The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
- mochte ihre Energie, ihren Humor, ihren erfrischenden Mangel an Ehrerbietung gegenüber den Konventionen des Ordens.
»Ja, Meisterin«, sagte sie fröhlich. »Klingt nach einem guten Plan.«
Sie folgte Damsin durch die Korridore des Tempels, musste sich dabei beeilen, um mit den weiten, schnellen Schritten der Jedi mitzuhalten. Ihre Gedanken kehrten zu Anakin zurück, und sie schickte eine stumme Nachricht durch die Macht, hoffte, dass ihr Meister sie empfing.
Keine Sorge, Skyguy! Wer auch immer diese Frau ist, was auch immer sie Euch bedeutet - wir kümmern uns schon um sie. Wir werden Euch nicht enttäuschen.
Achtzehn
Die meisten Besucher betraten den Jedi-Tempel entweder zu Fuß durch den gewaltigen Haupteingang oder mit dem Gleiter durch den nicht minder beeindruckenden Transporterkomplex.
Bail Organa jedoch wählte einen weniger bekannten und folglich auch nur selten benutzten dritten Weg - einen Weg, der eigentlich nur für Jedi reserviert war und der einen speziellen Sicherheitsausweis erforderte. Erst nachdem Bail ebendiesen Ausweis mehrmals vorgezeigt hatte, durfte er in die streng gesicherte Zone um den Tempel herum eintreten und eine der privaten Landeplattformen ansteuern.
Den Sicherheitsausweis besaß Bail schon seit einer ganzen Weile, eingesetzt hatte er ihn vor diesem Tag aber erst ein einziges Mal. Er wollte dieses Privileg nicht unnötig ausnutzen. Außerdem hatte er in der Regel nichts zu verbergen, wenn er den Tempel besuchte - da störte es ihn nicht, wenn jeder ihn sah.
Heute allerdings lagen die Dinge anders.
Als sein kleiner, unscheinbarer Gleiter von dem unsichtbaren Kraftfeld an die Landeplattform herangezogen wurde, deaktivierte er den Sicherheitsschild und steckte sich den Ausweis in die Tasche. Dann stieg er aus und warf einen letzten, prüfenden Blick über die Schulter. Das Licht der nachmittäglichen Sonne badete die Türme und Kuppeln von Coruscant in seinem goldenen Schein, spiegelte sich auf den Flitzern, die in der Ferne die Luftstraßen füllten. In der Nähe des Tempels war allerdings kein einziges Fahrzeug zu sehen. Man war ihm also nicht gefolgt. Gut.
Vor ein paar Monaten noch hätte er sich nicht träumen lassen, dass er sich verstohlen durch die Stadt schleichen und dabei ständig über die Schulter blicken müsste - allein bei dem Gedanken hätte er vermutlich laut gelacht. Immerhin war das hier Coruscant, das stolz schlagende Herz der Republik. Und dies war der Jedi-Tempel, in der ganzen Galaxis bekannt als Symbol für Frieden und Sicherheit - ein Leuchtfeuer der Zivilisation.
Aber die Zeiten hatten sich gewandelt, und er hatte sich ihnen anpassen müssen. Heute erfüllte ihn der Gedanke nicht mehr mit Heiterkeit, er brachte ihn nicht zum Lachen. Vielmehr erfüllte er ihn mit trauriger Wut. Jede Nacht schlief er in der Hoffnung ein, es würde wieder so werden wie in der guten, alten Zeit - dass er wieder auf das System vertrauen und über verstohlene Sicherheitsmaßnahmen lachen konnte. Aber bis zu diesem Tag musste er weiter das Spiel spielen. Ein Sicherheitsscanner tastete seinen Körper ab, dann öffnete sich die Tür in den Tempel.
Bail betrat den hohen, säulengesäumten Korridor im zwölften Stockwerk und schritt mit klackenden Stiefeln über den polierten Marmor. Die Luft roch frisch, rein, es herrschte eine beeindruckende, friedliche Stille. Als wäre der Tempel immun gegen das Chaos, in dem die Galaxis zu versinken drohte. Leider wusste Organa, dass dem nicht so war. Er ging auf eine Jedi zu und erklärte ihr, dass er eine Verabredung mit Meister Yoda hatte.
Die Frau nickte. »Folgt mir bitte, Senator!«
Bail konnte nicht umhin, auf ihren Hinterkopf zu starren, als er ihr durch die Gänge folgte. Er war zwar schon lange Politiker, aber er hatte sich immer noch nicht daran gewöhnt, dass Leute ihn kannten, die er nicht kannte.
Yoda hielt sich in seinen privaten Räumlichkeiten auf, saß dort auf einem Meditationskissen und blickte mit zuckenden Ohren auf den Bildschirm eines handlichen Datenlesers. Als Bail eintrat, hob er mit einem ernsten Lächeln den Kopf. »Senator Organa! Schön, dass so schnell Ihr kommen konntet. Sehr beschäftigt Ihr seid, wie ich weiß.«
Bail erwiderte das Lächeln und deutete eine Verbeugung an. »Ihr habt sicher ebenso viel zu tun.« Dann kam er ohne Umschweife zum Thema. »Ich nehme an, es
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