The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)
dir.“
Er küsste mich auf die Nasenspitze und schob mich von sich, drehte mich um, sodass er von hinten seine Arme um mich legen konnte.
„Zwar sind wir hier oben ungestört, aber nicht unsichtbar. Ich möchte keinen Krieg auslösen, nur weil ich vor aller Augen das schönste Mädchen Schottlands küsse.“
„Dougal hat gesagt, an mir sei nichts, was einem Mann Freude machen könnte“, verbesserte ich ihn.
Er küsste mich auf den Nacken und murmelte in mein Ohr: „Dougal ist ein Dummkopf. Und blind noch dazu.“
Seine Hände strichen über meinen Bauch und zogen mich an sich. Ich spürte sein Herz vor Aufregung schneller schlagen, als seine Zunge meine Ohrmuschel nachzeichnete.
Als ich erschrocken Luft holte, lachte er sein kehliges Lachen, welches meine Knie zu Pudding werden ließen. Dann deutete er auf den Horizont.
„Hier, dieser helle Punkt, das ist Burg Galthair . Und diese schimmernde Linie, ein kleiner Fluss, ist die Grenze zwischen dem Land der Stuarts und dem der McLeans.“
„Und das?“ Ich deutete nach Norden, wo sich in der Ferne die Umrisse einer Festung gegen den dunklen Nachthimmel abzeichneten.
„Erkennst du es nicht? Das ist Castle Coulin – Cameronland.“
Natürlich hätte ich in seinen Augen die Burg der Camerons erkennen müssen, war ich doch schließlich eine von ihnen.
„Payton, ich muss dir etwas sagen. Ich kann nicht verhindern, was geschehen wird, aber ich muss dich einfach warnen.“ Ich sah ihn eindringlich an. Irgendwie musste ich ihn dazu bringen, mir zu glauben. „Es wird zu einem schrecklichen Kampf kommen. Ein Kampf, der vielen Menschen das Leben kosten wird. Ich weiß nicht, wann es dazu kommen wird, oder ob ich noch hier sein werde, wenn es soweit ist.“
„Ein Kampf? Wie meinst du das?“
„Ich kann dir das nicht sagen, Payton. Ich habe Angst davor, was passieren könnte ...“
„Angst? Wovor?“
„Meine Welt … ich … die Zukunft … das alles kann ich nicht aufs Spiel setzen. Ich gehöre nicht hierher, aber wenn es meine Welt zukünftig nicht mehr geben wird, weil …“, wieder einmal geriet ich ins Stottern, „ ... ja, weil ich jetzt leichtfertig in das Geschehen eingreife, … wie soll ich dann je wieder zurück? Wie soll ich dich dann retten?“
„Beruhige dich, Sam. Ich verstehe es nicht, aber ich vertraue dir.“
Payton wollte mich mit seinen Worten beruhigen, aber er verstärkte nur meine Schuldgefühle, denn obwohl ich wusste, was ihm bevorstand, tat ich nichts, um es zu verhindern. Er sollte mir nicht vertrauen! Ich war so feige und unehrlich zu ihm! Aber auch wenn ich das wusste, konnte ich nicht gegen meine Überzeugung handeln.
„Du musst mir etwas versprechen“, versuchte ich, meine Schuld zu mindern und ihm das Schicksal erträglicher zu machen. „Versprich, auf dich aufzupassen, dir nicht die Schuld zu geben an den Dingen, die nicht änderbar sind. Du wirst Vergebung erlangen, wenn du schon lange nicht mehr damit rechnest, und eine Chance erhalten, das Unrecht zu sühnen. Versprich mir, nicht zu verzweifeln, während du darauf wartest.“ Ich strich ihm über die Wange und über die frische Narbe. „Es wird dich verändern, dir dein Lachen stehlen, deine Seele vereisen, aber es wird dich nicht brechen, Payton – ich werde dich retten, bitte vergiss das nicht.“
Ich berührte seine Lippen, hauchte einen Kuss darauf, der salzig schmeckte. „Ich liebe den Mann, zu dem das Schicksal dich machen wird, Payton, aber ich wünschte, ich brächte die Stärke und den Mut auf, dir dies alles zu ersparen.“ Ich schluchzte an seiner Brust und spürte, wie er mir beruhigend über den Rücken strich, während meine Tränen sein Hemd benetzten.
„Sam. Ich fürchte das Schicksal nicht. Es hat dich zu mir geführt, und – was immer es für mich bereithalten mag –, nehme ich als Preis für deine Liebe mit offenen Armen an.“
„Ich hoffe nur, du stellst nicht irgendwann fest, dass du zu viel bezahlt hast“, flüsterte ich.
Die Wärme seines Körpers war wie Balsam auf meiner wunden Seele, und der Duft seines Körpers weckte meine drängende Sehnsucht nach Nähe und Zärtlichkeit.
„Lass uns reingehen. Du bist schon ganz kalt“, stellte Payton fest und deutete auf die Luke. Er ließ mir den Vortritt und half mir beim Abstieg. Dann führte er mich zurück in den Teil der Burg, in dem die Gemächer untergebracht waren. Wir bogen um eine Ecke, und Payton sah sich verstohlen um, ehe er eine Tür öffnete und mich schnell hinter
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