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The Clone Wars 04 - Im Verborgenen

The Clone Wars 04 - Im Verborgenen

Titel: The Clone Wars 04 - Im Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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Coruscant durchdringen konnte, spürte er auf einmal eine alles verzehrende Sehnsucht nach Padmé. Er vermisste sie schrecklich, und dass er sie so lange nicht mehr gesehen hatte, bereitete ihm beinahe körperlichen Schmerz. Viel zu selten nur konnte er seine Erfolge mit seiner Frau feiern. Meist musste er sich mit der Vorstellung begnügen, dass sie sich für ihn freute, und sich mit Bildern aus der Vergangenheit trösten.
    Diese Erinnerungen hatte er jedoch schon viel zu oft durchlebt, und wie Kleidung, die man zu oft trug, nutzten sie sich im Laufe der Zeit immer stärker ab. Sie verblassten, und die Gefühle, die er mit ihnen verband, wurden schwächer.
    Ich brauche neue Erinnerungen, von denen ich zehren kann. Ich muss eine Möglichkeit finden, wieder Zeit mit ihr zu verbringen. Ich muss sie wieder in den Armen halten, sie spüren. Ich will wieder dieses Gefühl haben, nicht allein zu sein.
    Er war müde. Schrecklich müde. Aber im Gegensatz zu Obi-Wan gönnte er sich keinen Schlaf, keine Erholung. Er hatte Angst davor, auch nur die Augen zu schließen. Bant'ena Fhernan hatte den Staub der Vergangenheit aufgewirbelt und alte Wunden geöffnet. Wenn er jetzt einschlief, würde er von Tatooine träumen. Er würde sich verraten, und Kenobi würde es erfahren.
    Padmé. Ich brauch dich, Padmé. Du bist die Einzige, die mich versteht. Du bist die Einzige, die die Träume von mir fernhalten kann.
    Sein Verlangen nach ihr war wie ein schlafender Drache. Das leiseste Geräusch, der schwächste Windhauch konnte ihn wecken und die Flammen anheizen, die seine Seele zu verschlingen drohten, und das durfte er nicht zulassen. Das Leben unschuldiger Personen lag in seinen Händen - ebenso wie Obi-Wans Leben. Nie könnte Anakin sich verzeihen, wenn er seinen einstigen Lehrmeister im Stich ließe.
    Mit angehaltenem Atem, die Faust gegen die Lippen ge- presst, rang er mit dem Drachen in seinem Innern, bis dieser sich wieder in seine dunkle Höhle zurückzog und einschlief.
    Apropos schlafen ... Er blickte zu Obi-Wan hinüber. Kenobi kauerte immer noch unter dem Schreibtisch, den Kopf gegen das kühle Holz gelehnt, die Augen geschlossen. Eigentlich hatte er nur eine halbe Stunde schlafen wollen, aber sein Körper hatte das Wecksignal seines Geistes ignoriert, gönnte sich die lange überfällige Erholung. Eigentlich hätte Anakin ihn wecken sollen...
    Er wird wütend sein, wenn er aufwacht und erkennt, dass ich seinen Wunsch ignoriert habe. Aber was soll's. Es ist schließlich nicht das erste Mal, und es wird auch nicht das letzte Mal sein.
    Nun, da seine Hauptaufgabe erfüllt war, nahm er das Komlink und kroch unter der Theke hervor. In der Nähe der Fenster kauerte er sich in die Schatten und versuchte noch einmal, Bant'ena zu erreichen. Diesmal antwortete sie.
    »Anakin! Geht es euch gut? Wo seid ihr?«
    »Uns geht es gut«, antwortete er mit gedämpfter Stimme. »Aber ich denke, es ist besser, wenn ich Ihnen nicht sage, wo wir sind.«
    »Oh, natürlich.«
    »Und wie geht es Ihnen? Ist irgendetwas geschehen, seitdem wir den Komplex verlassen haben?«
    »Nein. Alles ist ruhig.«
    »Gut. Hoffen wir, dass es auch so bleibt.« Er zögerte. »Und mit Ihnen ist wirklich alles in Ordnung?«
    »Ich sagte doch schon, mir geht es gut. Anakin ...« Dann brach sie plötzlich ab.
    »Was ist?«, fragte er beunruhigt.
    »Ich verstehe einfach nicht, warum Ihr Euch so große Sorgen um mich macht.«
    Er hatte keine Zeit, ihr das zu erklären - und auch keine Lust. »Ihr Wohl ist uns eben wichtig«, war daher alles, was er entgegnete.
    Ein Seufzen drang knackend aus dem Kom. »Wen immer Ihr auch verloren habt - Ihr müsst diese Person wirklich geliebt haben.«
    Seine rechte Hand ballte sich zur Faust. »Bant'ena, ich muss jetzt Schluss machen. Vergessen Sie nicht, das Komlink immer bei sich zu tragen. Wenn es so weit ist, müssen Sie schnell handeln.«
    »Das vergesse ich schon nicht. Seid vorsichtig!«
    Nicht einmal die Unterhaltung mit Dr. Fhernan hatte Obi-Wan aus seinem Schlaf gerissen. Beunruhigt ging Anakin zu ihm hinüber und hielt seine Linke dicht über sein friedliches Gesicht. Er spürte Kenobis Präsenz in der Macht, suchte nach Auffälligkeiten und ließ die Hand wieder sinken, als er erkannte, dass Obi-Wan einfach nur völlig erschöpft war.
    Oder sollte ich mir doch Sorgen machen? Woher rührt diese Müdigkeit? Ist es wirklich nur der Krieg und das ständige Kämpfen - oder hat es etwas mit Zigoola zu tun? Er biss sich auf die Lippe.

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