The Black Game Teil 2
Bevor mein Entschluss ins Wanken geraten konnte, verzog ich mich ins Schlafzimmer.
Als ich den Inhalt der Tüte auf dem Bett verteilte, wurde mir doch mulmig zumute. Eine wetterfeste Hose mit passender Jacke, ein Funktionsshirt und Bergstiefel deuteten auf einen anstrengenden Ausflug hin. Nur die zarte, fast durchsichtige, spitzenbesetzte Unterwäsche, die ich am Boden der Tüte fand, passte nicht zu meiner neuen Bergsportausrüstung. Ich schlüpfte in den zarten Stoff, der mehr preisgab, als er verbarg, und zog danach die grobe Hose und das Shirt an. Als ich die Bergstiefel festgezurrt hatte, fühlte ich mich bereit für die Besteigung des Mount Everest.
„Fertig!“ Mit einem großen Schritt trat ich vor Devon.
„Perfekt“, erwiderte er sanft. Er kam zu mir und strich ganz zärtlich über meine Wange.
„Gehen wir wandern?“ Mir war zwar eher nach einem gemütlichen Nachmittag auf dem Sofa, den wir mit einem schönen Abendessen krönen könnten, aber ich versuchte, meine Vorbehalte nicht mitklingen zu lassen. Diese Anwandlung, mich zurückziehen zu wollen, war schließlich nur ein Reflex aus Gewohnheit und diese Gewohnheit wollte ich endlich loswerden.
„Ja, wir gehen wandern“, bestätigte Devon und die Vorfreude, die ich in seinen Worten hörte, machte mir eindeutig klar, dass ich keinen Gedanken mehr an mein kuscheliges Sofa zu verschwenden brauchte. „Aber es geht mir nicht nur um das Wandern, ich möchte einfach Zeit mit dir verbringen und diese sehr angenehme Situation genießen, die wir im Moment haben.“ Er nahm meine Hand und hinterließ einen warmen Kuss auf meinem Handrücken.
„Lass uns gehen, den gemütlichen Teil heben wir uns für heute Abend auf.“
„Einverstanden“, erwiderte ich lächelnd.
Als der Privatjet nach zwanzigminütigem Flug auf dem Greenwood Lake Airport landete und ich mich aus den weichen, weißen Ledersesseln erhob, war ich glücklich und aufgeregt zugleich; aufgeregter denn je. Es lag nicht daran, dass wir überflüssig luxuriös gereist waren. Nein, es lag an Devon.
Sein Entschluss, mit mir zusammen sein zu wollen, schien in den letzten Tagen, in denen er nicht in New York gewesen war, gereift zu sein.
„Gehst du oft hier wandern?“, fragte ich, als wir den kleinen Jet verließen. Er hielt meine Hand, während ich die Stufen der schmalen Treppe hinabstieg.
„Ja, ich mag die Gegend. Meistens bin ich allein unterwegs und wandere und klettere den ganzen Tag, bis die Nacht hereinbricht.“ Er sah in die Ferne, wo sich die Wälder dicht um uns drängten, tiefgrün und geheimnisvoll.
„Du bist oft allein unterwegs“, stellte ich fest. Auch in den Hamptons war er ohne Begleitung gewesen. Devon sah mich nachdenklich an.
„Ja“, erwiderte er. „Man ist flexibler, wenn man allein unterwegs ist.“
„Das klingt logisch. Dir ist aber klar, dass ich dir beim Wandern wohl eher ein Klotz am Bein bin?“ Ich war zwar fit, aber verglichen mit Devons körperlicher Leistungsfähigkeit war ich ein Amateur-Sportler. Wir liefen über den Flugplatz auf einen riesigen, schwarzen Geländewagen zu.
„Ich will dir mein Leben zeigen und die Dinge, die mir etwas bedeuten. Ich nehme dich mit, weil ich mit dir das teilen möchte, was mir am meisten Freude bereitet. Ich habe die begründete Hoffnung, dass dieser Ausflug noch besser wird, wenn du dabei bist.“ Er sah mich nicht an, während er mir gestand, was er dachte, und das war auch besser so. Meine Wangen glühten plötzlich wie bei einem frisch verliebten Teenager, der seine erste Liebeserklärung hörte. Wahrscheinlich hatte sich nicht nur Devon verändert.
„Das wird er“, flüsterte ich und warf ihm einen verstohlenen Blick zu.
„Mit wem gehst du wandern, wenn du nicht allein bist?“, fragte ich. Wir waren an dem Geländewagen angekommen und ein kleiner, drahtiger Mann mit grauem Haar sprang aus der Fahrertür und gab Devon den Schlüssel.
„Hallo, Mr. Draper. Schönes Wetter heute für einen Ausflug“, grüßte er freundlich.
„Hallo, Dan.“ Mit einem Kopfnicken nahm Devon den Schlüssel entgegen und dirigierte mich zur Beifahrertür. Ich stieg ein und wartete, während ich Devon beobachtete, wie er Dan Anweisungen gab.
Dann verabschiedeten sich die beiden voneinander und Dan ging in das Flughafengebäude zurück. Es schien ein oft durchgeführtes Ritual zu sein, das nicht vieler Worte bedurfte.
Während er neben mir Platz nahm und den Motor startete, dachte ich schon, er hätte meine neugierige
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