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The Doors

The Doors

Titel: The Doors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greil Marcus
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zusammen sein könnten«, erzählte er im Jahr zuvor einem Journalisten von der Chicago Tribune nach einem Konzert in New York. »Vielleicht würden wir dann gar nicht spielen. Ich meine, es wäre toll, wenn wir uns einfach hinsetzen und mit dem Publikum reden könnten, wenn wir all diese Einzeltische beiseiteschieben und uns alle an einen großen Tisch setzen könnten.«
    In Dänemark verschwindet Morrison aus dem Bild, als sei er darauf gelöscht worden – doch genau in diesem Moment ertönt das Geräusch des Schusses und lässt alles andere verblassen. Es ist kein Krachen, kein Knall, keine Explosion. Es ist ein langes, scharfes Kratzen; es klingt, als würde Krieger mit den Fingernägeln an der Innenseite seiner Gitarrensaiten entlangschaben. Es ist ein Geräusch, das man noch nie gehört hat und das man nie wieder hören möchte. Es war der Sound der damaligen Zeiten, wie ihn sonst niemand machte.
    John Densmore, Riders on the Storm: My Life with Jim Morrison and the Doors , Delacorte, New York 1990, hier zitiert nach Riders on the Storm. Mein Leben mit Jim Morrison und den Doors , aus dem Amerikanischen übersetzt von Rainer Moddemann, Hannibal, Wien 1991, S. 86, 149 f. [die zitierten Passagen wurden nicht wörtlich übernommen, sondern enger an den Wortlaut des amerikanischen Originals angepasst (A. d. Ü.)]. Diese kein Blatt vor den Mund nehmenden und nichts verklärenden Memoiren sind das beste Buch über die Doors: detailreich, angetrieben von einem Sinn für das Unwirkliche, voller Selbstironie und Humor, wobei Densmore nicht als ein Held, nicht als ein sogenannter Überlebender in Erscheinung tritt, sondern, wie der Buchtitel besagt, als jemand, der damals mit dabei gewesen ist, der auf dem Sturm der Zeiten geritten ist, auf dem Sturm, den er und der Rest der Band selber entfesselten.

    Jim Morrison, zitiert in Jerry Hopkins, »The Rolling Stone Interview«, Rolling Stone , 26. Juli 1969; wiederabgedruckt in The Rolling Stone Interviews , Paperback Library, New York 1971, S. 229 f. Das wahrscheinlich beste Einzelinterview mit Morrison; Hopkins war ein getreuer Chronist. Das genannte Buch ist schon seit Jahrzehnten vergriffen, und als Taschenbuch dürfte es nicht in den Bestand normaler Bibliotheken aufgenommen worden sein, doch das Interview findet sich, in einer stark gekürzten Fassung, auch in Jann S. Wenner und Joe Levy (Hrsg.), The Rolling Stone Interviews , Back Bay, New York 2007.

    »Alabama Song (Whisky Bar)«, The Doors (Elektra, 1967). Das Gemeinschaftswerk von Kurt Weill und Bertolt Brecht erlebte seine Premiere 1927 im Rahmen einer szenischen Aufführung des »Songspiels« Mahagonny.

    »The Unknown Soldier« (# 39) und »Five to One«, Waiting for the Sun (Elektra, veröffentlicht im Juli 1968). Die Wiederveröffentlichung von 2006 enthält eine DVD mit Filmaufnahmen von der Performance in Dänemark.

    Phil Ochs, Interview in Broadside (1965). Zitiert in Clinton Heylin, Dylan: Behind the Shades , Viking, New York 1991.

    Wild in the Streets (dt. Wild in den Straßen ). Regie: Barry Shear. Drehbuch: Robert Thom (American International Pictures, 1968).

    Max Frost and the Troopers: »Shape of Things to Come« (Tower, 1968, # 22).

    Robby Krieger, in The Doors with Ben Fong-Torres, The Doors , Hyperion, New York 2006, S. 107.

    Jim Morrison, zitiert in Michael Lydon, »The Doors: Can They Still ›Light My Fire‹?«, New York Times , 19. Januar 1969.

    ––, »The New Generation: Theater with a Beat«, ein Beitrag aus der Chicago Tribune , der vom San Francisco Chronicle übernommen wurde (in der Ausgabe vom 28. September 1967).

Strange Days
    RAY MANZAREKS INTRO zu »Strange Days« ist der gespenstischste Moment in der Karriere der Doors und einer der betörendsten. Das Intro verschwindet; es wird vom übrigen Song verschluckt. Es verschwand fast im gleichen Moment, in dem es auftauchte. Heute kann es sich aus der übrigen Musik herauslösen, und man kann es den ganzen Tag lang abspielen.
    »Strange Days« war der Eröffnungstrack und der Titelsong des zweiten Albums der Doors, das neun Monate nach dem ersten erschien, was 1967 keineswegs ungewöhnlich war – zur Mitte der 1960er-Jahre brachte Bob Dylan in knapp vierzehn Monaten die drei Alben Bringing It All Back Home, Highway 61 Revisited und Blonde on Blonde heraus. Aber das erste Album der Doors hatte eine Nummer-eins-Single enthalten, und auch wenn es in den Charts über Platz zwei nicht hinauskam, war es in der wirklichen Welt

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