Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
Vom Netzwerk:
irgendwie aufrechtzuhalten. Schreiend klammerte sich Pia mit Armen und Beinen an ihm fest, während Eva ein Grunzen ausstieß, als sie von seinem Rücken rutschte.
    Der Wind war bösartig wie ein lebendiges Wesen. Er riss an Pias Händen, mit denen sie sich an Graydon festhielt, und zerrte an ihrem Gesicht. In den Beinen konnte sie spüren, wie der kraftvolle Leib des Greifen gegen eine Macht ankämpfte, die ihn regelrecht zur Seite schob. Der Horizont kippte seitlich weg, und der Boden raste auf sie zu.
    Linwe hatte gesagt, die Mächtigsten unter den Elfen konnten mit ihrer Affinität zu Luft einen Sturm mit den Ausmaßen von Hurrikan Rita erschaffen.
    Und die Ältesten, die besonders begabt waren, besaßen eine Affinität zu mehreren Elementen, die oft miteinander kompatibel waren.
    Wie Feuer und Luft. Zum Beispiel.
    Als einer der Ältesten und Erfahrensten war Gaeleval äußerst begabt.
    Im letzten Augenblick schaffte es Graydon, sich mit einem Ruck so weit aufzurichten, dass er die größte Wucht des Aufpralls abfing. Er pflügte durch den felsigen Weg, und als er am Boden aufschlug, wurden Eva und Pia von seinem Rücken geschleudert.
    Es könnte schlimmer sein, es könnte schlimmer sein, es könnte schlimmer sein,
sagte sich Pia im Geiste immer wieder, während sie Hals über Kopf über die Erde purzelte. Mit der rechten Schulter prallte sie gegen einen Baumstamm, aller Atem wich aus ihrer Lunge, und ihr Arm wurde taub. Fluchend rutschte Eva neben ihr über den Boden.
    Es könnte schlimmer sein.
    Graydon war vorsichtig gewesen und dicht über dem Boden geflogen. Sie waren nicht hoch in der Luft gewesen.
    Nicht so hoch wie Dragos und Calondir.
    Pia sog Luft in ihre schmerzende Lunge und stieß abermals einen Schrei aus, als sie sich auf Hände und Knie stemmte. Mit rasendem Blick suchte sie den Himmel ab.
    Ein Luftwirbel hatte sich um den Drachen herum gebildet, eine sichtbare, dunkle Trichterwolke aus Windböen in Orkanstärke. Dragos hatte sich in der Luft lang ausgestreckt und peitschte, um Balance ringend, mit dem Schwanz.
    Der Sturm hatte alle anderen niedergestreckt und sämtliche kletternden Numenlaurianer vom Abhang gefegt. Elfen- und Wyr-Krieger entfernten sich kriechend von den Klippen. Mit scharfem Krachen, ähnlich dem Trommelfeuer moderner Artillerie, brachen Baumstämme entzwei.
    Graydon stürzte sich auf Pia und bedeckte sie schützend mit seinem gewaltigen Löwenkörper.
    Bist du verletzt?
, fragte er telepathisch.
    Nein.
Sie griff nach Evas Arm und zerrte die andere Frau ebenfalls in den Schutz des Greifen.
Und du? Kannst du fliegen?
    Nicht in diesem Sturm, Cupcake. Keiner von uns könnte sich darin in der Luft halten.
    Sie konnte spüren, dass Graydons Lunge wie ein Blasebalg arbeitete, fühlte die Spannung in seinen Muskeln, als der Wind sie gegen die Bäume zu pressen drohte. Hier oben auf dem Pfad waren sie dem stärksten Wind ausgesetzt, dessen unheimliches Heulen wie das von tausend Banshees klang. Graydon kauerte sich über den beiden Frauen dichter an den Boden und grub seine riesigen Krallen ins Erdreich, um Halt zu finden.
    Tränen strömten aus Pias Augen, als sie wieder in Dragos’ Richtung sah. Graydon konnte diesem gottverdammten Sturm selbst am Boden kaum standhalten. Es schien ihr unvorstellbar, wie sich Dragos in der Luft halten konnte.
    Während sie noch darüber nachdachte, wurde Dragos von der Trichterwolke erfasst und im Kreis herumgewirbelt.
    Ein schimmernder Silberspan fiel von seinem Rücken. Der Drache griff danach, verfehlte ihn aber. Wie die Träne eines Gottes fiel der leuchtende Silberstreif zur Erde.
    Calondir.
    Pia konnte genau sehen, an welchem Punkt Dragos die Kontrolle verlor. Es sah aus, als würde er von einer unsichtbaren Hand emporgehoben und herumgeschleudert, sodass er auf dem Kopf stand. Er wand und drehte sich in der Luft wie eine riesenhafte Katze, die versucht, auf ihren Pfoten zu landen.
    Wie ein trockener Zweig zerbrach einer seiner gewaltigen, mächtigen Flügel, und plötzlich stürze er in einer immer schneller werdenden Spirale in die Tiefe.
    Dann schlug der Drachenleib am Grund des Tals auf. Der Aufprall rollte wie Donner durch die Luft.

17
    Nein, nichts strahlte für immer.
    Alles, sogar das Universum selbst, würde eines Tages zu Ende gehen.
    Der Wind erstarb so plötzlich, wie er aufgekommen war. Er wurde nicht mehr gebraucht.
    Dragos lag flach auf dem Talboden, Calondir ganz in seiner Nähe. Der Elfenlord hatte ihm den Kopf zugewandt und

Weitere Kostenlose Bücher