The Black Game Teil 2
was man in so einer Situation tun kann. Ich werde jetzt nach Hause fahren und die Sache als schlechten Scherz verbuchen. Ich werde weder Zwietracht zwischen mir und Devon streuen noch zwischen Shannon und Devon. Wenn Shannon ein Problem mit mir hat, soll sie es selbst mit Devon klären. Ich halte mich da raus.“ Entschlossen stand ich auf, würgte noch einen Schluck Soya-Latte hinunter und nahm meine Tasche.
„Gute Entscheidung!“, lobte mich Olivia und lächelte zufrieden.
„Dann kann ich dir nur viel Glück wünschen, denn das wirst du brauchen.“ Sarah nickte mir aufmunternd zu und ich verließ zufrieden mit meinem Plan Olivias Laden.
Kapitel 12
Obwohl das Klopfen leise war, kam es mir vor wie das Schlagen einer Kirchenglocke. Betont gelassen stand ich auf und legte das Buch zur Seite, in dem ich versucht hatte zu lesen. Es war bei dem Versuch geblieben, denn meine Gedanken waren immer wieder von dem Thriller abgeschweift und zu Devon gewandert.
Wir hatten uns seit Tagen nicht gesehen und ich wusste nicht, wie es zwischen uns sein würde. Würden wir von vorn beginnen müssen? Devon war es gewohnt, allein zu sein. Die Situation mit mir war für ihn neu und ich hatte keine Ahnung, wie gut er sich als Freund schlagen würde. Auch ich musste mir eingestehen, dass ich als Freundin bisher keine Glanzleistungen vollbracht hatte.
Die Beziehung zu George war definitiv nichts, was ich wiederholen wollte. Ich würde Devon seine Freiräume lassen, aus diesem Grund hatte ich ihn auch nicht angerufen, während er in London gewesen war. Das Letzte, was Devon sicher wollte, war eine kontrollsüchtige Freundin, die ihn permanent mit Anrufen und Liebesschwüren quälte.
Ich öffnete die Tür und sah in einen Strauß roter Rosen. Verblüfft hielt ich inne.
„Was …?“, fragte ich, denn ich konnte mir im ersten Moment nicht erklären, was hier los war.
„Das ist nicht die Reaktion, die ich mir erhofft hatte.“ Devons Stimme klang belustigt. „Hast du einen anderen Mann erwartet?“
Ich sah auf. Atemberaubend schön und mit einem lässigen Lächeln auf den Lippen lehnte er am Türrahmen.
„Hi!“, flüsterte ich. „Tut mir leid, ich habe einfach nicht damit gerechnet, dass du mir einen Blumenstrauß mitbringst.“ Das war so unglaublich romantisch und nett, dass mir vor Rührung die Tränen in den Augen standen.
„Du hast mich nicht einmal in London angerufen. Ich hatte die Befürchtung, mein plötzliches Verschwinden hat dich verärgert.“
„Nein, ich wollte dich nicht stören“, sagte ich, blinzelte die Rührungstränen schnell weg und trat beiseite.
„Du störst mich nicht, deine vielen Fragen haben mir gefehlt.“ Devon ging an mir vorbei. „Du hast mir gefehlt.“
„Du mir auch“, entgegnete ich lächelnd und nahm ihm den Strauß Rosen ab. „Warum hast du mich nicht angerufen?“
„Gute Frage“, stellte er stirnrunzelnd fest. „Es war viel los. Ich bin von einem Termin zum nächsten gerannt, aber ich sehe schon, das müssen wir noch üben.“ Er war zu mir getreten, nachdem ich die Rosen in eine Vase gestellt hatte.
„Hast du heute Nachmittag schon etwas vor?“, fragte er mit blitzenden Augen und zog mich in seine Arme.
Ich schüttelte den Kopf. „Der Rest dieses Tages ist allein für dich reserviert.“
„Sehr schön, wenigstens in diesem Punkt sind wir uns einig. Hast du wetterfeste Kleidung?“, fragte er und strich mir eine Haarsträhne aus der Stirn.
„Ich habe meine Laufsachen. Reicht das?“, fragte ich nachdenklich und hoffte, dass er lediglich eine Runde durch den Central Park drehen wollte, damit wir wieder schnell in meinem Apartment waren und unser Wiedersehen auf eine ganz intime Weise feiern konnten.
„Nein, das reicht nicht“, entgegnete Devon, während meine Hoffnung auf einen gemütlichen Abend schwand. „Aber das ist kein Problem, ich habe dir etwas mitgebracht. Du kannst das anziehen!“ Er zeigte auf eine große Tüte, die neben der Eingangstür stand und auf der dezent der Name eines Bergsportausrüsters prangte. Ich schluckte. Vor lauter roten Rosen war sie mir gar nicht aufgefallen.
„Was hast du vor?“, fragte ich vorsichtig.
„Lass dich überraschen, aber du solltest dich beeilen, damit wir nicht in der Dunkelheit verloren gehen!“, grinste Devon.
„Gut, ich zieh mich um“, erwiderte ich und wand mich aus seiner Umarmung. Schließlich hatte ich mich bereit erklärt, ihn und sein adrenalindurchflutetes Leben näher kennenzulernen.
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