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The Clone Wars 04 - Im Verborgenen

The Clone Wars 04 - Im Verborgenen

Titel: The Clone Wars 04 - Im Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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wie sie mir vergab. Dafür, dass ich sie nicht retten konnte. Dafür, dass ich nicht nach Tatooine zurückgekehrt bin, um sie zu befreien.«
    Was das für Anakin bedeutete, vermochte Obi-Wan sich nicht einmal vorzustellen. Seine Mutter hatte ihm vergeben. Aber es gab noch jemand anderen, der ihm vergeben musste. Langsam neigte Kenobi den Kopf zur Seite.
    »Und wann wirst du dir selbst vergeben?«
    Überrascht drehte Anakin sich zu ihm herum. »Was?«
    »Du hast mich schon verstanden.«
    Skywalker senkte den Blick, wandte sich wieder dem Kom- Verstärker zu. »Wer sagt denn, dass ich mir nicht vergeben habe?«
    »Anakin«, erklärte Obi-Wan leise. »Wenn du nicht darüber reden möchtest, dann sag es einfach. Aber behandle mich nicht wie einen Dummkopf.«
    »Na schön«, brummte Skywalker und griff nach einer weiteren Platine. »Ich möchte nicht darüber reden.«
    Obi-Wan schürzte die Lippen. Irgendwann würde Anakin aber darüber reden müssen - mit irgendjemandem. Diese offene Wunde in seiner Seele musste verbunden werden, musste verheilen. Er würde nie Frieden finden, wenn er sich nicht eines Tages Shmis Tod verzieh. Ihr grausames Ende würde Skywalker auf ewig verfolgen, an ihm nagen und die Furcht nähren, dass er diejenigen verlieren könnte, die ihm am Herzen lagen. Diese Furcht war Anakins größte Schwäche, war es schon immer gewesen.
    Was für ein Paradoxon. Er ist der furchtloseste Jedi, an dessen Seite ich je gekämpft habe - und doch ist ein Teil von ihm immer noch dieser kleine, verängstigte Junge, der Tatooine vor elf Jahren verlassen hat.
    Zu seiner eigenen Schande musste Obi-Wan sich eingestehen, dass es ihm oft nicht gelang, zu diesem kleinen Jungen durchzudringen. »Du solltest dir nicht die Schuld daran geben«, sagte er. »Wenn du wütend auf jemanden sein willst, dann sei wütend auf mich. Ich habe meinen Teil dazu beigetragen, dass du Tatooine verlassen hast und nicht mehr dorthin zurückgekehrt bist, das wissen wir beide. Was geschehen ist, war nicht dein Fehler. Du musst endlich aufhören, dich dafür zu bestrafen. Ich bin mir sicher, deine Mutter würde das nicht wollen. Sie würde...«
    Ein Schaltkreis und eine Zange fielen dumpf auf den Boden. Anakin starrte Kenobi an. Seine Augen blitzten - einschüchternd, erwachsen. Die Luft in dem stickigen Raum knisterte vor plötzlicher, gefährlicher Spannung.
    »Welchen Teil von >Ich möchte nicht darüber reden< habt Ihr nicht verstanden?«
    Obi-Wan atmete schwer aus. Es war ein Fehler gewesen, Anakin darauf anzusprechen. Er ist kein Kind mehr. Warum vergesse ich das nur immer wieder? Wenn ich sein Freund bleiben will, muss ich ihn endlich wie einen Erwachsenen behandeln. »Es tut mir leid. Ich bin... müde. Ich weiß nicht mehr, was ich sage. Ich denke, ich werde jetzt ein wenig schlafen. Weck mich in einer halben Stunde, wenn ich nicht von selbst aufwache, in Ordnung?«
    Anakin zögerte, und einen Augenblick lang glaubte Kenobi schon, er würde endlich sein selbst auferlegtes Schweigen brechen und ihm erzählen, was damals auf Tatooine passiert war, als Shmi starb. Denn Obi-Wan wusste: Es gab da etwas, das Skywalker ihm vorenthielt. Dass die Sandleute Shmi entführt und getötet hatten, das war längst nicht alles. Aber Kenobi hatte nie danach gefragt. Er konnte nur hoffen, dass er eines Tages von sich aus auf ihn zukommen und ihm die ganze Geschichte erzählen würde.
    Ich hoffe, dass es eines Tages so weit sein wird, dass er sich ein Herz fasst und mich in dieses Geheimnis einweiht. Was immer er mir vorenthält, es muss wichtig sein.
    Aber dann war dieser Augenblick vorbei, und alles, was Anakin sagte, war: »Ja, ruht Euch ein wenig aus. Ihr seht erschöpft aus, Obi-Wan.«
    Ich muss also weiter auf diesen Moment warten.
    Erfüllt von vager Enttäuschung - und dem Gefühl, dass er durch seine unbedachten Worte eine seltene, wichtige Gelegenheit ruiniert hatte - schloss Kenobi die Augen. Fünf Sekunden später war er bereits eingeschlafen.
    Es dauerte beinahe drei Stunden, den aufklappbaren und völlig veralteten Sigtech-Kom-Verstärker zu modifizieren, aber als Anakin schließlich fertig war und sich zurücklehnte, lag ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen. Sie sollten jetzt in der Lage sein, mit dem Jedi-Tempel - mit Yoda - Kontakt aufzunehmen.
    Doch das Gefühl des Erfolges wurde verwässert durch den Nebel der Müdigkeit.
    Aber noch geht es. Kein Problem. Mir geht es gut. Es reicht, wenn ich später schlafe.
    Nun, da er nach

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