The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
unbenutzter Ausrüstung, aber bar jeglichen Lebens. Hinter der nächsten Biegung des Schachtes lag ein weiteres leeres Labor, und auch in dem Korridor, über den sie anschließend hinwegkrochen, rührte sich nichts. Das nächste Lüftungsgitter gab den Blick auf einen kleinen Raum frei, in dem mehrere Stühle um einen Tisch und einige Regale in einer Ecke standen, und dann lag wieder ein Korridor unter ihnen - allerdings war dieser nicht verlassen. Eine kleine Gruppe von Kampfdroiden marschierte auf einem Patrouillengang hindurch.
»Roger, Roger!«, plärrte der vorderste von ihnen in ein Komlink. »Nordöstlicher Sektor gesichert.« Die Antwort, die aus dem Empfänger drang, war kaum mehr als ein Summen. »Das Labor ist ebenfalls gesichert«, erklärte der Droide. »Doktor Fhernan arbeitet noch. Erstes Stockwerk gesichert.« Ein weiteres Summen. »Überprüfen jetzt die Abstellplätze. Roger, Roger!«
Die Droiden verschwanden außer Sicht und Hörweite.
»Obi-Wan«, flüsterte Anakin. »Die biologische Waffe.«
Ja. Es wurde Zeit, sich ins erste Stockwerk zu schleichen und das Labor zu suchen, in dem Doktor Fhernan an Dookus neuem Zerstörungsinstrument arbeitete. Vermutlich handelte es sich dabei um die Frau, deren Verzweiflung sie schon seit einer ganzen Weile spürten - was Obi-Wan stutzen ließ. Denn wenn sie in diesem Komplex wohnte und arbeitete, wenn sie mit Lok Durd gemeinsame Sache machte, warum war sie dann so voller Trauer und Furcht?
Irgendetwas stimmt hier nicht.
Sie schoben sich weiter, bis sie das Ende des Schachtes erreichten. Er vollzog einen weiteren Knick, aber nicht nach links oder rechts, sondern senkrecht nach oben, zum ersten Stock hinauf. Unglücklicherweise war nie vorgesehen gewesen, dass sich eine Person, zum Beispiel ein Wartungsarbeiter, durch diese Schächte zwängte, und so gab es hier weder eine Leiter noch irgendwelche Hand- oder Fußgriffe.
Kenobi rollte sich ein wenig auf die Seite und blickte nach oben. Einen Machtsprung konnten sie hier nicht riskieren. Der Schacht war zu dunkel, um zu sehen, wohin sie sprangen, und zu eng, um selbst kleinste Korrekturen vorzunehmen, wenn sie erst einmal nach oben schossen. Obi-Wans Einschätzung nach würden sie bei einem Versuch genug Lärm verursachen, um sofort die gesamte Besatzung dieses Komplexes auf ihre Spur zu locken.
Das verspricht, interessant zu werden. Jetzt heißt es kreativ sein.
Er kroch bis an die Wand heran, drehte sich herum und schob sich in eine sitzende Position. Dann stützte er sich mit Händen und Ellbogen an der senkrechten Schachtwand ab und stemmte sich in die Höhe, bis seine Knie über die scharfe Kante scharrten und er die Beine abknicken konnte. Als er dann schließlich stand, atmete er gequält aus. Jeder Teil seines Körpers tat weh. Seine Gelenke schienen in ein Kissen aus Glassplittern gehüllt, seine Muskeln zitterten und brannten. Und das war noch der leichte Teil gewesen. Er presste Hände und Ellbogen erneut gegen das Metall und begann, sich mit den Knien nach oben zu drücken. Dann schob er die Arme ein paar Zentimeter in die Höhe, drückte die Knie gegen die Wände und hievte sich weiter nach oben. Stück für Stück, Zentimeter um Zentimeter kletterte er so den Schacht empor - mit zusammengebissenen Zähnen, fast lautlos, aber auch schrecklich langsam. Das dauert zu lange!
Wieder spürte er Anakins Hand auf dem Stiefel. Aber diesmal war es keine Warnung, keine Beschwerde. Es war eine Geste der Ermutigung.
Als Obi-Wan die ersten beiden Meter des schweißtreibenden Aufstiegs hinter sich hatte, blickte er nach unten, und durch den schmalen Spalt zwischen seiner pumpenden Brust und dem matten Metall konnte er sehen, wie Anakin seinem Beispiel folgte und sich in dem senkrechten Schacht aufsetzte. Ehe er sich dann nach oben auf die Beine zog, schaute der junge Jedi nach oben, fing den Blick Obi-Wans auf. Sein Gesicht spiegelte Entschlossenheit wider, unbedingten Willen. Dann verzog sich sein Mund kurz zu einem aufmunternden Lächeln, ehe er die Hände gegen die Wände presste und seinen Oberkörper in die Höhe stemmte.
Obi-Wan erwiderte das grimmige Lächeln. Ja, sie waren wirklich ein gutes Team. Noch während dieser Gedanke hinter seiner Stirn kreiste, wurde ihm bewusst, wie sehr er es vermisst hatte, mit Anakin zu arbeiten. Ihr blindes Verständnis, ihre wortlose Kommunikation, ihre perfekte Einschätzung des anderen. Sie waren ein mehr als nur gutes Team. Nicht einmal mit Qui-Gon hatte er
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