The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
auf den Knopf, der die Luke schloss, dann sprang er von der Rampe, als diese wieder eingezogen wurde, und folgte Obi-Wan zum Ausgang. Zahlreiche Schilder und Warnhinweise wiesen ihnen den Weg, und sie hatten die Umzäunung fast schon erreicht, als ihnen ein Uniformierter entgegenkam. Er musterte sie kurz, wollte den Kopf schon wieder wegdrehen - und richtete seinen Blick dann doch wieder auf die beiden Jedi, als ihm Skywalkers finsterer Blick und die zusammengepressten Lippen auffielen. Misstrauisch blieb der Mann stehen, die Hand auf den Griff seines Blasters gelegt. Er war zu nahe, um ihm jetzt noch durch eine unauffällige Richtungsänderung aus dem Weg zu gehen, aber nicht nahe genug, um seinen Geist zu manipulieren. Außerdem gab es hier zu viele Beobachter, als dass Kenobi gewagt hätte, den Willen des anderen durch Gedankenkraft und Handbewegungen zu beugen.
Stang! Er versuchte, möglichst unscheinbar zu wirken, während er näher an Anakin heranrückte und am Ärmel seiner Jacke zog. »Du musst deine Rolle spielen! Wir sind demütige Arbeiter, genau wie die armen Seelen, die hier ausgebeutet werden. Also vergiss deine Wut und deinen Stolz und halte die Augen auf den Boden vor deinen Füßen gerichtet! Ich habe keine Lust, eingesperrt oder gleich erschossen zu werden.«
Erst jetzt schien Anakin sein Verhalten aufzufallen - und die Aufmerksamkeit, die er damit auf sich gezogen hatte. Sein Zorn verrauchte. »Ihr habt recht. Es tut mir leid.« Und etwas lauter: »Mach dir keine Sorgen, Teeb! Mir geht es gut.«
Der Offizier behielt sie argwöhnisch im Auge, während sie an ihm vorüberschritten, blickte ihnen nach, bis sie den Bereich durch die automatischen Türen verlassen hatten.
»Wir müssen diese Chips deaktivieren«, flüsterte Anakin. »Wir sollten es den Separatisten nicht unnötig leicht machen, uns zu verfolgen.«
Obi-Wan schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Später vielleicht, aber nur, wenn wir dazu gezwungen sind. Ich weiß, diese Chips sind lästig, aber falls wir angehalten oder gescannt werden und sie nicht mehr in unseren Körpern stecken, würde das unsere Tarnung auffliegen lassen.«
»Hm«, machte Anakin. »Wird es Euch eigentlich nie leid, immer der Vernünftige zu sein?«
»Nie«, sagte Kenobi mit einem schmalen Lächeln, »und jetzt komm!«
Sie erreichten das Ende des schmalen, gewundenen Korridors, der von den kreisförmig angelegten Landeplätzen wegführte. Sensoren erfassten sie, und Obi-Wan spürte ihre unsichtbaren Augen im Nacken, als er durch eine zweite Doppeltür schritt. Jenseits davon fanden die beiden Jedi sich auf einem schmalen Fußweg wieder, der parallel zu einer etwas breiteren Straße verlief. Nun sahen sie, woher das Zischen und der Salzgeruch stammten: Zwanzig Meter vom Ausgang des Raumhafens entfernt waren einige Stände am Rand der Fahrbahn aufgebaut. Imbissverkäufer wetteiferten auf diesem kleinen Markt mit Bauern, die Obst und Gemüse feilboten, Mechanikern und Droidenhändlern um die Aufmerksamkeit der beachtlichen Käuferschar, die trotz der frühen Stunden bereits den Weg hierher gefunden hatte. Irgendwo in dem Durcheinander schlicht gekleideter Lanteebaner erklang Musik, ein dünnes, zittriges Flöten, das fröhlich klingen wollte, aber nur deprimierend war. Ansonsten ragte aus dem Geräuschebrei schlurfender Füße und murmelnder Stimmen nur das Gackern und Piepsen der Vögel hervor, die neben einigen Ständen in kleinen Holzkäfigen zusammengepfercht waren.
Bewaffnete Kampfdroiden patrouillierten zwischen den Einheimischen, die sich mit gesenktem Kopf von einem Händler zum nächsten schoben. Obi-Wan war sicher, dass die neuen Herrscher den Lanteebanern diese ständige Militärpräsenz als Friedenssicherung ve rkauften. Diktatoren und Tyrannen hatten nur ein begrenztes Vokabular.
Wie auch im Raumhafen war die Furcht der Einheimischen allgegenwärtig, färbte die Macht in ein trübes Grau. Kenobi zog die Augenbrauen zusammen. »Ich frage mich, ob die Separatisten in den abgelegeneren Dörfern auch so präsent sind«, murmelte er. »Dass sie die Hauptstadt und den Raumhafen kontrollieren wollen, ist nur logisch. Aber ich bezweifle, dass hier genügend Truppen stationiert sind, um diese Kontrolle auf den gesamten Planeten auszuweiten.«
Anakin zuckte die Achseln. »Macht das denn einen Unterschied? Ihr sagtet doch, wir könnten uns nicht um soziale Gerechtigkeit kümmern.«
Kenobi seufzte. Sein Freund war immer noch voller Zorn. »Vielleicht ist das,
Weitere Kostenlose Bücher