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The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

Titel: The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: O'Brien Caragh
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Kapitän ab, der einen langen, gewagten Schuss von ganz hinten riskierte. Der hinterste Hemdenspieler fing ihn ab, spielte zu Xave, und dann arbeiteten sich die Hemden mit präzisem Passspiel vor, das Leons Team keine Chance ließ. Das Publikum schrie auf, und alle Stimmen verschmolzen zu einem wortlosen Tosen, als Xave zum Torschuss ansetzte.
    Der Kapitän des nackten Teams zog sich hilflos auf eine Verteidigungsposition vor seinem Tor zurück.
    »Nein! Vorwärts!«, schrie Leon und stürmte nach vorn, um Xave die Schussbahn abzuschneiden.
    Doch da trat Xave den Ball hoch über den Kopf von Leons Kapitän ins Netz.
    Das Publikum sprang von den Sitzen und brach in ohrenbetäubenden Jubel aus. Gaia richtete ihre Aufmerksamkeit auf Leon, der die Hände in die Hüften gestemmt hatte und den Kopf hängen ließ. Er rang sichtlich um Atem. Sie fühlte die Schmach der Niederlage mit ihm. Ein paar Wachen betraten bereits das Spielfeld, um ihn abzuführen.
    Leon hob den Kopf und warf einen Blick zurück zur Matrarch. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn, dann schritt er entschlossen auf die Tribüne zu. Die überraschten Wachen brauchten zwei Sekunden, um zu reagieren, dann hatten sie ihn umstellt. Leon versuchte noch, sich eins ihrer Schwerter zu greifen, wurde aber sofort überwältigt und zu Boden gedrückt.
    Dann konnte Gaia nichts mehr sehen, weil die anderen Spieler den Tumult umringten. Peter redete mit dem Schiedsrichter und zeigte auf Leon.
    »Was ist denn los?«, fragte Dinah.
    »Peter wählt den Krim, das ist los«, lachte Munsch. »Das ist eine Beleidigung für Xave und die anderen Spieler.«
    »Ich verstehe nicht ganz«, sagte Gaia.
    Die Wachen pressten Leon noch immer zu Boden.
    »Xave hat gewonnen – also wird Peter der andere Kapitän«, erklärte Munsch. »Normalerweise würden sie jetzt beide noch einen Teamkameraden wählen, aber es ist nur noch einer übrig, weil ich ja verletzt bin. Also darf Peter einen von der Verlierermannschaft wählen – und er hat sich gerade für den Krim entschieden. Das ist schon teuflisch gemein. Die anderen Verlierer würden ihn wohl am liebsten lynchen. Ich kann es ihnen nicht verdenken.«
    »Wir wollen den Krim!«, rief die Menge.
    Jungen mit Wasserflaschen kamen gerannt. Xave nahm einen tiefen Schluck, legte den Kopf in den Nacken und schüttete sich das restliche Wasser ins Gesicht, während Peter weiter lebhaft mit dem Schiedsrichter diskutierte.
    »Legen wir los«, rief Xave. Er schlug seinem Teamkameraden zuversichtlich auf die Schulter. »Gib Chardo doch den schmutzigen Krim, und machen wir weiter.«
    Die Menge lachte. Der Schiedsrichter deutete mit seiner Pfeife auf Leon. Die Wachen stellten ihn wieder auf die Beine, machten seine Hände los und räumten das Feld.
    Leon stellte sich zu Peter in den Kreis. Peter zog sein Hemd aus, und seine Muskeln zuckten in geschmeidigem Spiel, als er es von sich warf. Er sagte Leon etwas ins Ohr, und Leon hörte ruhig zu und rieb sich die Handgelenke. Gaia betrachtete die beiden halb nackten Männer und kam nicht umhin, zu bemerken, wie unterschiedlich sie trotz fast gleicher Größe und gleichen Alters doch waren. Wo Leon eine zurückhaltende, angespannte Kraft ausstrahlte, verkörperte Peter Ungeduld und draufgängerisches Selbstvertrauen.
    »Die beiden sind schon süß, keine Frage«, neckte Dinah. »Ich würde bloß gern wissen, wo sie vor zehn Jahren waren.«
    »Aber Fräulein Dinah!«, mahnte Munsch.
    »Die junge Gaia weiß schon, wie ich’s meine«, sagte Dinah.
    Der Schiedsrichter hob den Ball.
    Als Xave und sein Mitspieler ihre Positionen einnahmen, zog eine Wolke vor die untergehende Sonne. Es wurde dunkler, und nur noch ein paar orangerote Streifen färbten den grünblauen Himmel. Ein leichter Wind wehte vom Sumpf her, sodass man die Fahnen an der Tribüne flattern hören konnte, und Funken von den um das Feld platzierten Fackeln aufflogen.
    Gaia hielt den Atem an. Der Schiedsrichter warf den Ball.
    Xave war schnell, aber Leon war schneller. Er flankte den Ball zu Peter, der damit aufs gegnerische Tor zustürmte – und dann war der Ball auch schon drin.
    Alles war so schnell gegangen, dass es den Zuschauern für einen Moment die Sprache verschlug. Dann jubelten sie wie verrückt.
    Xave und sein Teamkamerad wankten vom Feld, um sich zur Gruppe der Ausgeschiedenen zu gesellen. Peter, der letzte Kapitän und einzige verbliebene Spieler des nackten Teams, eilte zurück zum Kreis. Leon stellte sich auf das Kreuz, und

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