The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)
Bier zusammen. Dann erläuterst du mir dein Anliegen.“
Cathal war froh um den Aufschub, hatte er doch ganz andere Probleme zu lösen. Er musste die einflussreichsten Männer seines Clans versammeln, um diese zu beruhigen, ehe die Rufe derer lauter würden, die seine Führung infrage stellten.
„Alasdair, du könntest mir einen Dienst erweisen und dich unauffällig umhören. Ich muss wissen, wie viele Männer mir noch folgen – und wer mir in den Rücken fallen würde“, bat er den Gefolgsmann, auch wenn er fürchtete, Alasdair selbst könnte sich gegen ihn wenden, wenn er ihm Nathairas Hand verwehrte. Aber solange Alasdair dies nicht wusste, konnte er sich seiner Dienste sicher sein.
„Aye, ich verstehe. Ich werde mich umhören.“
Damit blieb Alasdair in der Halle zurück, und Cathal spürte seinen Blick im Rücken, als er an den Gemälden seiner Ahnen vorbei die Stufen zu seinen Gemächern hoch stieg.
Er knallte die Tür hinter sich zu und warf sich erschöpft in einen Sessel. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen und nicht von Erfolg gekrönt. Wie schon so oft verfluchte er seinen Vater für dessen mangelnde Weitsicht. Hatte Grant sich nicht denken können, welchem Druck er seinen Sohn aussetzte? Auf welch wackligen Beinen Cathals Herrschaft stehen würde?
Dabei hätte er alles im Griff, wenn nur diese Viehdiebstähle nicht wären. Als wüssten die Camerons um den Schaden, den sie anrichteten. Als gäbe es für dieses Pack nichts Besseres, als wenn der langjährige Feind sich selbst zerfleischte.
Cathal schlüpfte aus seinen Stiefeln. Heute würde er sich nicht mehr auf den Weg nach Burragh machen, sondern seinen Ärger mit Whisky ersäufen. Morgen würde er sich dann darum kümmern, seine Schwester zu verloben. Nur nicht mit dem Mann, der um ihre Hand anhalten wollte.
***
Alasdair war zufrieden. Morgen würde er um Nathairas Hand anhalten. Bereits nach seinem ersten Auftrag im Grenzland hatte er dies vorgehabt. Aber er war nicht einmal in ihre Nähe gekommen. Sie sei krank und nicht in der Verfassung, ihre Gemächer zu verlassen, hatte man ihm gesagt. Und schon wenig später hatte ihn Cathal erneut mit einem dringlichen Auftrag in die Ferne geschickt. Seither war seine Sehnsucht nach der schwarzhaarigen Schönheit mit jedem Tag gewachsen. Gab sie doch nach außen hin immer die Starke, die befehlsgewohnte Frau, hatte er sie ganz anders erlebt. Sie genoss es, in seinen beschützenden Armen schwach sein zu dürfen.
Sehnsüchtig ließ er den Blick über den Burghof wandern, suchte hinter jedem Fenster nach der Silhouette seiner Geliebten. Ohne Erfolg. Einzig Dougal war inmitten einer Gruppe von Wachmännern zu sehen. Alasdair trat zu ihnen. Vielleicht konnten sie ihm verraten, wo er Nathaira finden konnte.
„… nicht länger auf seinen Schutz vertrauen. Es gibt Männer, die besser für den Clan …“, hörte er Dougal noch sagen, als er sich zu ihnen gesellte.
Die Wachen grüßten, und Dougal nickte in Alasdairs Richtung. „Wie auch immer, Männer. Denkt über meine Worte nach“, beendete er seine Rede und trat an seine Seite.
„Alasdair, mo charaid, es tut gut, endlich wieder zu Hause zu sein, nicht wahr?“, fragte er.
Beide Männer überragten die anderen um fast einen Kopf. Hatten aufgrund ihrer gleichen Größe schon so manchen Übungskampf mit dem Breitschwert miteinander ausgetragen, wussten um die Kraft und das Können des anderen.
Alasdair nickte.
„Drei Monate sind eine lange Zeit“, stimmte der Nordmann zu.
„Besonders, wenn es eine so vergeudete Zeit war“, schürte Dougal seinen Unmut. „Nicht einen Cameron auf frischer Tat ertappt und dennoch weitere Tiere verloren. Und nur meinem Bruder ist es zu verdanken, dass wir überhaupt einen Hinweis auf das Vieh haben.“
„Wir haben einen Hinweis? Welchen Hinweis?“, fragte Alasdair überrascht.
Dougal sah über seine Schulter zu den Wachen, die noch immer beisammenstanden und einen Humpen Bier teilten. Er legte ihm die Hand auf die Schulter und führte ihn ein Stück weiter.
„Na, dieses Cameronweib. Vielleicht ist sie dir nicht aufgefallen, als ihr uns am Lager getroffen habt. Immerhin war es bereits dunkel, und euer Weinschlauch hat uns eine angenehme Ablenkung beschert. Jedenfalls hat Cathal das Weib am nächsten Morgen mit Blair mitgeschickt. Sie sollte helfen, Fingal zu versorgen. Wenn du mich fragst, würde ich lieber krepieren, als mir von so einer helfen zu lassen!“
Alasdair erinnerte sich schwach an
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