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The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

Titel: The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: O'Brien Caragh
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Er schmeckte wie die Nachtluft, klar und rein – und dann nur noch nach purem Glück. Sie schloss die Augen, ließ sich ihm entgegensinken und verlor sich in seiner Umarmung.
    Da wurde sie sich vage eines Hämmerns gegen eine Tür bewusst. »Mama!«, rief eine helle Kinderstimme. »Mama! Mach auf! Wir wollen das Baby sehen. Ist es ein Mädchen?«
    Im nächsten Augenblick hörte sie überall eilige Schritte: Lady Beebes Kinder kamen nach Hause. Dann wurde die Vordertür aufgestoßen, und Licht erhellte jeden Winkel des Hofs.
    Gaia löste sich von Peter, doch es war schon zu spät. Sie waren nicht allein auf dem Hof und zogen neugierige Blick auf sich.
    »Kommt rein, Kinder, los!«, rief Roger, und die Kleinen tollten hinein.
    »Machst du die Tür mal etwas weiter auf, Roger?«, hörten sie eine tiefe Männerstimme. »Wir brauchen hier Licht. Geht es dir gut, junge Dame?«
    »Mir geht es gut!«, sagte sie rasch.
    »Junge Gaia?«, erklang Lady Maudies Stimme. »Bist du das?«
    Ein Mann in einem gestreiften Hemd trat auf sie zu »Du machst jetzt besser einen Schritt zurück, mein Junge«, sagte er, diesmal drohender. »Chardo Peter?«
    »Hallo, Dörring«, sagte Peter ruhig. »Lady Maudie.«
    Lady Maudie trat ins Licht. »Du solltest es doch besser wissen, Chardo«, sagte sie. »Wie lange seid ihr schon hier draußen? Roger?«
    »Noch nicht lange. Er ist vor einer Viertelstunde gekommen«, sagte Roger.
    »Lange genug«, entgegnete Lady Maudie. »Dörring, nehmt ihn fest.«
    Die Männer bildeten einen Kreis um Peter.
    »Einen Moment!«, protestierte Gaia. »Er hat mir gar nichts getan. Mir geht es gut!«
    »Das war eine unerlaubte Annäherung«, sagte Lady Maudie. »Wir alle haben das klar und deutlich gesehen. Ich hoffe bloß, die Kinder mussten es nicht sehen.«
    »Ist schon in Ordnung«, sagte Peter zu Gaia.
    Sie aber stellte sich vor ihn ins Licht. »Nein«, beharrte sie. »Schaut mich an – es geht mir gut. Nichts ist passiert!«
    »Bitte, junge Dame. So lautet das Gesetz. Versuchte Vergewaltigung muss vor das Tribunal«, sagte einer der älteren Männer.
    »Versuchte Vergewaltigung? Ist das euer Ernst? Es war nur ein Kuss!«, rief sie. »Sonst nichts!«
    »Er hat dich geküsst?«, fragte Lady Maudie.
    »Bitte, nicht«, stöhnte Peter.
    »Das reicht«, sagte Dörring. »Also, Chardo, willst du’s auf die sanfte oder auf die harte Tour?« Die Männer traten näher.
    »Lasst ihn in Ruhe«, Gaia drängte sich schützend vor ihn. »Zum letzten Mal – er hat mir nichts getan!«
    Zu ihrer Überraschung trat Peter hinter ihr hervor ins Licht und leistete keinen Widerstand, als zwei der Männer ihn packten.
    »Roger, halt sie auf!«, rief Gaia. »Lady Maudie!«
    »Tut mir leid«, sagte Roger. »Er ist zu weit gegangen. Ich habe selbst eine Tochter.«
    »Sag bitte nichts mehr«, meinte Peter zu Gaia.
    Einer der Männer schlug ihm übers Gesicht. »Lass sie in Frieden! Du hast ihr schon genug angetan.«
    »Peter!«, rief sie. »Geht es dir gut? Lasst ihn in Ruhe!« Sie griff nach Dörrings Arm.
    »Was zum Teufel ist denn da drüben los?«, hörten sie eine Stimme von der Straße her.
    »Norris!«, schrie Gaia und fuhr herum. »Sie nehmen Chardo Peter wegen versuchter Vergewaltigung fest. Du musst ihm helfen!«
    »Das Mädchen ist ja nicht ganz bei Sinnen«, sagte Lady Maudie.
    »Ich bin hier nicht das Problem!«, schrie Gaia.
    Norris überquerte rasch den Hof und kam zu ihr. »Beruhige dich«, sagte er sanft.
    »Chardo hat sie geküsst, und wer weiß, was sonst noch«, mischte sich Lady Maudie ein.
    »Geh bloß weg!«, rief Gaia. »Du hast mich noch nie gemocht!«
    »Siehst du?«, sagte sie zu Norris. »Vielleicht kommst du ja mit ihr klar.«
    Norris lachte. »Jetzt nehmt den Jungen schon mit. Ich kümmere mich um die junge Dame. Sie wird keine Schwierigkeiten machen, schon gar nicht um diese Uhrzeit, wenn die Kinder alle schlafen wollen.«
    Etwas in seiner Stimme ließ sie aufhorchen: Es war eine Warnung. Sie schaute zu Peter hinüber. Schon bildete sich ein Blutstropfen in seinem Mundwinkel. Sein Haar hing ihm wild in die Stirn, und seine Lippen formten ein stummes Wort: Bitte.
    »Was werdet ihr mit ihm tun?«
    »Wir stecken ihn ins Gefängnis, dann kommt er vors Tribunal«, sagte Dörring.
    »Ein Tribunal!« Das durfte doch nicht wahr sein. »Können wir das alles nicht einfach vergessen?«, flehte sie. »So glaubt mir doch! Es ist nichts passiert.« Sie wandte sich noch einmal an Lady Maudie. »Schau mich doch an. Es

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