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The Black Game Teil 2

The Black Game Teil 2

Titel: The Black Game Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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denn im Moment war es tatsächlich unvorstellbar für mich, dass wir uns wieder unserem eigenen Leben zuwenden sollten.
    „Ich möchte dir noch etwas erzählen, bevor wir ernst machen“, sagte Devon.
    „Gern“, sagte ich und mir fiel sofort ein, worüber wir immer noch nicht gesprochen hatten. Ich erinnerte mich gut daran, dass es mir wichtig gewesen war, diese Fragen zu klären, aber mittlerweile wäre ich durchaus bereit gewesen, die Vergangenheit tatsächlich ruhen zu lassen, ohne sie noch einmal aufzurollen.
    „Ich habe dir vor einer Weile versprochen zu erklären, wie das Black Game entstanden ist, und ich denke, jetzt ist ein guter Moment dafür.“
    „Einverstanden.“ Ich lehnte mich zurück und plötzlich fühlte ich mich bei Devon angekommen, es war wunderbar, wie er sich mit einem Mal öffnen konnte. Der Sprung aus dem Flugzeug hatte uns vielleicht in Todesangst zusammengeschweißt oder es war die Tatsache, dass er uns erlaubte, noch einmal von vorn zu beginnen, ohne dass wir versuchten, den Ballast unserer Vergangenheit mitzuschleppen.
    Er ließ sich Zeit, sich zu sammeln, und sah konzentriert auf die Straße vor uns, als ob wir einen komplizierten Parcours auf einem Bergpass befuhren und neben uns ein tausend Meter tiefer Abgrund gähnte.
    „Es begann ganz harmlos“, sagte er schließlich. Seinen Worten folgte eine weitere Pause, doch ich wartete geduldig, bis er seine Gedanken sortiert hatte.
    „Wie ich schon sagte, in meiner Teenagerzeit wurde mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Aus dem totalen Luxus in die totale Armut, von der ständigen Beobachtung durch Kindermädchen und Butler in die absolute Freiheit. Das ist mir nicht gut bekommen. Ich hatte plötzlich keine Orientierung mehr. Ich habe getrunken, die Schule geschwänzt und mich nachts auf der Straße herumgetrieben.“
    Er hatte es vorhin schon angedeutet, doch es fiel mir immer noch schwer, mir vorzustellen, dass er einmal nicht gepflegt und von Luxus umgeben gewesen sein könnte.
    „Und wie hast du die Kurve gekriegt?“
    „Allein hätte ich es vermutlich nicht geschafft, zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Shannon hat mir damals den Kopf gewaschen. Sie hatte einen Job in einer Bar und hat das Geld für uns verdient. Sie war nicht bereit mit anzusehen, dass ich mein Leben wegwarf, während sie versuchte, so etwas wie Normalität für uns zu schaffen.“
    „Das kann ich gut verstehen“, sagte ich und fühlte plötzlich Respekt und Achtung für Shannons Leistung in dieser schwierigen Situation.
    „Shannon hat mich mit Marc und Ralph bekannt gemacht und mir gedroht, wenn ich nicht sofort wieder zur Schule gehen würde, würden mich die zwei jeden Tag zur Schultür schleifen. Die beiden waren schon damals breit wie ein Schrank, das hat mich beeindruckt. Sie waren wie zwei große Brüder für mich, haben aufgepasst, dass ich keinen Blödsinn mache, und mir geholfen, wo es nur ging.“
    „Klingt nach Sarah und Olivia“, schmunzelte ich.
    „Wenn Sarah immer so auf dich aufpasst wie in den vergangenen Tagen, dann solltest du ihr wirklich dankbar sein.“
    „Das bin ich auch. Wie ging es weiter?“
    „Nach einem Jahr harter Arbeit hatte ich wieder Bestnoten und einen Job, mit dem ich mein eigenes Geld verdient habe. Ich habe das Geschirr in einem Imbiss geschrubbt. Das war die schlimmste Arbeit meines Lebens.“ Devon zog die Stirn in Falten. „Aber ich hatte wieder etwas Geld zur Verfügung und außerdem habe ich den Wert von Geld begriffen. Erst wenn dir etwas genommen wird, beginnst du zu begreifen, wie viel es dir wert war. Das begründete mein Verhältnis zu Geld.“
    „Und wie ist dein Verhältnis zu Geld?“
    „Es macht nicht glücklich oder zufrieden, aber es macht unabhängig. Das war der Wendepunkt. Da wurde mir auch klar, dass ich wieder ein Ziel in meinem Leben hatte. Ich wollte wieder Luxus, und wenn es nur der Luxus wäre, frei über meine Zeit entscheiden zu können.“
    „Du hast hart gearbeitet für deinen Erfolg.“
    „Richtig, und Marc und Ralph waren der Meinung, sie müssten meinen Einsatz belohnen, und eine Belohnung in ihren Augen war der Besuch eines sehr speziellen Clubs.“
    „Sie haben dich mit in einen Club genommen, als du siebzehn warst?“, fragte ich ungläubig.
    „Na ja, eigentlich war ich gerade achtzehn geworden, und ja, sie haben mich in einen Club geschmuggelt.“ Devon grinste, als er an diesen Tag dachte. „Dieser Club hat mein Leben verändert und meine Sicht auf Frauen

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