The Black Game Teil 2
hatte und ich nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte, schnürte mir die Kehle zu.
Wollte ich ihn wirklich zurück? Konnte ich mit seiner Vergangenheit leben? Und war das Black Game wirklich beendet?
Was verbarg er noch vor mir? Es waren noch so viele Fragen offen, aber auf der anderen Seite war da dieses warme Gefühl in meinem Bauch, wenn ich an ihn dachte. Die Liebe, die ich noch für ihn empfand, war unvermindert stark und wurde nicht schwächer. Konnte dieses Gefühl nicht letztendlich stärker sein als alle Zweifel?
Die Unentschlossenheit zerriss mich fast und ich sprang regelrecht aus meinem Bett. Devon hatte mir eine unbegreifliche Wahrheit verschwiegen und natürlich war es richtig gewesen, diese Beziehung erst einmal zu beenden. Aber der erste Moment des Schockes war vorbei und jetzt lagen die Dinge vielleicht wieder anders. Ich schlüpfte in meine Jeans und warf mir schnell einen Pullover über. Ich musste raus und ein wenig frische Landluft schnappen, bevor wir morgen wieder nach New York fliegen würden.
Der Mond stand voll am Himmel und beleuchtete mit silbernem Licht die altvertraute Landschaft, während ich ein paar Schritte die menschenleere Straße entlangschlenderte. Alles war besser, als in meinem alten Zimmer zu liegen und darauf zu warten, dass mir die Verzweiflung restlos den Verstand raubte.
Warum konnte ich nicht einfach wie Sarah einen Mann als Fehlinvestition meiner Zeit abhaken und mich einem Neuen zuwenden?
Ich kickte gegen einen Stein und sog tief die warme Luft ein, sie war rein, klar und roch nach Erde und frisch gemähtem Gras. Es roch nach zu Hause. Das Zirpen der Grillen klang vertraut und erinnerte mich an meine ersten Treffen mit George.
Meine Füße suchten sich ihren Weg und ohne dass ich es geplant hatte und ohne dass ich es gewollt hatte, stand ich plötzlich vor der alten Farm der Donalds. Ohne mich zu wundern, blieb ich stehen und starrte die hell erleuchteten Fenstervierecke an.
Ich hatte George seit Jahren nicht mehr gesehen, genau genommen seit sechs Jahren nicht mehr. Ganz genau genommen seit dem Abend, an dem mir George kühl und abgeklärt mitgeteilt hatte, dass er nicht mehr mit mir zusammen sein konnte, weil er mit Leslie durch Europa touren wollte, anstatt mit mir das College zu besuchen und unser gut geplantes Leben zu absolvieren.
Wenn er mich nicht verlassen hätte, wäre ich hiergeblieben, hätte mit ihm zusammen das College in Minneapolis besucht und wäre ein Teil des Lebens in Mankato geblieben. Es hätte alles so einfach werden können, doch so einfach durfte Glück vermutlich nicht sein.
Unschlüssig stand ich in der Dunkelheit. War es genau jetzt nötig, die Dämonen meiner Vergangenheit zu einem Streitgespräch herauszufordern?
Wie würde Sarah jetzt entscheiden? Ich musste grinsen. Sarah würde mir vermutlich einen Tritt geben, damit ich schneller zur Tür hereinkam, um George endlich zu sagen, was ich davon hielt, dass er mich so unverhofft hatte sitzen lassen.
Ich holte tief Luft, straffte meine Schultern und ging schnellen Schrittes zur Eingangstür.
Während ich die Hand hob, um an die Tür zu klopfen, plagten mich Zweifel, doch als mein energisches Klopfen durch die Nacht klang, war ich mir sicher, dass ich das Richtige tat. Viel zu lang schleppte ich diesen Ballast schon mit mir herum.
Es dauerte eine Weile, bis ich Geräusche hinter der Tür hörte. Mein Herz begann zu rasen und plötzlich bereute ich meine Entscheidung, aber es war zu spät. Ein blonder Kopf tauchte auf und grüne Augen strahlten mich an. Ich fühlte mich plötzlich in die Vergangenheit versetzt.
„Ich kann nicht mehr mit dir zusammen sein.“ Mit diesen Worten hatte mich George an der Haustür meiner Eltern begrüßt. Er hatte Jeans und T-Shirt getragen und ich stand ihm in einem atemberaubenden Kleid gegenüber, geschminkt und bereit, den Höhepunkt meiner Highschool-Laufbahn zu erleben.
„Ich fahre heute Abend mit Leslie zum Flughafen. Wir wollen nach Europa und dann weiter nach Asien.“ Seine Worte hatten mir den Boden unter den Füßen weggerissen.
„Was?“, hatte ich gekrächzt, unfähig zu begreifen, was gerade passiert war. Am Vorabend hatten wir noch mürrisch über das richtige Wohnheim in Minneapolis diskutiert und plötzlich war alles anders.
Der Schock hatte mich gelähmt und ich hatte mich tagelang in meinem Zimmer verkrochen. Plötzlich erkannte ich das Muster meines Verhaltens wieder und erschrak über mich selbst. Damals hatte ich den
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