Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
Vom Netzwerk:
seinen Mund tropfte, fielen weitere Berge vom Himmel und schlugen um ihn herum am Boden auf.
    Die Greifen schrien einander mit ihren wilden Adlerstimmen etwas zu, stürmten los und griffen Gaelevals Armee an. Runes Gefährtin Carling kam herbeigelaufen und kniete sich auf der anderen Seite neben Dragos’ Kopf. Wie einen unsichtbaren Mantel trug die Vampyrin einen Schutzzauber gegen das Tageslicht. Sie sprach eine lange, endlose Zauberformel. Wenn die Worte aus ihrem Mund kamen, schwebten Hieroglyphen aus magischer Energie in der Luft, die vor seinem geistigen Auge wie Lava glühten.
    Weitere Wyr trafen ein. Ein gewaltiger schwarzer Panther sprang mit einem heiser gebellten Schrei vom Rücken eines Pegasus, der vom Himmel herabgesegelt kam. Sobald der Pegasus mit allen vier Hufen die Erde berührte, verwandelte er sich in einen großen, dunkelhäutigen Mann, der dem Panther mit einem eiligen Satz folgte.
    Dann flog Aryal lachend in sein Blickfeld, und stürzte sich ins Getümmel. Sie war am bezauberndsten, wenn sie in die Schlacht zog.
    Und da war auch Grym, der mit seinen fledermausartigen Flügeln und dem dämonischen Gesicht über allen anderen schwebte. Halt, Moment mal, das war unmöglich. Grym war in New York geblieben. Das hier war der andere Gargoyle, einer von Pias Leibwächtern. Monroe. Dragos sah, wie sich Monroe ins Kampfgetümmel stürzte, um dann fast augenblicklich wieder in die Höhe zu steigen. Ein strampelndes, verdrecktes Elfenkind in den Armen haltend, drehte er ab und flog davon.
    Ihm fiel etwas Seltsames auf, nämlich dass Pias Blut nicht wie Blut schmeckte. Als sie im letzten Jahr verwundet worden war, hatte er mehr davon zu sehen bekommen, als ihm lieb war, daher wusste er mit Bestimmtheit, dass es ziemlich rot aussah. Das Rinnsal aber, das ihm jetzt die Kehle hinunterrann, hatte nicht den schweren, satten Geschmack von normalem Blut. Vielmehr schmeckte es nach flüssigem Mondlicht.
    Vielleicht war das auch ihre magische Energie, die in seinen Körper strömte. Sie kühlte den sengenden Schmerz, der seinen Verstand lähmte. Als sich seine zerschmetterten Rippen richteten, rang er nach Atem, und dann bekam er zum ersten Mal seit seinem Absturz wieder richtig Luft. Sein Hals verschmolz wieder zu einer langen, geschmeidigen, ungebrochenen Linie, und sein Rücken streckte sich. Sein Flügel heilte zuletzt, zum Teil wohl auch deshalb, weil er darauf gelegen hatte. Er wälzte sich zur Seite, um den Flügel von seinem Gewicht zu befreien und zu entfalten, und alle Knochen und Knorpel rückten wieder an ihren Platz. Tief in seinen Knochen konnte er spüren, dass alles wieder am rechten Fleck war.
    Meistens war Heilen genauso unschön wie die Wunde oder die Krankheit selbst, und Heilungszauber und Tränke waren saumäßig schmerzhaft.
Das hier nicht.
Das hier war Pia, die ihn mit ihren mitternachtsfarbenen Augen ansah, die kühlen Finger an seine Wange legte und sagte: »Ich liebe dich.«
    Sie war sein bester Lehrer und die mächtigste magische Kraft im Universum, und alles hing von ihr ab. Einfach alles.
    Sie sah ihn so besorgt an. Noch immer steckte ihr Arm in seinem Mund, worüber er immer noch lachen wollte. Ihr Gesicht war schmutzig und zerschrammt, und überall um sie herum erklang Kampfgetöse, aber irgendwie drang das Böse nicht bis zu ihnen durch.
    Sie waren an einem anderen Ort, einem heiligen Ort, fern von allem anderen.
    Bis Carling mit den Fingerknöcheln an seine Schnauze klopfte.
Da es dir jetzt besser geht, solltest du wissen, dass mein Sonnenschutzzauber nicht mehr so lange wirkt wie früher,
sagte die Hexe.
Ich muss aus der Sonne, und du musst diese Zauberformel für mich übernehmen. Wenn wir nicht bald eine Lösung finden, werden noch mehr Leute sterben.
    Schlagartig lenkte Dragos seine Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen um ihn herum.
    Keine drei Meter von ihm entfernt hatte Graydon Beluviel zu Boden gerungen. Er hielt die Elfe von hinten umklammert und versuchte, ihre Handgelenke zu fassen zu kriegen. Krampfhaft wand sich ihr Leib in dem Versuch, sich aus seinem Griff zu befreien, bis sich die Sehnen an ihren Armen und Beinen knochenbleich unter der Haut abzeichneten. Die ganze Zeit starrte sie durch den Vorhang aus zerzausten Haaren blicklos ins Leere.
    Obwohl überall um sie herum Gewalt tobte, redete Graydon auf sie ein. »Es wird wieder gut. Du wirst wieder gesund.«
    Aber während Monroe Kinder rettete und Graydon Beluviel festhielt, konnte sich sonst niemand den Luxus

Weitere Kostenlose Bücher