The Black Game Teil 2
musst endlich kapieren, dass das mit Devon keine dauerhafte Sache ist. Er ist nicht der Typ für eine Beziehung.“
„Und dessen bist du dir so sicher?“ Ich sah sie herausfordernd an. Doch sie grinste nur diabolisch.
„Habt ihr nie über unsere Familie gesprochen, über unsere Vergangenheit?“
Ich schluckte. Devon hatte mir versichert, dass es nichts Ungewöhnliches in seiner Familie gab, und seitdem hatten wir das Thema auch nicht mehr angesprochen.
„Du wirst ihn nicht zähmen und auch nicht umerziehen.“ Shannon lächelte. „Wir sind eine Familie, Anya Summers“, sagte sie langsam. „Wir haben immer zusammengehalten und das wirst du jetzt nicht zerstören.“ Sie war aufgestanden und richtete sich vor mir auf. Sie war ein knappes Stück größer als ich und ihre entschlossene Erscheinung ließ mir eine Gänsehaut über den Rücken laufen.
„Halt dich von ihm fern oder ich werde dir dein Leben zur Hölle machen und noch eine Warnung werde ich dir nicht zukommen lassen!“ Sie warf mir einen letzten angsteinflößenden Blick zu und verließ mit schnellen Schritten das Café Rom.
Kapitel 11
Ich bewegte mich langsam auf meinen Schreibtisch zu und als ich wieder Platz nahm, fühlte ich mich tatsächlich so, als ob eine schwere Magen-Darm-Grippe im Anflug war. Mir war übel und meine Eingeweide tanzten Polka. Ich war so froh, dass heute kein Meeting mehr anstand, denn ich fühlte mich nicht mehr in der Lage, überzeugend die Führungskraft zu spielen. Was dachte sich diese Frau dabei, solche Drohungen auszusprechen?
Das Schlimme war, dass ich ihr ernsthaft zutraute, ihre Ankündigung wahrzumachen. Sie war nicht der Typ für leere Sprüche.
Mein Telefon klingelte und wie ferngesteuert nahm ich den Hörer ab.
„Hola què tal, Anya!“, rief mir eine fröhliche Stimme ins Ohr. Ich stöhnte. Der brasilianische Plantagenbesitzer war am anderen Ende der Leitung. Wahrscheinlich hatte er in irgendeinem Verkaufsratgeber gelesen, dass man hartnäckig bleiben musste, um ans Ziel zu kommen. Das stimmte zwar im Prinzip, änderte aber nichts an der Tatsache, dass seine Plantage zu klein war und blieb.
Ich wimmelte ihn zügig ab und widmete mich den Rest des Nachmittages dem Aufräumen meines Postfaches. Zu mehr war ich heute nicht in der Lage, denn ein Gedanke war so riesig in meinem Kopf, dass für andere Dinge kein Platz mehr war. Wie sollte ich Devon gegenübertreten, nachdem seine Schwester mir gedroht hatte, mein Leben zur Hölle zu machen, wenn ich mich nicht von ihm trennen würde?
Sollte ich gleich anrufen, um ihm alles brühwarm zu erzählen, oder war es besser, noch ein paar Stunden zu warten, bis ich meine emotionale Seite wieder so weit im Griff hatte, dass ich ein erwachsenes Gespräch führen konnte?
Im Moment saß er vermutlich noch in einem hochwichtigen Meeting und ich konnte ihn ohnehin nicht erreichen.
Ich kam damit allein nicht klar, stellte ich eine Stunde später fest. Ich brauchte jetzt keinen Mann, sondern eine Freundin. Ich rief Robert Trumell und übertrug ihm die Aufgabe, mein Telefon und mein Postfach zu überwachen und mich sofort auf dem Handy anzurufen, wenn irgendetwas Ungewöhnliches passierte.
Dann verließ ich das Büro und steuerte direkt auf Olivias Bioladen zu, der nur zwei Blocks entfernt war.
Olivias Laden war die Verkörperung ihrer innersten Ideale. Grüne Töne, sanftes Licht, eine Mischung betörender Gerüche und im Hintergrund plätscherte leise ein kleines Wasserbecken, was das sanfte Murmeln eines Waldbächleins in den Raum brachte. Sobald die Eingangstür geschlossen war, fühlte ich mich, als ob ich eine Waldlichtung betreten hätte, und genau in diesem Moment tat es verdammt gut, wenigstens das Gefühl zu haben, weit weg von New York zu sein.
Als ich hinter zwei Regalen einen blonden Haarschopf erkannte, war mir klar, dass Sarah Freizeit hatte und schon wieder ihre Haarfarbe gewechselt hatte.
„Irgendwann fallen dir mal die Haare aus, wenn du sie ständig neu einfärbst.“ Ich trat neben Sarah, die an einem kleinen Tisch saß und frisch gepressten Fruchtsaft trank, gemixt nach Olivias Geheimrezept.
„Anya!“ Sarah drehte sich überrascht um. „Es ist noch hell draußen und du hast trotzdem das Büro verlassen. Ist eine gefährliche Epidemie im Anzug oder hat dir Trevor tatsächlich gekündigt?“
Ich ließ mich neben Sarah auf einen freien Stuhl fallen und musterte misstrauisch die essbare Tischdeko aus Algen.
„Weder noch, heute
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