort eine zweite Chance gegeben.
„Ich habe ihn weggeschickt.“ Ich sah angestrengt zu Boden.
„Wie bitte?“ Sarahs Stimme hatte einen schrillen Unterton.
„Ich habe ihn weggeschickt“, wiederholte ich ruhig.
„Warum das denn?“ Sarah klang empört. „Gut, das war keine Glanzleistung, was er da vollbracht hat, aber er hat es ja auf eine sehr noble Weise betrieben.“ Ich hob meinen Blick und sah Sarahs nachdenkliche Miene. „Das Einzige, was zählt, ist doch, dass er es nicht mehr tut, dass er es nie getan hat, während ihr zusammen wart. Sieh es als Jugendsünde an! Jeder trifft mal ein paar falsche Entscheidungen, wenn er auf der Suche nach seinem Lebensglück ist. Dafür ist diese Zeit schließlich da, um Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen. Bis man dann endlich begreift, was das wahre Glück für einen ist und wo beziehungsweise bei wem man es finden kann.“
„Seine Beteiligung am Black Game ist nicht der Grund, weswegen wir nicht mehr zusammen sind“, sagte ich stockend.
„Na, jetzt bin ich aber gespannt.“
„Ich hätte durchaus akzeptieren können, dass Devon früher einmal so etwas getan hat. Auch dass er mir verschwiegen hat, worin er da verstrickt gewesen ist, macht mich wütend, aber ich kann ihm verzeihen, denn es ist vorbei, und es tut ihm leid, dass es so gekommen ist. Aber eines kann ich nicht akzeptieren und das ist, dass er immer noch Geheimnisse vor mir hat, die er nicht mit mir teilen kann.“
„Oha!“ Sarah sah mich erstaunt an. „Das ist alles?“
Ich sprang auf. „Ja, das ist alles. Ich wollte nur von ihm wissen, wie es so weit hatte kommen können, aber er wollte mir nichts davon erzählen. Er vertraut mir nicht genug. Was soll denn sonst die Basis einer Beziehung sein, wenn nicht Vertrauen?“
„Hätte, könnte, sollte … ich würde da nicht so viel hineininterpretieren. Außerdem wolltest du ihn zwingen, einen Seelen-Striptease hinzulegen, ich weiß nicht, ob das so gut ist. Lass ihm Zeit, er wird dir schon irgendwann alles beichten. Du hast es nun einmal herausgefunden und fertig. Es ist doch klar, dass Devon gehemmt ist, noch mehr zu erzählen, wenn du so über alle Maßen schockiert bist. Lass es ruhen und versuche einen Neuanfang. Jetzt geht es weiter.“
Ich stand auf und trat ans Fenster. „Das ist es eben, ich bin mir gar nicht so sicher, dass es wirklich vorbei ist. Hast du schon vergessen, was er mit diesen Frauen gemacht hat? Das ist doch nicht normal.“
„Das hatte ich ja ganz vergessen“, murmelte Sarah.
„Was hast du vergessen?“, fragte ich verwirrt.
„Ich hatte ganz vergessen, dass du ein biederes Mäuschen vom Land bist“, sagte Sarah provokativ.
„Wie bitte?“ Ich schnappte nach Luft.
„Devon hat sexuell ein paar Grenzbereiche ausgelotet. Na und? Er hat niemandem wehgetan, der das nicht wollte. Du darfst nicht vergessen, dass die Frauen in der Black Lounge keine verschüchterten Jungfrauen waren. Es waren allesamt erwachsene Frauen, die ganz genau wussten, worauf sie sich einließen.“ Sarah war neben mich getreten.
„Aber SM, Bonding und was weiß ich noch alles, du lieber Himmel, ich will nicht einmal darüber nachdenken, wie so etwas funktioniert.“
„Es funktioniert gut“, grinste Sarah.
„Nein!“, erwiderte ich.
„Doch, doch, ich habe schon etliches davon ausprobiert und ich kann dir versprechen, mit dem richtigen Mann ist es ein Fest der Sinne.“ Sarah lächelte versonnen.
„Ach, Sarah“, seufzte ich von plötzlicher Wehmut gepackt.
„Ich will dich nicht dazu drängen, zu Devon zurückzukehren, wenn es dich unglücklich macht, aber ich will, dass du dir die Sache noch einmal wirklich in Ruhe überlegst, denn wirklich glücklich scheinst du mit dieser Trennung auch nicht zu sein. Du darfst so etwas nicht mit deinem Kopf entscheiden, sondern mit deinem Herz. Verstehst du?“ Sie sah mich fragend an und ich nickte zaghaft. „Du warst so glücklich in den letzten Wochen, denk daran zurück! Überwiegen diese schönen Momente, dann gib ihm noch eine Chance, es besser zu machen, wenn nicht, dann schließe es wirklich ab und schau nie wieder zurück. Ich will nicht, dass es dir wieder jahrelang schlecht geht. Die Sache mit George hast du schließlich auch nie richtig verdaut.“
Sarah nahm
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