The Black Game Teil 2
gewünscht hast.“
Bei jedem seiner Worte raste mein Herz umso mehr und gleichzeitig beschlich mich eine zunehmende Verzweiflung, als ich erkannte, dass Devon sich bei all dem nicht an meiner Seite sah.
„Das ist ein Traum und es wird einer bleiben“, sagte ich, denn meine letzte Chance auf Rettung war verstrichen.
„Ich werde deinen Eltern die 250.000 Dollar geben, das ist das Mindeste, was ich tun kann.“
„Wirklich?“ Ich schnappte nach Luft.
„Natürlich, genau genommen war es ja meine Schuld, dass du das Black Game verpasst hast. Ich habe dir gesagt, dass ich immer für dich da bin, und ich stehe zu meinem Wort“, sagte er ernst. „Du rufst jetzt deine Eltern sofort an und sagst ihnen, dass du einen Investor gefunden hast, der eine Farm sucht, in die er Geld investieren kann.“
„Mitten in der Nacht?“, fragte ich verwirrt und sah zur Uhr.
„Wenn deine Eltern solche Probleme haben, schlafen sie ohnehin nicht gut.“
Ich nickte und nahm das Handy, das Devon mir hinhielt. Mit zitternden Fingern wählte ich die Nummer meiner Eltern.
„Hallo?“ Meine Mutter klang tatsächlich so, als ob sie noch munter gewesen wäre.
„Hi, Mom“, lächelte ich. „Ich habe gute Nachrichten. Du kannst den Makler wieder abbestellen.“
„Wie bitte?“ Meine Mutter schien nicht recht verstanden zu haben, was ich gesagt hatte.
„Du kannst den Makler wieder abbestellen, ihr könnt die Farm behalten“, wiederholte ich und versuchte mir dabei vorzustellen, wie ihr erstauntes Gesicht wohl aussah. Es dauerte eine Weile, bis meine Mutter sich auf meine Worte einließ. Auch als ich erklärte, dass ich einen risikofreudigen Unternehmensberater kennengelernt hatte, der gern etwas Kapital in einen bodenständigen Wirtschaftszweig investieren wollte, glaubte sie mir erst, als ich Devon das Telefon gab und er es meiner Mutter bestätigte.
Ich sah Devon dabei zu, wie er geschickt das Gespräch mit meiner Mutter führte, ihr langsam die Angst nahm und sie vorsichtig an die Idee gewöhnte, dass er als Investor auch eine Neuausrichtung der Farm wünschte. Ein geschickter Schachzug, stellte ich schmunzelnd fest. Ohne das Gefühl, eine Gegenleistung erbringen zu müssen, hätte meine Mutter nie zugestimmt.
Nach einer halben Stunde beendete er das Gespräch und ich sah Devon lächelnd an.
„Danke!“
„Das tue ich gern für dich“, erwiderte er. „Und bis du wieder einen neuen Job hast, werde ich dir auch helfen.“
„Das ist zu viel“, sagte ich leise.
„Für dich ist nichts zu viel, ich wünschte, ich könnte dir noch viel mehr geben“, seufzte Devon.
„Dann gib mir etwas, das man nicht mit Geld bezahlen kann“, bat ich. „Komm wieder zu mir zurück.“
Kapitel 20
Sonnenstrahlen kitzelten mich, als ich am nächsten Morgen erwachte. Wohlig streckte ich mich, drehte mich langsam um und ließ mir einen Moment Zeit, wieder in mein Leben einzutauchen. Noch gestern hätte ich mich lieber wieder umgedreht und vergessen, dass ich überhaupt existierte, aber heute war ein neuer Tag.
Wunder hielt ich eigentlich für ein Märchen, zumindest sah es meine rationale Seite so. Doch tief in mir lachte etwas über meine Selbstbeherrschung, mein angestrengtes Bemühen, immer korrekt zu sein. War ich damit nicht ganz weit weg von mir selbst gewesen?
„Guten Morgen!“ Devon lächelte. Es war kein angestrengtes Lächeln, das den Beigeschmack eines anderen Gefühls in sich trug, keine Wut, keine Vorsicht und auch keine Zurückhaltung. Ich sah nur ein reines und völlig befreites Lächeln.
„Guten Morgen!“, erwiderte ich überrascht von der Intensität seines Blickes. „Du siehst glücklich aus.“ Immer noch fasziniert von seinem Gesichtsausdruck strich ich ihm über das braune Haar, das vom Schlaf noch zerzaust war.
„Ich bin glücklich“, erwiderte Devon. „Ich bin einfach nur glücklich, weil du da bist und weil ich eine fantastische Idee habe, wie wir den heutigen Tag miteinander verbringen können.“ Ich kannte diesen Ton in seiner Stimme. Es war die Vorfreude auf einen Adrenalinkick.
Er hatte mir keine Antwort auf meine Bitte gegeben, aber er hatte mich auch nicht weggeschickt, und solange mein kleines Glück hielt, würde ich es genießen.
Er war bei mir, er war es irgendwie immer gewesen, und doch fühlte ich mich, als ob ich auf Glatteis unterwegs war. Ich hatte keine Ahnung, wie sich dieser Tag entwickeln würde, aber vielleicht war es auch gut, wenn ich den Dingen einfach ihren Lauf
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