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The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

Titel: The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: O'Brien Caragh
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musst mich für einen schrecklichen Menschen halten.« Ihre Stimme war kaum mehr als ein Schluchzen.
    »Ich finde nicht, dass du schrecklich bist«, sagte Gaia sanft.
    Peony wischte sich mit dem Rock die Tränen aus dem Gesicht. »Sag mir, dass du mir helfen wirst! Du musst einfach. Niemand sonst kann das. Wenn du mir nicht hilfst, weiß ich nicht, was ich tun soll. Vor ein paar Tagen hätte ich mich fast umgebracht, aber dann hab ich gekniffen.«
    »Du darfst dir nicht das Leben nehmen«, sagte Gaia.
    Das Mädchen lachte hysterisch. »Ach nein?« Ihr Gesicht war verzerrt vor Schmerz und Scham. »Ich hatte solche Angst. Und dann hörte ich heute früh, dass du Hebamme bist. Ich konnte es kaum glauben! Es war wie ein Zeichen. Bitte, bitte sag, dass du mir helfen wirst.«
    Und angesichts Peonys großer Verzweiflung begriff Gaia, dass es keine Rolle spielte, ob sie sie kannte. Es ging nicht um einen Freundschaftsdienst – man erwartete ihre Hilfe als Hebamme, und damit blieb ihr gar keine Wahl.
    »Ich werde tun, was ich kann«, sagte Gaia. »Alles wird gut. Beruhige dich ein bisschen. Wie weit fortgeschritten ist die Schwangerschaft?«
    Peony biss sich auf die Lippen, ehe sie antwortete. »Meine Regel ist seit zwei Wochen überfällig – und die letzten vier Jahre hatte ich sie so pünktlich, man hätte die Uhr danach stellen können. Ich bin mir ganz sicher.«
    »Du bist also erst kürzlich schwanger geworden«, sagte Gaia. »Ich muss dich zwar noch untersuchen, aber gehen wir mal davon aus, dass du recht hast. Sollten wir nicht darüber reden? Willst du noch darüber nachdenken? Ich weiß, dass es eine große Umstellung wird, selbst wenn die Umstände ideal sind.« Gaias Finger schlossen sich um ihre Uhr.
    Peony atmete tief durch. »Wenn ich dieses Kind kriege, werde ich verstoßen, so wie Josephine, aber sie hat wenigstens noch eine Schwester. Ich bin die einzige Tochter meiner Eltern. Meine ganze Familie erwartet, dass ich einmal den Platz meiner Mutter einnehme und mich um meine Brüder kümmere. Wie soll ich das tun, wenn ich verstoßen werde?«
    »Ich kann dir nicht ganz folgen«, sagte Gaia. »Ist deine Mutter denn alt oder krank?«
    »Nein, aber ich bin der Familienvorstand, wenn sie eines Tages stirbt. Die Farm und alles andere – das wird alles von der Mutter auf die Tochter vererbt. Ich würde meine Familie nicht nur entehren, ich würde sie zu einem Leben in Armut verurteilen. Sag bloß nicht, dass man das jetzt noch nicht wissen kann – genauso verhält es sich nämlich.«
    »Für die nächste Frage wirst du mich wahrscheinlich hassen«, sagte Gaia. »Aber weshalb hast du nicht früher daran gedacht?«
    »Als ich mich mit ihm traf, meinst du?« Peony schniefte und rieb sich wieder die Augen. »Warst du denn schon mal richtig verliebt?«
    Unwillkürlich dachte Gaia an Leon. »Ich glaube nicht.«
    »Wirklich nicht?«
    Gaia blickte auf ihre Schuhspitzen, die unter dem Saum ihres Rocks hervorlugten, und schüttelte den Kopf. »Ich habe jemanden zurückgelassen, der mir sehr wichtig war«, gab sie zu. »Doch wir kannten einander erst seit ein paar Wochen.«
    »Du hast also nie mit ihm geschlafen?«
    Gaia lachte. »Nein.«
    »Aber du hast ihn doch geküsst, oder?«
    »Ist das denn wichtig?«, fragte Gaia und legte die Arme um die Knie.
    »Sag es mir einfach.«
    »Ja. Wir haben uns geküsst.«
    Gleich wirkte Peony hoffnungsvoller. »Es war also etwas Ernstes. Wie war er denn so?«
    Gaia fragte sich zwar, weshalb Peony sich dafür interessierte, doch dann dachte sie unwillkürlich an den Tag, als Leon ihr zum ersten Mal gezeigt hatte, dass sie ihm etwas bedeutete. »Leon hat mir eine Orange geschenkt, das war, ehe ich ihn überhaupt richtig kannte. Er hat sie zu mir ins Gefängnis geschmuggelt, als ich etwas Hoffnung mehr als nötig hatte. Erst später habe ich rausgefunden, dass sie von ihm kam.«
    Peony nickte und lächelte. »Du hast eine Schwäche für die Netten«, sagte sie. »Hätte ich mir denken können.«
    Nett? , dachte Gaia. Ernst, aufmerksam, aufbrausend, klug: All das könnte man über Leon sagen. Aber nett?
    »Er war nicht gerade auf die übliche Art nett«, sagte Gaia. »Aber ich muss zugeben, dass wir auch fast nie einfach so Zeit zusammen verbracht haben.«
    »Wieso warst du denn im Gefängnis?«
    Gaia wippte mit den Füßen. »Ich wollte bloß meine Eltern befreien. Dann wurde ich Zeugin, wie eine schwangere Frau gehängt wurde. Ich musste einfach ihr Baby retten. Natürlich wurde ich

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