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The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

Titel: The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: O'Brien Caragh
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ein Junge kam gerannt und brachte ihm sein Hemd. Der graue Stoff, der schon in einer früheren Runde gerissen war, hing in Fetzen von seinem verschwitzten Rücken. Dann fixierten Leon und Peter einander, beide geduckt und bereit zum Sprung.
    Darauf lief es hinaus: ein Mann gegen den anderen. Wer diese Runde gewann, gewann das ganze Spiel. Peter war der weitaus geschicktere Spieler, aber Leon war schneller und verzehrte sich nach dem Sieg. Hätte er sie um Essen angefleht, Gaia hätte seinen Hunger kaum deutlicher spüren können.
    Das Publikum verstummte, und die Fahnen erschlafften. Ein Funke von einer Fackel schwebte lautlos übers Feld.
    Der Schiedsrichter warf den Ball.
    Er fiel hinab ins weiche Gras.
    Mut und Zorn trafen aufeinander.
    Peter verlor.

12 Preis
    Das Publikum tobte. Dutzende Zuschauer stürmten aufs Spielfeld, wo sie mit den Spielern der vorigen Runden einen Höllenlärm veranstalteten. Die Krims jubelten am lautesten von allen, hatte doch einer der Ihren gewonnen. Männer warfen ihre Sachen in die Luft, umarmten und küssten einander und klatschten sich ab, als ob jeder von ihnen persönlich gewonnen hätte.
    Gaia war wie betäubt. Peony kam auf sie zu gelaufen und hätte Gaia fast umgestoßen.
    »Ist das nicht unglaublich?«, quietschte Peony. »Er hat Chardo Peter besiegt! Ich fasse es nicht!«
    »Schau dir Peter an«, sagte Dinah trocken. »Der kann es auch noch nicht ganz glauben. Und Xave erst – der kocht ja vor Wut! Ich muss schon sagen, ein herrlicher Anblick.«
    »O ja!«, sagte Peony.
    Mehrere Wachen drängten aufs Spielfeld und schoben sich mit ihren Knüppeln durch die Schar der Gratulanten. Doch immer noch dauerte der Jubel an, ein Tosen und Toben brandete immer wieder neu auf. Dann begann sich das Zentrum der Menge auf dem Platz allmählich in Bewegung zu setzen. Die Menge spülte Peter und den Gewinner vor die Tribüne und bildete dort einen Kreis um die beiden, damit jeder sie sehen konnte.
    Leon zog seinen Gürtel hoch. Sein strähniges Haar war fast schwarz vor Schweiß, doch sein Gesicht zeigte keine Freude. Er war völlig erschöpft. Peter, ebenfalls schweißnass, schüttelte ihm die Hand, er gab einen guten Verlierer ab.
    Die Matrarch hob die Hand. »Brüder und Schwestern!«, rief sie.
    Alle Geräusche versiegten, bis auf das gelegentliche Tröpfeln einzelner Stimmen, dann verstummten auch diese. Die Matrarch hielt ihre Hand erhoben, bis auch das leiseste Gemurmel verebbt war.
    »Meine lieben Brüder und Schwestern«, wiederholte sie klar und deutlich. »Ein solches Spiel haben wir noch nie gesehen. Vlatir«, rief sie ihm zu, »mein Mann sagt, er hätte noch nie jemand so schnell laufen sehen. Was hast du uns zu sagen?«
    Zorn brannte in Leons Blick, eine tödliche Anspannung, die die Wachen die murrende Menge entschlossen zurückdrängen ließ.
    Dominik flüsterte der Matrarch etwas ins Ohr.
    »Wartet«, rief die Matrarch den Wachen zu. »Sprich, Vlatir. Ich will deine Stimme hören.«
    Leon ballte die Fäuste. »Was wünscht Ihr zu hören, Lady Matrarch?«
    In seiner Stimme schwang die alte Kultiviertheit mit, an die sich Gaia noch entsann, doch ebenso ein anmaßender Tonfall, der wahrscheinlich auch der Matrarch nicht entging, selbst wenn das lachende Publikum seine Worte für einen Scherz hielt.
    »Noch nie hat ein Krim das Spiel der Zweiunddreißig gewonnen«, fuhr die Matrarch fort, um ihm keine weitere Gelegenheit zum Sprechen zu geben. »Ehe wir fortfahren können, muss die Schwesternschaft eine Entscheidung treffen. Kommt näher, dass ich euch hören kann, meine Schwestern. Ihr anderen tretet bitte zurück. Ich möchte nur die Stimmberechtigten um mich haben.«
    Sie hob die Hand in einer eleganten Geste, wie ein Dirigent, und die Männer zogen sich zurück, um die Mädchen und die Ladys vorzulassen. Dinah hob spöttisch eine Braue und trat anstandslos beiseite. Auch die übrigen Libbies gesellten sich zu Norris, Chardo Sid und den Männern.
    Peony zog Gaia am Ärmel. »Jetzt komm schon«, drängte sie.
    Gaia ging mit und stellte sich auf die Zehenspitzen, um Leon besser sehen zu können. Sie hätte erwartet, dass er ihren Blick erwiderte, doch seine Aufmerksamkeit war ganz auf die Matrarch gerichtet, als ob es nichts anderes gäbe. An die zweihundert Frauen hatten sich nun auf dem Platz vor der Tribüne versammelt.
    »Sind sie soweit?«, fragte die Matrarch ihren Ehemann.
    »Ja.«
    »Dann möchte ich sie hören.« Die Matrarch hob ihre Stimme. »Lasst euch hören,

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