The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
mich leichter ist als für Euch, bestimmte Transaktionen zu ... verschleiern.«
Oh, natürlich. Die Jedi führten ein so schlichtes und bescheidenes Leben, dass Bail manchmal vergaß, wie gewaltig das Vermögen war, das der Orden im Laufe der Generationen angehäuft hatte. Dieser enorme Reichtum diente aber natürlich nicht dem Selbstzweck, sondern einzig der Finanzierung von Einsätzen und Reisen, welche die Jedi in die entlegensten Winkel der Galaxis führten. Ihr steter Einsatz für den Frieden war mit erheblichen Kosten verbunden, und da der Orden keine finanzielle Unterstützung von der Republik erhielt, musste er sich selbst finanzieren.
Yoda streckte Organa die Hand mit dem Datenkristall entgegen. »Persönlich Ihr das hier überbringen solltet, Senator. Nicht aus Euren Augen diesen Kristall lasst!«
»Das werde ich nicht«, sagte Bail und steckte das kleine, funkelnde Objekt in die Tasche. »Ich werde Euch informieren, sobald Tryn mit seiner Arbeit begonnen hat, Meister Yoda. Und natürlich werde ich Euch auch über seine Fortschritte auf dem Laufenden halten.«
»Senator ...« Der alte Jedi-Meister neigte den Kopf. »Diesen Doktor Netzl, mit ihm sprechen ich gerne würde, ehe mit der Herstellung des Gegenmittels er beginnt.«
Organa blickte sein Gegenüber fragend an. Ein Treffen mit Tryn? Warum wollte Yoda ... Natürlich! Er möchte in seinem Geist lesen, überprüfen, ob Netzl vertrauenswürdig ist. Mit seinen Jedi-Fähigkeiten ist das für ihn ein Leichtes.
»Dann habt Ihr kein Vertrauen in mein Wort?«
»Vertrauen in Euch ich habe, Bail«, sagte Yoda leise. »Aber getäuscht werden wir alle können.«
Organa erhob keinen Einspruch. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass der Jedi-Meister recht hatte. Jeder konnte getäuscht werden. »Ich verstehe, Meister Yoda. Ich werde ihn mit nach Coruscant bringen, wenn ich von Alderaan zurückkehre. Dann könnt Ihr Euch hier im Tempel mit ihm treffen.«
»Danke, Senator.«
Bail erhob sich von seinem Kissen und verneigte sich. »Nein, Meister. Ich habe Euch zu danken.« Er wandte sich dem Ausgang zu. »Ich werde mich so bald wie möglich bei Euch melden.«
Als er wieder in seinem Gleiter saß und der Tempel hinter ihm zusammenschrumpfte, während das Senatsgebäude vor ihm immer größer wurde, meldete er sich über einen gesicherten Kom-Kanal bei Padmé.
»Ich bin's. Wo seid Ihr gerade?«
»Auf dem Weg nach Hause. Wieso fragt Ihr?«
»Wir müssen uns unterhalten. Wäre es in Ordnung, wenn ich Euch jetzt besuche?«
Sie lachte. »Wie überaus mysteriös, Bail. Na schön, kommt vorbei! Ich hoffe doch, Ihr bleibt zum Abendessen?«
»Nichts würde ich lieber tun, aber ich muss den Planeten heute Abend noch verlassen.«
»Ihr verlasst Coruscant?«, fragte sie überrascht. »Warum ... Ach, schon gut. Wir können ja gleich persönlich darüber reden.«
Den Rest des Fluges verbrachte Organa damit, Treffen und Termine zu verschieben, alles für die Reise nach Alderaan vorzubereiten und seiner persönlichen Assistentin noch mehr Arbeit aufzubürden. Arme Minala, dachte er, während er ihr noch rasch zwei Memos und eine Nachricht für Tryn Netzl diktierte - die er allerdings bewusst vage hielt. Ich statte meiner alten Heimat morgen einen kurzen Besuch ab. Es wäre schön, wenn wir uns treffen könnten. Es gibt viel zu bereden.
Es war schon komisch, wie die Dinge sich entwickelten. Als Tryn ihm vor knapp einem Jahr eröffnet hatte, dass er einen Lehrposten an einer von Alderaans weniger angesehenen Universitäten annehmen würde, hatte Bail noch versucht, ihn von diesem Entschluss abzubringen.
Hätte er damals auf mich gehört, wäre er jetzt vermutlich irgendwo am anderen Ende der Galaxis, und ich könnte ihn nicht um Hilfe bitten. Wie sagte Obi-Wan doch: Die Macht knüpft oft hilfreiche Verbindungen. Sieht so aus, als hätte er recht. Wieder einmal.
Als das luxuriöse Apartmentgebäude, in dem Padmé wohnte, vor der stumpfen Schnauze seines Gleiters heranwuchs, meldete er sich noch kurz bei Breha. »Stell heute Nacht eine Kerze ins Fenster, mein Liebling! Dein dich so sträflich vernachlässigender Ehemann stattet Alderaan morgen einen Blitzbesuch ab.«
Ihr süßes Lachen zauberte ein Grinsen auf sein Gesicht. »Wie lange wirst du hierbleiben?«, fragte sie dann mit ihrer himmlischen, sanften Stimme.
»Nicht lange genug, fürchte ich«, erklärte er bedauernd. »Es ist eine dringende Angelegenheit.«
»Oh«, machte sie. »Dann ist es also ein beruflicher
Weitere Kostenlose Bücher