The Black Game Teil 2
Fassungslos starrte ich das Chaos an, die Topfpflanzen lagen zertreten am Boden, schwarze Erde war auf dem ganzen Teppich verstreut. Meine Möbel bildeten einen grotesken Haufen vor dem Fenster. Es gab nichts, was nicht zerstört worden wäre.
„Verdammt!“, vernahm ich Devons Stimme gedämpft hinter mir, während ich einen Schritt in das Chaos hineintat, um wenigstens etwas zu finden, was mir gehörte. Mitten in dem Chaos lag völlig unversehrt mein Handy, das ich gestern hier vergessen hatte. Ich bückte mich, hob es auf und steckte es ein.
Wie ferngesteuert lief ich weiter in mein Schlafzimmer und dort verlor ich endgültig die Fassung. Jemand musste mit einer Axt hier gewesen sein. Anders war das Ausmaß der Zerstörung um mich herum nicht zu erklären. Nur der metallene Bettrahmen hatte der Gewalt widerstanden, doch mein Schrank und die Kommode waren zerstört. Zitternd ließ ich mich zu Boden sinken. Ich war nicht mehr fähig, auch nur ein Wort zu sagen.
„Komm!“ Devon stand plötzlich neben mir. Seine Stimme war eiskalt.
„Ich kann nicht mitkommen“, stotterte ich und zeigte auf die Reste meines einst gemütlichen Zuhauses. „Die Polizei muss kommen. Ich muss nachsehen, was gestohlen wurde. Wer hat einen Grund, bei mir einzubrechen? Ich besitze nichts, was auch nur halbwegs einen Wert hat.“
„Ich lasse das wieder in Ordnung bringen. Meine Leute sind unterwegs.“
„Deine Leute?“ Ich sah ihn entsetzt an und verstand einfach nicht, was er da gerade gesagt hatte. „Die Polizei muss kommen, das war ein Einbruch.“ Der schrille Klang meiner eigenen Stimme klang fremd in meinen Ohren wie ein Ton, der nicht zu mir gehörte.
„Ich kümmere mich darum“, sagte er ruhig.
„Du?“ Jetzt stand ich auf und sah Devon an. Und plötzlich begriff ich, warum er so reserviert blieb, so kühl und beherrscht. „Du weißt, wer das getan hat?“
Ich starrte ihn schockiert an, während sich die Gedanken in meinem Kopf überschlugen. Hatte Devon Feinde, von denen er mir nichts erzählt hatte? Er war erfolgreich und Erfolg lockte immer Neider an, aber davon hatte er nie etwas erwähnt.
„Wir gehen!“, sagte er streng und ich hörte die unkontrollierte Wut, die er versuchte noch im Griff zu halten. Er schaffte es nicht, mich in seine Gedankengänge einzubeziehen. In mir war alles leer. Schwerfällig ging ich zur Eingangstür, fast so, als ob ich in der Sahara nach einem zweitägigen Marsch die letzten Schritte auf eine rettende Oase zu machte.
Ich musste hier raus, ich musste diese Situation hinter mir lassen. Meine Gedanken waren total blockiert.
Ich erreichte die Eingangstür und atmete tief ein, als ich im Flur stand, der beruhigend normal wirkte.
„Wer war das?“, fragte ich gefasst, während Devon die Tür hinter mir schloss.
Er antwortete nicht mehr, sondern hatte die Lippen zusammengepresst und die Stirn in Falten gelegt. Er konnte mich nicht an sich heranlassen und das machte mich unglaublich wütend.
„Rede mit mir!“, forderte ich.
„Komm!“, erwiderte er und seine Augen funkelten mich an.
Was sollte ich nur tun? Wenn ich ihn jetzt weiter drängte, mit mir zu sprechen, würde er sich mir immer weiter verschließen. Nein, das wollte ich nicht. Nicht jetzt, wo mein Zuhause in Trümmern lag. Er musste sich nur beruhigen und wenn er das getan hatte, konnten wir in Ruhe über das sprechen, was hier vorgefallen war.
Langsam bewegte ich mich zum Aufzug, während ich mich auf Devons Schritte konzentrierte, die mir leise folgten.
Seit einer Stunde saß ich schon in Devons Suite und starrte die Wände an, während er nebenan im Büro hektisch telefonierte. Abendrot hatte sich in dem Raum ausgebreitet und die Musterung der Tapete in ein warmes Rot getaucht. Die hübschen Möbel bildeten ein stimmiges Gesamtbild und es lag eine friedliche und ruhige Stimmung im Raum.
Mein anfänglicher Zorn hatte sich in Wut gesteigert und aus der Wut war Enttäuschung geworden. Doch niemand war hier, dem ich meine Gefühle entgegenschleudern konnte.
Obwohl wir uns so oft vorgenommen hatten, offen zueinander zu sein und den anderen an unseren Gedanken teilhaben zu lassen, schien es Devon in diesem Moment unmöglich zu sein, diesen Vorsatz umzusetzen.
Ich war verletzt, ich war einsam und daran änderten auch die vielen Tüten einer teuren Boutique nichts, die jetzt neben der Eingangstür standen.
Ich stand auf und drehte noch eine Runde um das Sofa.
Beim Blick auf die Obstschale fiel mir plötzlich
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