The Black Game Teil 2
segelten wir in großen Kreisen zur Erde.
„Ich liebe dich“, rief ich Devon zu. Warum hatte ich nur jemals annehmen können, dass ein Krimi auf dem Sofa besser war als das hier, als das echte Leben? Im Halbschlaf meiner persönlichen Komfortzone hätte ich es beinahe verpasst.
Langsam segelten wir zu Boden.
Als wir landeten, konnte ich nicht aufhören zu grinsen. Devon half mir aus den Seilen und Gurten und ließ sich dann neben mir in das Gras fallen. Ich wurde das selige Lächeln einfach nicht los, das mir auf den Lippen lag. Dieser Tag war eindeutig der beste meines Lebens.
„Und?“ Devon sah mich fragend an.
„Danke!“, erwiderte ich überzeugt. „Das war unglaublich.“
„Hast du je daran gezweifelt?“ Devon sah mich fragend an, doch ich sah schon das Lächeln, das hinter seinem gespielten Ernst wartete.
„Nur kurz“, erwiderte ich. „Wie war es für dich?“
„Gut, ich wollte wissen, was ich fühle, wenn alles Überflüssige, was mir oft den Blick verstellt, nicht mehr zählt.“
„Deswegen wolltest du heute zum Fallschirmspringen?“ Früher reisten die Menschen zu einem Orakel und heute sprangen sie eben aus Flugzeugen, um eine Antwort auf ihre offenen Fragen zu bekommen.
„Ja.“ Er strich mit einem Finger an meiner Hand entlang.
„Und was hast du gefühlt?“, fragte ich bebend, als ich den gesamten Grund unseres Ausflugs nun verstand.
„Ich liebe dich“, sagte Devon. „Aber ich kann dich nur lieben, wenn ...“
Er zögerte.
„Wenn was?“, fragte ich.
„Das ist es ja“, erwiderte Devon eindringlich. „Es darf kein ‚Wenn‘ mehr geben, keine Bedingungen, keine Erwartungen, keine Einschränkungen, einfach nur Liebe.“
Ich lachte. „Einfach nur Anya und Devon, sonst nichts.“
„Einverstanden?“, fragte Devon.
„Einverstanden“, erwiderte ich glücklich.
Kapitel 21
„Was machen wir jetzt?“, fragte ich. Wir waren am Auto angelangt und es war erst später Nachmittag. Devon drückte mich gegen den warmen Lack des Wagens, während er mir einen langen Kuss gab.
„Jetzt fahren wir zu mir, bestellen uns Abendessen und lassen die Dinge passieren, die noch passieren wollen.“ Er küsste meinen Hals und ich seufzte.
„Einverstanden“, sagte ich lächelnd. Eine Beziehung konnte nicht von Anfang an perfekt funktionieren; der Trick bestand wohl darin, dass man in der Lage war, aus seinen Fehlern zu lernen.
Es gab Missverständnisse, einfach weil wir verschiedene Menschen waren und unterschiedlich dachten und fühlten, aber ich liebte Devon, und er hatte ganz richtig erkannt, dass diese Wahrheit das Einzige war, was zählte.
Ich stieg in Devons Wagen ein und schnallte mich an.
Die Landschaft schoss an mir vorbei, doch ich nahm sie nicht wahr. Mit meinen Gedanken war ich ganz woanders, hoch über der Erde, mitten im freien Fall.
Warum hatte ich das nicht schon eher getan? Die Frage stellte ich mir in letzter Zeit immer häufiger. Wie viel Leben hatte ich in meinem Leben schon verpasst, während ich Trevors Bürosklaven gespielt hatte?
„Ich mag es, wenn du lächelst.“ Devon sah mich gut gelaunt an. „Bin ich etwa schuld daran?“
„Ja, ich glaube schon“, erwiderte ich. „Ich fühle mich heute so frei und daran hat nicht nur der Fallschirmsprung Schuld.“
„Ich bin stolz auf dich“, sagte Devon ganz unvermittelt, während er beschleunigte.
„Warum?“, fragte ich lächelnd. Ich hatte zu diesem Sprung nicht viel beigetragen.
„Ganz ehrlich hatte ich befürchtet, dass du dich im letzten Moment nicht traust zu springen.“
„Vielleicht springe ich das nächste Mal allein“, sagte ich grinsend und genoss den überraschten Blick aus seinen Augen. „Ich würde auch sehr gern mit dir zum Tauchen gehen oder zum Windsurfen oder zum ... ach, such dir einfach etwas Wagemutiges aus.“ Ich lächelte ihn begeistert an.
„Die Sache beginnt mir immer mehr Freude zu bereiten“, murmelte Devon und nahm meine Hand. Er führte sie an seine Lippen und küsste meinen Handrücken ganz zart. „Ich liebe dich, ich bestehe darauf, dass du bei mir bleibst. Kannst du heute bei mir einziehen?“ Auch wenn er die Frage nur im Spaß gestellt hatte, hörte ich den ernsten Ton, der darin mitklang.
„Gleich morgen hole ich meine Sachen aus meinem Apartment“, sagte ich lachend.
„Nein, wir sollten in dein Apartment einziehen“, erwiderte Devon. „Wenn du das möchtest?“
„Es gibt nichts, was ich mir im Moment mehr wünsche“, erwiderte ich,
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