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The Clone Wars 04 - Im Verborgenen

The Clone Wars 04 - Im Verborgenen

Titel: The Clone Wars 04 - Im Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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zusammen. Hie und da flackerten Farbflecken in diesem Zerrbild der Realität - die Echos denkender Wesen. Anakin atmete ein und verschloss seinen Verstand gegen all die Personen in der Einrichtung - bis auf eine.
    Er ließ die Erinnerungen an Maridun an die Oberfläche seines Bewusstseins steigen, benutzte den psychischen Gestank des Separatisten-Generals Lok Durd, um ihn in der Gegenwart zu finden.
    Wo steckst du? Wo steckst du? Zeig dich, du Nerfhirte!
    Sein Magen zog sich zusammen. Da war er - dieser Geruch von Verrat und Gier.
    Anakin überwand seine Abscheu und tastete sich näher heran. Er folgte der Schleimspur, die Durd in der Macht hinterlassen hatte, bis er den Neimoidianer schließlich fand. Er schlief in einem kleinen Gebäude auf der anderen Seite der Einrichtung.
    Der General war allein. In seiner Nähe gab es keinerlei Anzeichen eines Bewusstseins. Anakin schwamm im Strom der Macht zurück, öffnete seinen Geist wieder. Er wusste, dass Obi-Wan sich darum kümmerte, aber er wollte dennoch sehen, wer sich außer Durd noch in diesem Komplex aufhielt.
    Die meisten Gebäude innerhalb des Komplexes schienen verlassen. Erst, als Skywalker seine Aufmerksamkeit auf das Hauptgebäude richtete, spürte er etwas: Tiere. Nagetiere, winzige Funken des Lebens, und ganz in ihrer Nähe war noch etwas - eine helle Flamme in der Macht, eine weitere Person, menschlich, weiblich. Plötzlich stürmten ihre Angst und Verzweiflung und ihre zermalmenden Schuldgefühle auf ihn ein wie eine eisige Sturmbö.
    Er öffnete die Augen, schüttelte benommen den Kopf. Obi-Wan starrte ihn an. »Du hast es auch gespürt?«
    Anakin nickte. Einen Augenblick lang konnte er nicht einmal sprechen. Das Leid der Frau überwältigte ihn, walzte all seine mentalen Barrikaden mit einer verzweifelten Unmittelbarkeit nieder. Es stach tief in ihn, ließ alte, lange begrabene Narben aufreißen.
    Reiß dich zusammen! Obi-Wan darf es nicht merken.
    »Wer immer sie auch ist, sie steckt in Schwierigkeiten. Wir müssen ihr helfen.«
    »Das werden wir auch - wenn wir es überhaupt können«, erklärte Kenobi ernst. »Aber eins nach dem anderen. Wir müssen in das Gebäude eindringen, ohne Alarm auszulösen, und wir müssen Dookus neue Waffe zerstören. Das hat Vorrang. Deshalb sind wir hier.«
    Natürlich hatte Obi-Wan recht. Anakin wusste das, aber dennoch spürte er das Brennen des Widerwillens in seinem Körper. Sie waren Jedi. Sie konnten zwei Dinge gleichzeitig erledigen. Und welchen Sinn hatte es schon, die Galaxis zu retten, wenn man ihre notleidenden Bewohner außer Acht ließ? Wenn das große Ganze zu groß wurde und man den Sinn für die Details, für die kleinen Schicksale verlor?
    »Anakin!«
    »Ich weiß, ich weiß«, murmelte er. »Keine Sorge, ich mache schon keine Dummheiten.«
    Obi-Wan stopfte den Grundriss wieder ins Hemd. »Das freut mich zu hören. Und jetzt los!«
    Nebeneinander schlichen sie durch die Schatten auf das Hauptgebäude des Militärkomplexes zu.
     
    Vierzehn
    Die Luftschächte des Gebäudes waren enger, als die Jedi erwartet hatten.
    Obi-Wan lag flach auf dem Bauch, die Arme ausgestreckt, und zog sich mit Fingerspitzen und Zehen voran. Sein Gesicht war nur einen Fingerbreit von dem schmutzigen Metall des Schachts entfernt, und doch streiften seine Haare bereits die Decke. Er fühlte sich wie in einem dunklen, stickigen Sarg, aber er sperrte diese Assoziation aus seinen Gedanken aus, zusammen mit den Schmerzen in Rücken, Bauch und Beinen.
    Hinter ihm stieß Anakin einen gepressten Fluch aus.
    Für Skywalker war es noch schwerer voranzukommen, hatte er doch einen muskulöseren Körper und breitere Schultern als Obi-Wan. Aber es gab keinen anderen Weg. Sie mussten diese Unannehmlichkeiten erdulden. Die Schmerzen waren nicht von Bedeutung, und sie würden auch nicht von Dauer sein - im Gegensatz zu der Verwüstung, die Dookus Biowaffe anrichten konnte, wenn sie sie nicht rechtzeitig zerstörten.
    Kenobi glaubte zwar nicht an Glück, aber er musste doch zugeben, dass die laxen Sicherheitsvorkehrungen im Hauptgebäude des Komplexes ihnen zupasskamen. Die Selbstüberschätzung des Feindes war nicht selten der Schlüssel zu seinem Untergang. Dennoch hielt Obi-Wan sich zur Vorsicht an. Noch blieb abzuwarten, wie leichtsinnig die Separatisten wirklich waren. Vielleicht würden er und Anakin sich noch größeren Herausforderungen stellen müssen, wenn sie diese engen Luftschächte erst hinter sich gelassen hatten. Nichtsdestotrotz

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