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The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

Titel: The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: O'Brien Caragh
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ihr Tonfall aber nicht minder herrschaftlich.
    »Da seid ihr ja.« Peony gesellte sich zu ihnen. Die Abendsonne ließ ihr gelbes Kleid leuchten, und sie hatte einen Pullover dabei. Gaia machte ihr Platz auf der Decke, und Peony setzte sich neben sie. »Schön, dass du wieder draußen bist«, sagte sie beiläufig.
    »Danke.« Gaia gab sich Mühe, sich nicht anmerken zu lassen, dass sie sich gerade gestern Abend unterhalten hatten und ein Geheimnis teilten. »Wie geht es dir?«
    Peony schlug sich auf den Arm. »Gut. Sie zünden bloß besser bald die Fackeln an, sonst fressen uns die Moskitos noch auf.«
    Gaia schaute sich um und entdeckte Wachen mit ihren auffälligen schwarzen Schärpen rings um das Spielfeld. An ihren Gürteln hingen Schwerter und Knüppel, und die Männer wirkten, als ob sie nicht zögern würden, Gebrauch davon zu machen. Einige standen bei der Tribüne. Wieder andere bildeten eine Gasse über das Feld, und der Grund dafür wurde klar, als eine Zweierreihe Krims sich vom Dorf her näherte und durch die Gasse ging. Trotz der Entfernung konnte sie das Kettenklirren im Gras hören.
    »Ich hatte keine Ahnung, dass auch die Krims kommen«, sagte Gaia überrascht und hielt nach Leon Ausschau.
    »Das ist immer so«, sagte Taja.
    Mindestens siebzig Männer in trister, braungrauer Kleidung überquerten das Spielfeld. Die meisten der bärtigen Gesichter waren nur im Profil zu erkennen, daher suchte Gaia nach jemandem mit Leons Größe und Statur.
    »Ich wünschte, sie wären nicht hier«, sagte Peony. »Sie machen mir Angst.«
    »Irgendeinen Anreiz brauchen sie nun mal«, sagte Taja. »Oder fällt dir was Besseres ein?«
    »Da ist Malachai«, sagte Peony an Taja gewandt. »Erinnerst du dich noch?«
    Gaias Blick schoss hinüber zu dem größten Mann, und an ihn gekettet ging Leon. Ihr wurde ganz flau im Magen.
    »Klar erinnere ich mich«, sagte Taja. »Er hat vor ein paar Jahren seine Frau umgebracht. Kranker Kerl. Die arme Greta.«
    »Dann ist das wohl dein Freund, da, bei ihm«, flüsterte Peony Gaia zu.
    Gaia nickte.
    Leon hatte sich verändert. Sein dunkles Haar war länger geworden, und seine Schultern hingen müde herab. Die Kette zwang ihn immer wieder, einen Satz zu machen, wenn er mit Malachai Schritt halten wollte. Sie erschrak, wie alt er aussah, und als er und Malachai sich hinsetzten und ihnen die Gesichter zuwandten, konnte sie kaum etwas von seinem Gesicht erkennen zwischen all den Haaren und dem Bart.
    »Chardo winkt dir zu«, sagte Peony. »Schau, dort, in dem roten Hemd.«
    Gaia zwang sich, den Blick von Leon abzuwenden. In der Mitte des Felds ließ einer der Sportler gerade die Hand sinken und hob sie nun wieder, und sie brauchte einen Moment, um Peter ohne seinen Bart überhaupt zu erkennen. Sie war aber immer noch zu verblüfft von Leons plötzlichem Auftauchen, um zu reagieren. Peter reichte einem Mann in Blau den Ball, und da erkannte Gaia Will.
    Dann schaute sie wieder zu Leon hinüber, der langsam und methodisch den Blick übers Publikum schweifen ließ. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er sie entdecken würde. All die Wochen hatte er ihretwegen im Gefängnis gesessen. Er hatte ihr eine Nachricht geschickt, und sie hatte sie nicht einmal gelesen. Schuldgefühle kamen in ihr hoch und fachten ihre Aufregung noch weiter an, bis ihr fast übel wurde.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Peony.
    Sie schluckte schwer und nickte.
    Eine Fanfare schmetterte eine einfache Melodie. Die Matrarch trat auf die Tribüne, und nach einer kurzen Ansprache, in der sie sportliches Verhalten anmahnte, waren die Spiele eröffnet.
    »Zuerst musst du wissen, dass es zwei Teams gibt«, sagte Peony. »Nackt gegen Hemden. Die Teams wechseln aber. Und es gibt fünf Runden.«
    »Es fängt mit insgesamt zweiunddreißig Spielern an«, mischte Taja sich ein und neigte sich etwas vor, damit Gaia sie über den Lärm der Menge besser verstand. »Nach der ersten Runde kommen die sechzehn Spieler der Gewinnermannschaft weiter und verteilen sich auf zwei Teams zu je acht Spielern. Jede Runde wird die Gewinnermannschaft halbiert, bis am Ende nur noch zwei Männer übrig sind. Dann treten die beiden gegeneinander an, um den Sieger zu bestimmen.«
    »Das wollte ich doch gerade erklären«, sagte Peony verärgert.
    Taja warf ihr blondes Haar zurück. »Na klar.«
    Die Krims kamen ihr trotz ihrer Aufpasser genauso entspannt und neugierig wie alle anderen vor. Malachai deutete aufs Spielfeld und sagte etwas zu Leon. Leon nickte

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