The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
Einrichtung, in der ich je gearbeitet habe. Vertrau mir, ich war das einzige Wesen, das während des Versuchs in Gefahr war.«
Ein Grund mehr für Bail, ungläubig den Kopf zu schütteln. »Es ist mir egal, wie sicher dieses Labor ist, was du da tust, ist zu gefährlich.«
Tryn starrte ihn an. »Das ist aber nicht deine Entscheidung.«
»Entschuldigung, aber das sehe ich anders. Als Vorsitzender des Sicherheitsausschusses der Republik ist es ...«
»Bei allem gebührenden Respekt, Bail, du weißt nicht, wovon du da redest«, unterbrach ihn Tryn. »Ich tat, was getan werden musste.
Meister Yoda wusste davon, und er hat es autorisiert. Und jetzt, wo ich diese Biowaffe in- und auswendig kenne, kann ich mit der Entwicklung eines Gegenmittels beginnen. Etwas, das simpel genug ist, um bei allen Spezies zu wirken und die aktiven Toxine zu binden, während sie noch im Blut des Opfers sind.«
Bails Zorn verrauchte bei diesen Worten. »Ist das dein Ernst?«, fragte er, und sein Herz schlug fest gegen seine Rippen. »Du kannst wirklich ein solches Mittel herstellen?«
»Nun, ich will nichts versprechen«, meinte Tryn und verzog das Gesicht. »Aber ich hätte meine Studenten nicht mitten im Semester verlassen, wenn ich nicht glauben würde, dass ich helfen kann.«
»Natürlich nicht. Ich wollte auch nicht sagen, dass ... Du bist ein Genie, ich habe nicht an deiner ...« Bail sah ein, dass er sich verheddert hatte, also brach er ab und ging wieder auf und ab. Hinter seinen müden Augen brauten sich Kopfschmerzen zusammen, vermutlich wegen der Anspannung. »Tut mir leid. Wie gesagt, es war ein langer Tag, und noch ist er nicht zu Ende. «
Tryn trat um den Tisch herum und setzte sich auf die Kante. Seine hellorangenen Hosenbeine rutschten dabei über seine dürren Knöchel nach oben und enthüllten zwei verschiedenenfarbige Socken, einer grellgrün, einer pink. Seine Laborschuhe waren ebenso wie seine Augen rot. Nun, heute waren sie rot. Gestern waren sie violett gewesen, und morgen... Organa würde sich überraschen lassen.
»Bail?«, fragte Tryn mit sanfter Stimme. Sein Zorn war nun ebenfalls vergessen. »Ich habe dich noch nie so verängstigt erlebt. Was verschweigst du mir? Was ist passiert?«
Nichts war passiert, und genau da lag das Problem. Obi-Wan und Anakin hatten sich nicht mehr gemeldet, seitdem sie Yoda mitgeteilt hatten, dass sie in Lok Durds Basis zurückkehren würden, und in diesem Fall waren keine Neuigkeiten ausnahmsweise mal nicht gute Neuigkeiten. Nein, keine Neuigkeiten zu erhalten war übel - sehr übel.
»Du musst es mir nicht sagen«, fügte Tryn hinzu. »Aber ich komme im Moment einem Beichtvater wohl am nächsten.«
Bail zögerte. Tryn Netzl war Trauzeuge bei seiner Hochzeit gewesen, hatte ihm und Breha den besten Fruchtbarkeitsarzt in der Republik besorgt und war an Bails Seite gewesen, um ihn nach jeder von Brehas fünf Fehlgeburten zu trösten. Er hatte ihn weinen lassen, ohne ein Wort zu sagen, als ihre letzte Hoffnung auf ein Kind zerronnen war. Es sollte eigentlich nichts geben, was er diesem Mann nicht anvertrauen könnte. Aber er musste konzentriert bleiben. Also reiß dich zusammen, Organa. Wenn er sich um dich
Sorgen macht, kann er seine Aufgabe nicht erledigen. Und wenn er seine Aufgabe nicht erledigen kann ... »Du hast recht, ich mache mir Sorgen«, gab er zu. Er würde Tryn nie belügen. »Aber ich komme schon zurecht. Was kannst du mir über diese Biowaffe sagen?«
Tryn zog die Augenbrauen zusammen. »Es ist ein wirklich schreckliches Toxin. Ich kann nicht glauben, dass ich einmal stolz war, Bant'ena Fhernan eine Kollegin zu nennen.«
Der zweite, ebenso lange Tisch des Labors war unter einem Berg von Flimsiplast-Blättern, Kopien von Biochemietexten und mindestens zwanzig Datenlesegeräten begraben. Bail lehnte sich dagegen und verschränkte die Arme vor der Brust. »Sie hatte keine andere Wahl, Tryn.«
»Das ist mir egal. Was sie da erschaffen hat, ist eine Perversion der Wissenschaft. Sie hat sich und ihren Beruf verraten.«
»Es gibt Leute, die behaupten, jede Waffe wäre eine Perversion der Wissenschaft«, gab Bail zu bedenken. »Und dass der Einsatz von Waffen ein Verrat am Leben ist. Wenn ich mich recht erinnere, hast du diesen Standpunkt ein- oder zweimal selbst hitzig vertreten.«
Tryn furchte die Stirn. »Ich bin kein Freund des Krieges - oder des Tötens.«
»Ich auch nicht«, murmelte er nach einem kurzen Moment. »Aber seitdem wir uns zum letzten
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