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The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

Titel: The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: O'Brien Caragh
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fair.«
    »Gut«, sagte er.
    Er küsste sie abermals, doch jetzt weniger zurückhaltend.
    Sie wusste nicht recht, wie ihr geschah, doch auf einmal saß sie auf seinem Schoß, seine nackten Arme umfingen sie, und alles an ihm war warm und stark unter ihren tastenden Fingern, selbst die Narben auf seinem Rücken. Sie verlagerte ihr Gewicht, und plötzlich erstarrte er und hielt ganz still.
    »Ich glaube, wir haben ein kleines Problem«, sagte er. »Einen Moment.«
    Sie schaute überrascht drein. Sie blickte um sich, als kehrte sie gerade erst aus einem anderen Land zurück. Sie fuhr mit einem Finger seine Wange und seinen schwachen, gerade spürbaren Bartschatten entlang. »Was ist los?«
    Er lachte leise. »Nichts. Bloß dass Peter der ist, der dafür an den Pranger muss.«
    Sie hatte Peter ganz vergessen – sie hatte alles vergessen. Sie wollte aufstehen.
    »Lass doch«, sagte er. »Bleib hier.«
    »Was ist bloß los mit mir? Es ist, als hätte ich überhaupt keinen eigenen Willen!«
    Er lachte wieder. »So ist das also. Bitte sag mir, dass es bei ihm nicht so weit ging.«
    »Ich kann doch nicht einfach auf deinem Schoß sitzen.«
    »Na ja, entschuldige, aber das tust du gerade – ich muss es ja wissen.«
    Sie strich sich das Haar zurück und versuchte, ihre Bluse zu glätten, doch das war schwer mit seinen Armen, die immerzu im Weg waren, und wurde noch schlimmer, als er zu helfen versuchte. Sie schenkte ihm ein verschämtes Lächeln.
    »Tut mir wirklich leid«, sagte sie. Sie sehnte sich danach, ihn wieder zu küssen.
    »Sag doch so was nicht.«
    Langsam stand sie auf und hielt sich mit der Hand am Tisch fest. Da warf er sich das Handtuch auf den Schoß, und als ihr die Bedeutung dieser speziellen Geste dämmerte, steigerte sich ihre Scham ins Grenzenlose. Er aber zuckte nur die Achseln und legte entspannt den Arm in den Nacken.
    Sie wollte einfach nur sterben.
    »Ist schon okay, Gaia«, sagte er.
    Sie hob eine Hand. »Ich kann das einfach nicht.«
    »Als ob ich viel besser darin wäre«, lachte er. Dann grinste er verschmitzt. »Es muss dir nicht unangenehm sein – alles wird gut. Tatsächlich habe ich eine wunderbare Idee.«
    »Welche denn?«, fragte sie, den Blick auf die Tischplatte geheftet.
    »Wieso heiraten wir nicht einfach?«

22 Paradies
    »Heiraten? Hast du den Verstand verloren?«, fragte sie.
    »Keineswegs. Denk mal drüber nach: Es würde eine Menge Probleme lösen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel würde Peter dich nicht mehr küssen und am Pranger landen – eher schon würde ich ihn umbringen.«
    »Leon! Das hilft uns nicht weiter.«
    »Ich finde den Gedanken gut. Hast du mal daran gedacht, was nächsten Monat ist, wenn ich nicht mehr hier bin?«
    »Wie meinst du das?«
    Er fuhr sich mit der Hand übers Kinn. »Ich bezweifle stark, dass mich bei den nächsten Spielen irgendwer wählen wird. Und wenn ich nicht spiele, kann ich auch nicht gewinnen.«
    Sie verstand noch immer nicht.
    »Es ist dir wirklich nicht klar?« Er legte die Hände auf die Knie. »Du bist zu bescheiden. Verzeih mir also, wenn ich das Offensichtliche ausspreche: Der nächste Gewinner wird dich wählen. Irgendwer wird dieselbe Gelegenheit kriegen, die ich gerade hatte.«
    Ihr Verstand setzte kurz aus. Als sie wieder wusste, wie ihr geschah, ergriff Entsetzen von ihr Besitz. »Das geht nicht«, flüsterte sie. »Ich kann doch nicht der Preis von irgendwem werden.«
    »Ach nein?«, fragte er. »Nicht mal, wenn Peter bis dahin wieder frei ist und dich gewinnt? Oder wie wär’s mit dem großen Blonden von letztem Mal, diesem Xave?«
    Die Vorstellung ekelte sie an. Jetzt wurde es ihr klar: Der Kreislauf der Spiele bestimmte nicht nur das Leben der Männer – sondern auch das der Mädchen.
    »Die einzige Möglichkeit, nicht zur Wahl zu stehen«, sagte sie langsam, »ist, mich für einen zu entscheiden und mich zu verloben. Oder eine Libbie zu werden.« Das war die Wahl, die Dinah getroffen hatte – und Gaia begann zu erahnen, wie es für sie gewesen sein musste, Monat für Monat jemandes Preis zu sein. Sie durfte das nicht zulassen, besonders nicht jetzt. »Was soll ich nur tun?«
    »Ich sehe, du erkennst die Vorzüge meines selbstlosen Antrags.«
    Ein Blick in seine blauen Augen verriet ihr, dass es ihm wirklich ernst damit war.
    Eine leise Stimme in ihrem Verstand aber rief ihr in Erinnerung, dass Peter sie vor genau diesem Moment gewarnt hatte – Peter, der nun ihretwegen im Gefängnis saß. Sie hatte alles falsch

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