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The Clone Wars 04 - Im Verborgenen

The Clone Wars 04 - Im Verborgenen

Titel: The Clone Wars 04 - Im Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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empfand er leisen Optimismus. Bislang waren sie nur Droiden begegnet, Durd schlief tief und fest in einem anderen Gebäude, keiner der Sensoren auf dem Gelände hatte die beiden Eindringlinge erfasst, und wenn die Pläne stimmten, war das Hauptgebäude nur durch Kameras gesichert, die noch um einiges leichter zu umgehen sein sollten als die Sensoren.
    Doch selbst, wenn sie in den Gängen oder Laboren auf Separatisten stoßen sollten, würde die Macht ihnen den entscheidenden Vorteil geben. Wenn sie allerdings nicht bald etwas aßen und tranken, würden über kurz oder lang ihre Fähigkeiten in der Macht nachlassen - auch die Fähigkeit, den Verstand anderer Wesen zu manipulieren. Jeder Motor benötigte einen Brennstoff... und ihre Vorräte waren beinahe erschöpft. Aber wie hätten sie auch damit rechnen sollen, dass ihre Mission sich so rasant entwickelte, ihnen kaum Zeit zum Verschnaufen gönnte. Obi-Wan hatte erwartet, dass sie zunächst einen, vielleicht auch zwei Tage damit verbringen würden, sich auf Lanteeb einzuleben und sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Dass sie sich eine Unterkunft besorgen würden und Vorräte. Aber stattdessen...
    Genug davon! Oder wäre es dir etwa lieber gewesen, dich tage-, wenn nicht gar wochenlang unter die Einheimischen zu mischen und nach einer ersten Spur zu suchen? Eben. Dann doch lieber gleich mitten in den Mahlstrom gesogen werden. Wir finden schon irgendwo Nahrung. Denk daran, was Qui-Gon immer zu sagen pflegte: Früher oder später eröffnet sich für jedes Problem eine Lösung.
    Er hob den Kopf, soweit das in dem engen Schacht möglich war, und blickte nach vorne. In ein paar Metern Entfernung gabelte sich der Weg. In welche Richtung sollten sie sich wenden: nach rechts oder nach links? Mit einem gedämpften Ächzen hielt er inne und ließ das schweißnasse Gesicht auf seinen Arm sinken. Bislang hatten sie vier Abzweigungen genommen und sich etliche Meter durch die Schächte in der Decke des Erdgeschosses gekämpft. Wann immer sie an einem Lüftungsgitter vorübergekommen waren, hatten sie in die darunterliegenden Räume hinabgeblickt: zwei leere Büros, ein Vorratsraum, Sanieinheiten für Männer und Frauen, ein unbesetzter Überwachungsraum und eine Wartungskammer für Droiden - bislang also noch keine Labore oder Unterkünfte. Und immer noch spürte Obi-Wan nur eine Handvoll Lebewesen in dem Komplex: den widerwärtigen Neimoidianer, dessen Bekanntschaft Anakin auf Maridun gemacht hatte, die Versuchstiere und diese unbekannte, völlig verzweifelte Frau. Sie war mittlerweile sehr nahe, nur ein paar Meter voraus über ihnen.
    Also, Meister Kenobi, auf welchem Wege gelangen wir schneller zu dieser Frau - auf dem rechten oder dem linken?
    Oder sollten sie sich aufteilen? Nun hatten sie ja Komlinks. Außerdem würde es Zeit sparen, und Obi-Wan wollte keine Minute länger als unbedingt nötig in der Höhle des Kraytdrachen verbringen.
    Anakin stieß ihn ungeduldig am Bein an. Kenobi flüsterte ihm zu, dass er einen Moment warten sollte, dann schloss er die Augen und suchte in der Macht nach Klarheit. Er lauschte auf seine Instinkte, auf diese vage Ahnung, die ihm in der Vergangenheit schon so gute Dienste erwiesen hatte.
    Wir sollten zusammenbleiben und den rechten Weg nehmen.
    Also gut. Er atmete tief durch den Mund ein und schob sich weiter. Anakin folgte ihm. Als sie die Kreuzung erreichten, hielt Obi-Wan noch einmal kurz inne, ehe er sich an die schmerzhafte, akrobatische Aufgabe machte, seinen Körper in den seitlichen Schacht zu krümmen. Seine Wirbelsäule protestierte, seine Muskeln und Sehnen ächzten, und seine Seite brannte, als sie immer wieder gegen die Ecke des schmalen, niedrigen Ganges scheuerte. Er versuchte, diese Eindrücke auszusperren, nur an fließendes Wasser zu denken, das sich problemlos um jede Biegung schob. Aber schon bald wurde aus diesem Wasser ein Strom blaugrüner Haare, seidig und weich, und er öffnete irritiert die Augen.
    Als er die Abzweigung hinter sich gebracht hatte, kroch er noch ein paar Meter weiter und wartete dann, während Anakin sich um die Ecke zwängte. Skywalker versuchte, dabei so leise wie möglich vorzugehen, aber immer wieder stießen seine Stiefel, Knie und Ellbogen gegen das Metall. In diesem engen Schacht dröhnte selbst das leiseste Geräusch ohrenbetäubend laut, und es dauerte ewig, bis der Nachhall verklungen war. Falls jemand diese Geräusche vernahm ... ein patrouillierender Droide oder ein

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