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The Cutting

The Cutting

Titel: The Cutting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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gerade arbeitete, kleine Ölgemälde von jungen Tänzern und Tänzerinnen, die Körper abstrahiert in fließenden, athletischen Posen. Immer wenn er sie so beobachtete, ohne dass sie es mitbekam, fand er sie absolut unwiderstehlich. Irgendwann blendete er ihre Worte einfach aus, konzentrierte sich auf das weiche, torfige Brennen des Whiskys in seiner Kehle und fragte sich zum hundertsten Mal, wie er es bloß geschafft hatte, eine solch sinnliche und sensible Frau an Land zu ziehen.
    Als er erneut an seinem Glas nippte, spürte McCabe das Handy in seiner Tasche vibrieren. Er holte es hervor und konnte gerade noch sehen, dass Maggie Savage versucht hatte ihn zu erreichen. Eine zufällige Begegnung mit einer arroganten Galeriebesitzerin konnte ihm diesen Abend nicht verderben; ein Anruf von Maggie hingegen schon, das war McCabe klar. Er stellte sein fast leeres Glas auf die Theke, entschuldigte sich und trat hinaus auf die Exchange Street. Die Luft war frisch, und er konnte das Meer riechen. Er lehnte sich gegen die Hauswand und atmete einmal tief durch. Dann wählte er Maggies Nummer.
    Sie war Detective Nummer zwei im Dezernat für Personendelikte. In der Dienstordnung war für McCabe als Leiter der Dienststelle eigentlich kein direkter Partner vorgesehen, aber er hatte die Vorschriften geschickt umgangen, und so bildeten er und Maggie seit seiner Ankunft in Portland vor drei Jahren ein Team. Sie hatte ihn damals ohne große Scheu spüren lassen, dass sie eine Menge Vorbehalte gegen den »sogenannten Star« aus New York hatte, der hier einfach angerauscht war und sich den Job geschnappt hatte, der eigentlich ihr zugestanden hätte. Dass die Polizeibehörde ihre Bewerbung übergangen hatte, war ihrer Ansicht nach nichts anderes als Sexismus. Und dass mit McCabe zum allerersten Mal ein Vorgesetzter von außerhalb geholt worden war, hatte sie in dieser Überzeugung zusätzlich bestätigt. Aber trotzdem wusste McCabe, dass er sich im Lauf ihrer Zusammenarbeit ihren Respekt erarbeitet hatte – und sie sich seinen.
    Maggie nahm beim ersten Klingeln ab. »Tut mir leid, dass ich dir den schönen Abend in der Stadt versauen muss, McCabe, aber hier herrscht das reinste Chaos.«
    »Was ist denn los?«
    »Auf dieser wilden Müllkippe an der Somerset wurde die Leiche eines weiblichen Teenagers gefunden. Könnte gut sein, dass es sich um die kleine Dubois handelt.«
    Katie Dubois wurde seit über einer Woche vermisst. »Soweit ich verstanden habe, sieht die Leiche ziemlich schlimm aus«, fuhr sie fort. »Vielleicht ein Sexualverbrechen. Ich weiß es nicht. Du bist ja der Mord-Experte.«
    »Oh, Scheiße.« Diese Nachricht musste er erst einmal verdauen. Portland war nicht New York, und Morde waren hier keineswegs an der Tagesordnung. Im letzten Jahr hatte es im ganzen Bundesstaat insgesamt nur neunzehn Tötungsdelikte gegeben. Und zwei davon in Portland.
    »Also gut, ich bin im Arno. Dieses neue Restaurant in der Exchange. Hol mich hier ab. Ich gehe eben rein und sage Kyra Bescheid.«
    Der Geräuschpegel in der Bar war mittlerweile zu einem lauten Dröhnen angewachsen, und McCabe wollte nicht brüllen, um sich verständlich zu machen. Er tippte Kyra auf die Schulter und zog sie in eine kaum leisere Ecke neben der Garderobe. »Ich muss gehen«, sagte er.
    »Oh nein«, erwiderte sie. Enttäuschung spiegelte sich auf ihrem Gesicht. »Es hat Wochen gedauert, diese Reservierung zu bekommen.«
    »Ein junges Mädchen ist ermordet worden.«
    Kyra schloss einen Moment die Augen, machte sie wieder auf und nickte. »Okay. Dann geh. Ich kann mich bestimmt zu Gloria setzen.« Sie hob den Blick und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. »Mach dir keine Gedanken. Das kommt davon, wenn man sich in einen Polizisten verliebt.«
    »Sehen wir uns nachher in der Wohnung?«
    Sie nickte, lächelte und wandte sich ab, um in die Bar zurückzugehen.
    Maggie erwartete ihn in einem Zivilfahrzeug, einem Crown Victoria, am Straßenrand. McCabe glitt auf den Beifahrersitz. »Kannst du mir noch ein bisschen mehr erzählen?«
    »Ein Obdachloser hat die Leiche entdeckt. Er ist betrunken, vielleicht auch geistig verwirrt. Mehr weiß ich nicht. Kein Ausweis. Keine Brieftasche. Keine Kleidung. Nada. Die Streifenbeamten vor Ort sind sich ziemlich sicher, dass es die kleine Dubois ist.«
    Sie fuhren schweigend weiter.
    Einige Minuten später erkundigte sich Maggie: »Und, wie ist das Essen im Arno? So gut, wie alle sagen?«
    »Keine Ahnung.«
    Maggie sah ihn auf

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