The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
Sie barg das Versprechen unvorstellbarer Macht, und bislang war alles, was sie ihm gezeigt hatte, auch geschehen. Er konnte ihr völlig vertrauen, nie würde sie ihn enttäuschen.
Zeig mir Anakin, meinen wahren Schüler, den Sohn meines Herzens.
Mit herrlicher Mühelosigkeit offenbarte ihm die Dunkle Seite, was er sehen wollte, und seine Sorge um den jungen Skywalker verblasste. Anakin würde von Lanteeb entkommen. Wie, war nicht wichtig. Was zählte, war allein, dass er überlebte, war seine Zukunft, sein Schicksal, das sich schon bald erfüllen sollte.
Sidious stellte eine angemessen betroffene Miene zur Schau und ging als Oberster Kanzler Palpatine zurück an seine Arbeit.
Padmè ließ sich vom Raumhafen auf direktem Weg zu Bails Büro fliegen, wo Minala Lodilyn sie mit einem angespannten, entschuldigenden Lächeln begrüßte.
»Es tut mir leid, Senatorin, aber er ist nicht hier«, erklärte sie, und allein während dieses einen Satzes leuchteten sechs, nein, sieben neue Nachrichten auf ihrer Kom-Konsole auf. »Er wurde zu einer weiteren Holokonferenz mit dem Strategischen Einsatzkommando gerufen.«
Padmè spürte, wie ihr Atem stockte. »Gibt es neue Informationen?«
»Ja, ich denke schon«, antwortete Minala zurückhaltend. »Ich möchte nicht unhöflich wirken, aber ich darf...«
»... nicht darüber sprechen. Ich verstehe schon.« Frustriert zog sie an einem ihrer Zöpfe. »Ich weiß, dass es viel zu tun gibt, aber wäre es möglich, dass ich hier warte? Ich muss ihn sprechen, und ich möchte weder seine noch meine Zeit damit verschwenden, dass ich hinter ihm herjage.« Sie hob ihren Aktenkoffer. »Ich habe meinen tragbaren Rechner dabei, ich muss also nicht einmal auf seine Konsole zugreifen. Ich brauche nur einen ruhigen Ort, wo ich mich hinsetzen und ein wenig Arbeit nachholen kann.«
»Natürlich, Senatorin«, sagte Minala, dann stand sie auf. »Folgt mir. Kann ich Euch vielleicht irgendetwas bringen, während Ihr wartet? Kaf? Etwas zu essen?«
Bails persönliche Assistentin war wirklich ein Schatz. »Eine Tasse heißer Kaf wäre wundervoll, Minala. Danach werde ich nicht weiter zur Last fallen.« Sie nickte in Richtung Kom-Konsole. »Es gibt im Moment vermutlich mehr als genug zu tun.«
Lodilyn führte sie in Bails Büro, und nachdem Padmè sich an den großen, ordentlichen Schreibtisch gesetzt hatte, zog sie zunächst ihr Komlink hervor, um die zahllosen Nachrichten zu beantworten, die sich darauf angesammelt hatten. Anschließend klappte sie ihren Rechner auf. Als Vertreterin von Naboo im Galaktischen Senat fiel es ihr zu, in Königin Jamillias Namen eine offizielle Stellungnahme zum Anschlag auf Chandrila zu schreiben. Bevor sie sich dieser Aufgabe widmete, wies sie aber erst noch ihre eigene persönliche Assistentin, Sovi, an, sich mit dem chandrilanischen Senatsbüro in Verbindung zu setzen und zu klären, in welcher Form Naboo sich an den Rettungsmaßnahmen beteiligen konnte. Dank Padmès besonderer Beziehung zur Schwesternschaft von Tafan-jirah profitierte Naboo von einigen günstigen Handelsabkommen mit Chandrila, und nun war der Moment gekommen, sich erkenntlich zu zeigen.
Im Anschluss wandte sie sich den Sicherheitsfragen zu. Wegen ihres Besuches auf Bonadan hatte sie die erste Runde der Besprechungen im Ausschuss verpasst, und nun versuchte sie, das Versäumte aufzuarbeiten. Seit dem Beginn der Krise hinkte sie schon hinter den jüngsten Entwicklungen her, und einige ihrer Kollegen, die nicht sonderlich viel für sie übrig hatten - die sie um ihre Beliebtheit beneideten, die glaubten, Palpatine würde sie bevorzugt behandeln, ja, die behaupteten, eine Frau von einem unbedeutenden kleinen Planeten wie Naboo habe nichts auf der galaktischen Bühne des Senats zu suchen - taten ihr Bestes, um sie von allen wichtigen Entscheidungen auszuschließen.
Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass ich mich mit egomanischen Glasbläsern und ihrem künstlerischen Temperament herumschlagen muss. Ich schwöre, dem Nächsten, den ich sehe, werde ich eine Vase an den Kopf werfen. Und was meine reizenden Kollegen angeht...
Nun, sollten sie ruhig versuchen, Padmè auszuschließen. Es würde ihnen nicht gelingen.
Als sie schließlich sämtliche Nachrichten bearbeitet, einige Köpfe zurechtgerückt, ihre persönlichen Kontaktpersonen befragt, Berichte geschrieben und weitere Informationen über den Angriff auf Hanna eingeholt hatte, waren beinahe drei Stunden vergangen, und sie litt unter
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