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The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

Titel: The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: O'Brien Caragh
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den Ball. Xave und die Hemden gelangten schnell in Ballbesitz und stießen vor.
    Leon blieb in seiner Hälfte in Bewegung und hielt sich frei. Jetzt, da das Spiel in vollem Gange war, waren seine Bewegungen leicht und gewandt, und Gaia fiel wieder ein, dass er als Kind schon viel Fußball gespielt hatte. Ein Spieler der Nackten rempelte einen Spieler der Hemden an, doch der stieß ihn zurück und konnte sich gerade rechtzeitig freimachen, um einen Pass anzunehmen und an Xave weiterzuspielen. Der Ball wanderte in einem Zickzackmuster von Pässen das Feld auf und ab, und immer wieder rempelten sich die Männer an oder stellten einander ein Bein.
    »Wieso pfeift denn der Schiedsrichter keines der Fouls?«, fragte Gaia.
    »Was für Fouls?«, fragte Taja überrascht.
    Die Regeln sind wohl etwas anders hier , dachte Gaia. Fast kam es ihr vor, als gäbe es keine, außer dass die Spieler die Hände nicht benutzen durften. Der Schiedsrichter pfiff nur dann ab, wenn der Ball das Spielfeld verließ. Die ganze Zeit über lauerte Malachai wie ein Bär in der Nähe des Tors. Er bewegte sich kaum, und als Will ihm einen langen Pass zuspielte, nahm der Hüne ihn ungeschickt an und wollte den Ball Richtung Tor treten. Leon aber kam pfeilschnell von der Seitenlinie herbei, nahm dem Riesen mühelos den Ball ab und schoss ihn weit nach vorn, zu einem freien Spieler am linken Rand.
    »Gut gerettet, kleiner Malachai!«, rief jemand.
    Vier Sekunden später trat Xave den Ball ins Netz, und Jubel brach im Publikum aus.
    »Das war’s schon?«, fragte Gaia.
    »Das war Runde eins«, nickte Peony. »Die ganzen Nackten sind jetzt draußen.«
    Will stand einen Augenblick noch keuchend da, dann verließen er und seine Kameraden den Platz. Vier Wachen nahmen Malachai in ihre Mitte und eskortierten ihn zurück zu den Krims. Seine Mitgefangenen schlugen ihm auf den Rücken und fuhren ihm durchs Haar, doch er wehrte sie ab.
    »Und jetzt?«, fragte Gaia. »Wird jetzt wieder gewählt?«
    »Genau. Siehst du den neuen Kapitän?«, fragte Taja. »Xave hat ihn letztes Mal zuerst gewählt – also wird er jetzt Kapitän der neuen gegnerischen Mannschaft. Natürlich steckt da auch etwas Strategie dahinter.«
    Die neuen Teams zu je acht Mann waren rasch zusammengestellt. Xave wählte sowohl Peter als auch Leon erneut in sein Team. Das Spiel wurde in der zweiten Runde sehr viel intensiver, denn weniger Spieler auf dem Feld bedeutete auch weniger wildes Drauflosgebolze und gezielteres Passspiel. Leon spielte nach wie vor in der Abwehr. Es wurde nun offensichtlich, dass Xave ein gutes Gespür dafür hatte, wo er seine Spieler aufstellte, und sie dribbelten so mühelos um ihre Gegner herum, dass es schon fast komisch war.
    »Dein Krimfreund ist ein guter Spieler«, sagte Peony. »Ich glaube, an seiner linken Hand fehlt ihm ein Finger. Was ist ihm da nur passiert?«
    Gaia wusste es nicht. Und ohnehin konnte sie die Augen nicht mehr von Leon wenden und versuchte, das, was sie sah, mit dem, woran sie sich erinnerte, in Einklang zu bringen. Doch es war, wie einen Kieselstein, den man nur trocken und staubig kannte, auf einmal in einer Schale klaren Wassers zu sehen. Sie hatte Leon noch nie laufen sehen, nie mit langem, wehendem Haar, und so flink er auch war, schien er sich dabei immer noch zurückzuhalten.
    Peter verwandelte eine weite Flanke, und die Hemden gewannen abermals. Irgendwie rechnete Gaia die ganze Zeit damit, dass Leon wieder nach ihr suchen würde, doch er tat es nicht.
    »Jetzt sollte es allmählich interessanter werden«, sagte Taja, als die Nackten das Feld verließen und die übrigen Spieler sich für Runde drei bereitmachten.
    Es waren jetzt noch acht Leute auf dem Platz, die sich auf zwei Teams verteilen mussten. Peter wischte sich mit seinem roten Hemd den Schweiß von der Stirn. Leon wartete geduldig, beinahe schlaff, während ein Mann mit schwarzen Locken neben ihm nervös auf und ab hüpfte.
    »Der neben dem kleinen Malachai ist Munsch«, sagte Taja. »Hattest du nicht mal was für ihn übrig?«, fragte sie Peony. »Was ist daraus geworden?«
    »Gar nichts«, meinte Peony. »Das war letztes Jahr. Er reitet jetzt mit Chardo Peter, soweit ich weiß. Schau, es geht weiter.«
    Xave wählte zuerst Peter für sein Team, dann Munsch und noch einen anderen. Der Kapitän der Nackten wählte Leon ganz zum Schluss.
    Langsam schritt Leon zu den Nackten, zog sich das graue Hemd über den Kopf und entblößte seine Brust.
    Gaia starrte ihn an. Sie hatte

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