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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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flog er einen Bogen und steuerte auf die numenlaurische Armee im Tal zu.
    Pia folgte Dragos mit Blicken, als er in die Luft stieg. Sie kämpfte gegen den panikartigen Drang, ihm hinterherzurufen und ihn zur Rückkehr zu überreden. Er würde es nicht tun und sollte es auch gar nicht. Wenn sie ihn jetzt ansprach, würde sie ihn nur von dem ablenken, was getan werden musste.
    Eva und die Irren standen im Kreis um Pia herum und sahen sie an, als erwarteten sie Befehle.
    »Keine Ahnung«, sagte sie gereizt, womit sie unabsichtlich wiederholte, was Dragos am Abend zuvor gesagt hatte. Sie sah Hugh an. »Außer, was dich betrifft. Du musst bei mir bleiben und jederzeit bereit sein, dich zu verwandeln. Wenn Dragos oder einer der Wächter verletzt wird, und ich sage, du sollst mich zu ihm bringen, wirst du das tun. Ohne zu zögern.« Eva hatte angefangen zu protestieren, und Pia hatte sich zu ihr umgewandt, um die andere Frau in Grund und Boden zu starren. »Keine Diskussion, keine Widerworte!«
    Evas Gesicht zog sich zusammen. Sie sah aus, als würde sie gleich explodieren. »Bei Jesus und all seinen langhaarigen Aposteln«, zischte sie. »Hugh kann immer nur eine Person tragen.« Sie wandte sich an Johnny. »Such mir einen anderen flugfähigen Krieger, der mich tragen kann, und zwar flott.«
    Johnny sah erst Eva und dann Pia an, wich ein paar Schritte zurück, um dann herumzuwirbeln und loszurennen.
    Pia rieb sich das Gesicht. Die meisten aus dem Lager waren den Pfad entlang zum Steilhang gelaufen, und aus dieser Richtung war der Lärmpegel angestiegen. Scharf wie Gewehrschüsse hallten Schreie und Flüche von den Baumstämmen wider. Sie kniff sich in die Nasenwurzel. Die Geräusche bohrten sich in ihre Magengrube und zerrten an ihren Nerven. Dass sie nicht sehen konnte, was vor sich ging, machte das Zuhören nur schlimmer.
    »Armbrust«, sagte Eva leise.
    Pia warf die Hände in die Luft. »Leck mich!«
    Trotzdem fuhr sie herum, um ihre Armbrust und die Bolzen aus dem Zelt zu holen. Dann zögerte sie, als ihr Blick an ihrem Rucksack hängen blieb. Gestern Abend hatte sie nichts essen können, und heute Morgen auch noch nicht. Vor Nervosität war ihr Magen wie zugeschnürt, aber gleichzeitig fühlte sie sich ausgehöhlt, und ihr war leicht schwummrig.
    Sie stieß noch einen Fluch aus, schnappte sich ihren Rucksack, um darin nach einem Proteinriegel zu suchen, riss ihn auf und stopfte ihn sich in den Mund. Bei ihrem Glück der letzten Zeit würde sie ihn wahrscheinlich ohnehin wieder hochwürgen, aber sie musste wenigstens versuchen, etwas Nahrhaftes hinunterzubekommen.
    Als sie sich umdrehte, kam Johnny von der Klippe zurückgejoggt. Neben ihm lief eine große, vertraute Gestalt.
    Graydon.
    Als sie Graydons Gesichtsausdruck sah, durchfuhr sie der nächste Schreck. Sein Gesicht war zu einer so brutalen Grimasse verzerrt, dass sie ihn fast nicht wiedererkannt hätte. Als Pia den Kreis durchbrach und auf Graydon zurannte, schlug ihr das Herz bis zum Hals. »Ist alles in Ordnung?«
    »Ich weiß nicht genau, was ich darauf antworten soll, Cupcake, weil alles ein heilloses Chaos ist.« Er umarmte sie fest. »Numenlaurianer klettern den Abhang herauf, und wir schlagen sie zurück und versuchen, uns alle Kinder zu schnappen, die es bis nach oben schaffen. Es sind zu viele, und wir machen Pläne für einen Rückzug. Das Haus des Hohen Lords ist zwar abgebrannt, aber dort oben ist die Klippe zu steil zum Hinaufklettern, und die Stelle lässt sich noch am besten verteidigen. Mit Ausnahme der Luft ist der Pfad der einzige Weg dort hinauf, und den können wir in Schichten verteidigen.« Er sah sie mit schief gelegtem Kopf an. »Hab’ gehört, du willst dir eine Mitfluggelegenheit sichern?«
    Sie schüttelte schwach den Kopf. »Nur als Notfalloption. Bist du entbehrlich?«
    »Wenn du gebraucht wirst«, sagte er mit leiser Stimme und drückte ihren Arm, »ist das alles, was zählt.«
    Sie wechselten einen ernsten Blick, dann wandte sich Pia an die anderen. Getroffen von der Enttäuschung, die sie in ihren Gesichtern sah, hielt sie inne. Miguel war noch bei den anderen Magiern, aber James, Andrea und Johnny standen nervös da, und ihre Blicke wanderten immer wieder in Richtung des Abhangs. Nur Hugh und Eva blieben mit ihrer Aufmerksamkeit die ganze Zeit bei Pia und Graydon.
    Tja, Eva hatte ihr gesagt, dass die meisten von ihnen wohl keine Vollzeitbodyguards werden wollten.
    Sie richtete den Blick auf Graydon, als dieser sie ans Kinn

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